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Das Schicksal ist ein mieser Verräter

Das Schicksal ist ein mieser Verräter

USA 2014 - mit Shailene Woodley, Ansel Elgort, Nat Wolff, Laura Dern, Sam Trammell, Willem Dafoe ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:The Fault in our Stars
Genre:Drama, Romantik
Regie:Josh Boone
Kinostart:12.06.2014
Produktionsland:USA 2014
Laufzeit:ca. 126 Min.
FSK:ab 6 Jahren
Webseite:www.dasschicksalisteinmieserverraete

Seit Jahren leidet die 16jährige Hazel Grace (Shailene Woodley) schon an Schilddrüsenkrebs mit Metastasen in der Lunge. Obwohl ihr ein neues Medikament den viel zu frühen Tod bislang erspart hat, hat sich Hazel scheinbar mit der Tatsache arrangiert, dass sie kein normales und langes Leben führen wird. Dennoch kommt sie dem Wunsch ihrer Eltern (Laura Dern, Sam Trammell) nach und besucht eine Selbsthilfegruppe für jugendliche Krebspatienten. Dort lernt sie Gus (Ansel Elgort) kennen, dem aufgrund von Knochenkrebs ein Bein amputiert werden musste. Die sehr selbstbewusste und lebensfrohe Art des Jungen imponiert Grace und schnell entsteht zwischen den Beiden eine enge Freundschaft, aus der ganz leicht Liebe werden könnte. Doch das will Grace eigentlich verhindern, hält sie sich doch für eine tickende Zeitbombe, die jedem in ihrem nähren Umfeld schlimme Schmerzen zufügen wird, wenn sie hochgeht. Ihre Familie kann sie davor nicht schützen, Gus aber schon. Doch dann erfüllt er ihr ihren größten Wunsch und reist gemeinsam mit ihr nach Amsterdam, um dort den Autor Peter Van Houten (Willem Dafoe), den Verfasser ihres Lieblingsbuches, zu treffen. Doch die Reise verläuft ganz anders, als geplant und wird das Leben und die Liebe der beiden jungen Menschen nachhaltig verändern…

Mit seinem Roman "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" hat es der US-amerikanische Schriftsteller John Green in kürzester Zeit an die Spitze der internationalen Bestsellerlisten geschafft und wurde u.a. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet. Noch vor der Veröffentlichung des Buches klopfte Hollywood bei Green wegen der Rechte für eine Verfilmung an. Doch zunächst zögerte der Autor. Er wollte sein Buch in guten Händen wissen – und das war der Fall, als er den Produzenten Wyck Godfrey kennenlernte. Für Godfrey war es klar, dass der Film den Figuren im Buch gerecht werden sollte und dass die Adaption ebenso wenig wie das Buch eine triefende Schmonzette über Krebs werden sollte. Die Regie übernahm Josh Boone, der schon mit seiner Indie-Komödie "Love Stories" ein sensibles Händchen für ungewöhnliche Liebesgeschichten junger Menschen bewiesen hat.

Die große Stärke von Greens Buch ist es, dass sich die Geschichte zwar in erster Linie an jugendliche Leser richtet, dass aber auch ältere Leser völlig mitgerissen und gerührt sind. Es ist ein universell schönes Buch, das eigentlich keine Altersgrenze kennt. Das ist bei Boones Film nur bedingt der Fall. Hier wird sehr viel deutlicher die jugendliche Zielgruppe angesprochen, was sich sowohl anhand der beiden Hauptdarsteller, die zuletzt gemeinsam als Geschwister in "Divergent – Die Bestimmung" zu sehen waren, als auch durch den Soundtrack mit Songs u.a. von Birdy und Ed Sheeran bemerkbar macht. Und diese Zielgruppe wird von dieser sehr gelungenen Verfilmung dann auch garantiert perfekt bedient werden. Hier kann hemmungslos geschmachtet und geträumt werden, ein wenig gelacht aber auch ganz bitterlich geschluchzt werden. Der Film versteht es perfekt, die gesamte Palette an Emotionen zu bedienen. Für erwachsene Zuschauer mag das mitunter etwas dick aufgetragen und gerade im Fall der Szene, die im Anne-Frank-Haus in Amsterdam spielt, auch ein wenig befremdlich wirken. Und dennoch funktioniert das Ganze einfach sehr, sehr gut. Denn so kitschig die eine oder andere Szene auch anmuten mag, man muss schon aus Stein sein, um am Ende nicht ein paar Tränchen verdrückt zu haben.

In der ersten Filmhälfte wirken die Hauptcharaktere noch ein wenig überstilisiert, ihre Sprache mitunter fast schon ein wenig altklug. Hier hat man das Gefühl, dass junge Menschen, auch wenn sie durch eine Krankheit gezwungen werden, in gewisser Weise erwachsen zu werden, so niemals reden würden. Das sympathische und sehr einnehmende Spiel von Shailene Woodley und Ansel Elgort macht diese Schwäche aber schnell wieder wett. Spätestens im letzten Drittel wird dieser Eindruck ohnehin zerstreut, denn dann wirkt gerade die Art und Weise, auf die Gus mit seinem Schicksal umgeht, sehr ehrlich und erfreulich ungeschönt. Und genau dadurch kann die Geschichte dann auch in der Filmversion ihre volle emotionale Kraft entfalten. Und wie im Buch ist das zwar auf der einen Seite sehr traurig, auf der anderen Seite aber auch wundervoll lebensbejahend und absolut bewegend.

So ist "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" insgesamt eine absolut gelungene Verfilmung des Bestsellers, die der Buchvorlage in fast jeder Hinsicht gerecht wird und die in erster Linie – aber eben nicht ausschließlich – ihrer jugendlichen Zielgruppe eine der schönsten Liebesgeschichten der letzten Jahre bietet. Zugegeben, hier und da ist das Ganze kitschig, klischeehaft und zu dick aufgetragen. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass der Film insgesamt einfach ganz wundervoll ist. Und dafür gibt es ein klares: Absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

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Kino Trailer zum Film "Das Schicksal ist ein mieser Verräter (USA 2014)"
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