Er zählt zu den größten Stars des amerikanischen Basketballs, ist ein Idol und Vorbild für Millionen von Fans. Die Erfolgsgeschichte von Dirk Nowitzki ist Inspiration gerade für viele junge Menschen. Auch wenn der sympathische Würzburger den Rummel um seine Person nicht so ganz nachvollziehen kann, ist die Begeisterung, die der 2,13 Meter-Mann bei seinen Fans nicht nur in den USA auslöst, unbestreitbar. Das wurde jetzt auch in Frankfurt deutlich, wo Nowitzki die einzige Pressekonferenz zu dem Dokumentarfilm "Der perfekte Wurf" gab. Neben zahlreichen Medien kamen auch viele Fans aus ganz Deutschland angereist, um einmal einen Blick auf ihr Idol werfen zu können.
Dementsprechend wurde das Presse-Event auch recht spektakulär aufgezogen. Vor der Zentrale der ING-DiBa an der Theodor-Heuss-Allee wurde eigens eine Fan-Tribüne mit bestem Blick auf die kleine Interview-Bühne aufgebaut und ein großer LED-Schirm garantierte jedem Anwesenden, ganz gleich ob Journalist oder Fan, einen perfekten Blick auf den Ausnahmesportler. Pünktlich um 12 Uhr wurde Nowitzki dann auch von Moderator Frank "Buschi" Buschmann angekündigt und nahm dann auch, begleitet von dröhnenden Rock-Klängen, erst einmal ein Bad in der Menge, bevor er neben Buschmann auf der Bühne Platz nahm. Schon hier wurde deutlich, dass Nowitzki keiner dieser unnahbaren Superstars ist, sondern trotz all seiner Erfolge (und Niederlagen) angenehm bodenständig geblieben ist.
Den ersten Teil der knapp 75minütigen Pressekonferenz machte eine lockere Unterhaltung zwischen dem ehemaligen Basketballspieler und beliebten Sport-Kommentator Frank Buschmann und Dirk Nowitzki aus. Die Beiden sprachen über die vergangene Saison der Dallas Mavericks ebenso wie über das, was die kommenden Monate für den Verein bringen werden. Hier kam das Gespräch auch auf das Thema Geld, hatte Nowitzki doch auf einen Teil seines stattlichen Gehaltsverzichtet, damit die Mavericks gute neue Spieler einkaufen können. Dabei verriet Nowitzki, dass seine Mutter Helga noch immer für seine Finanzen zuständig sei und fügte lachend hinzu, dass sie ihm eben immer noch sein Taschengeld gäbe.
Nachdem auch die unvermeidbare Frage, ob die Basketball-EM 2015 für ihn noch ein Thema sein, mit der Aussage beantwortet wurde, dass es ihm so viel Freude bereite, für Deutschland zu spielen, dass er den Deckel noch nicht zu machen wolle, obwohl eine Teilnahme fast ein durchgängiges Training bedeuten würde, wurde das Gespräch in Richtung des Films zu, der am 18. September bundesweit in den Kinos starten wird. Zu diesem Teil der Pressekonferenz kamen dann auch noch Regisseur Sebastian Dehnhardt ("Klitschko") und Produzent Leopold Hoesch auf die Bühne. Dirk Nowitzki erzählte, dass er etwas Zeit gebraucht habe, sich mit dem Gedanken anzufreunden, dass eine Dokumentation über ihn gedreht werden solle, sei er doch prinzipiell eher ein Mensch, der sein Privatleben für sich behält. Doch zum Glück konnten ihn Hoesch und Dehnhardt von dem Projekt überzeugen, ist "Nowitzki - Der perfekte Wurf" doch in jeder Hinsicht ein sehr guter Film geworden – doch dazu mehr in meiner ausführlichen Besprechung zum Kinostart.
Amüsant war zu erfahren, dass das erste Gespräch zwischen Nowitzki und Dehnhardt während eines Werbe-Drehs der ING DiBa auf Mallorca stattfand, als Denhardt und Hoesch längst schon mit der Produktion begonnen hatten. Sie erzählten auch von den ersten Treffen mit Nowitzkis Mentor Holger Geschwindner, der die Pressekonferenz aus sicherer Entfernung aus der Vorhalle der ING DiBa verfolgte, davon, wie sie an alte Aufnahmen vom "kleinen" Dirk bei seinen frühen Basketball-Erfahrungen gekommen sind und davon, welcher Glücksfall es für den Film gewesen ist, neben Nowitzkis Vater und Schwester auch seine Mutter, die noch nie ein Interview gegeben hat, vor die Kamera zu bekommen.
Insgesamt war es eine sehr entspannte und interessante Unterhaltung, die mit einigen Fragen von Presse und Fans und einem anschließenden Photocall abgeschlossen wurde. Eigentlich hätten gleich im Anschluss daran die vielen Einzel-Interviews auf dem Programm gestanden. Doch Dirk Nowitzki ließ es sich nicht nehmen, noch zahlreiche Autogramme zu geben und für Fotos mit seinen Fans zur Verfügung zu stehen. Am Ende hinterließ der NBA-Star einen rundum sympathischen, bodenständigen Eindruck und offenbarte seinen Fans eine Zugänglichkeit, welche die für manche doch recht weite Anreise absolut lohnenswert gemacht hat.
Mehr zum Kinofilm gibt es rechtzeitig zum Kinostart hier auf Frankfurt-Tipp!
Ein Artikel von Sebastian Betzold
Copyright: Sebastian Betzold
