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Hüter der Erinnerung – The Giver

Hüter der Erinnerung – The Giver

USA 2014 - mit Brenton Thwaites, Jeff Bridges, Meryl Streep, Katie Holmes, Alexander Skarsgård ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:The Giver
Genre:Sci-Fi, Fantasy, Drama
Regie:Phillip Noyce
Kinostart:02.10.2014
Produktionsland:USA 2014
Laufzeit:ca. 97 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.hueterdererinnerung.de

Die Welt der Zukunft scheint eine idyllische Utopie zu sein. Es gibt keine Kriege mehr, keine Gewalt, keinen Hass und keine Missgunst. Die Menschen leben in einer klar strukturierten Gesellschaft friedlich miteinander. Doch der Preis für diese Harmonie ist hoch: denn es gibt nicht nur keine negativen Empfindungen. Auch Gefühle wie Freude, Liebe, Lust und Leidenschaft sind den Menschen fremd. Sie sehen keine Farben und wissen nicht, wie schön sich Zärtlichkeit anfühlen kann. In jeder Generation gibt es nur einen Menschen, der die ganze Wahrheit über die Vergangenheit der Menschheit kennt und jede Form von Empfindungen spürt. Jetzt wird der 16jährige Jonas (Brenton Thwaites) dazu auserkoren, der Nachfolger für den amtierenden "Hüter der Erinnerung" (Jeff Bridges) zu werden. Doch das, was Jonas während seiner aufregenden Ausbildung erfährt, lässt seinen Glauben an die Gesellschaft, in der er aufgewachsen ist, in seinen Grundfesten erschüttern. Um die Menschen, die er lebt, zu retten, fasst Jonas eine gefährliche Entscheidung…

Auch wenn es so wirken mag, als ob "Hüter der Erinnerung – The Giver" einfach nur auf der Erfolgswelle der zahlreichen Young Adult-Romanverfilmungen wie "Die Tribute von Panem", "The Maze Runner" oder "Divergent – Die Bestimmung" mitschwimmen würde, ist die dem Film zugrundeliegende Buchvorlage schon wesentlich älter. Bereits 1993 wurde Lois Lowrys Bestseller veröffentlicht und gehört seitdem auch an vielen Schulen zu einem Standartwerk, das eine große Diskussionsgrundlage in den Bereichen Ethik oder Philosophie bietet. Regisseur Phillip Noyce ("Salt", "Die Stunde der Patrioten") hat die interessante und vielschichtige Story zwar ein wenig glattgebügelt. Dennoch ist sein Film immer noch eine spannende und bewegende Zukunftsvision, die nicht nur dramaturgisch, sondern auch visuell überzeugen kann.

Dass das Geschehen zunächst in Schwarzweiß präsentiert wird und sich erst nach und nach Farben in das Bild einschleichen, kennt man so zwar schon aus dem wunderbaren Film "Pleasantville" mit Tobey Maguire und Reese Witherspoon. Dennoch wirkt dieses Stilmittel gerade in Verbindung mit dem futuristischen Design der Welt, in der Jonas und seine Familie leben, unverbraucht und extrem atmosphärisch. Wenn nach etwa 15 Minuten die ersten Farben eingesetzt werden, dann hat das einen wahren Gänsehauteffekt, der die emotionale Wirkung der Geschichte sehr gut unterstützt und sogar ein klein wenig verstärkt.

Auch schauspielerisch gibt es an dieser Romanverfilmung nur wenig auszusetzen. Neben gestandenen Stars wie Jeff Bridges (der als Inhaber der Rechte für die Verfilmung auch als Produzent tätig war) und Meryl Streep schlagen sich die Jungdarsteller Brenton Thwaites und Odeya Rush erfreulich gut. Und dass Nebendarsteller wie Katie Holmes oder Alexander Skarsgård eher blass bleiben, passt durchaus zu einer Gesellschaft, die keine echten Gefühle zu kennen scheint.

Zwar bleiben einige Fragen ungeklärt, wie etwa die, warum es in dieser Zukunft eigentlich einen "Hüter der Erinnerung" geben muss. Auch hätte einigen Handlungselementen etwas mehr Tiefe gut getan, wirken einige Stellen der Geschichte doch arg gehetzt abgehakt. Dennoch hinterlässt diese atmosphärische Zukunftsvision insgesamt einen sehr positiven Gesamteindruck. Die Geschichte wird in gemächlichem Tempo erzählt, wirkt aber niemals langweilig. Es wird auf große Action und aufwendige Effekte verzichtet, trotzdem wirkt der Film gerade auf der visuellen Ebene absolut faszinierend und extrem mitreißend. Und auch wenn sich der Film wie schon das Buch eher an eine jugendliche Zielgruppe wendet, kann man auch als älterer Zuschauer noch mit Jonas mitfiebern.

Am Ende fehlt dem Film nur der letzte Kick, das gewisse Etwas, um ihn zu ganz großem Kino zu machen. Doch auch so ist Phillip Noyce ein tolles futuristisches Abenteuer gelungen, das mit einer schönen Geschichte, überzeugenden Darstellern und starken Bildern all seinen Schwächen trotzt. Und dafür gibt es dann am Ende auch ein verdientes: Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

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Kino Trailer zum Film "Hüter der Erinnerung – The Giver (USA 2014)"
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