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Interstellar – Blu-ray

Interstellar – Blu-ray

USA 2014 - mit Matthew McConaughey, Anne Hathaway, Jessica Chastain, Michael Caine, Wes Bentley, Matt Damon ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung - Film:
Ausstattung:

Filminfo

Originaltitel:Interstellar
Genre:Sci-Fi, Drama, Abenteuer
Regie:Christopher Nolan
Verkaufsstart:31.03.2015
Produktionsland:USA 2014
Laufzeit:ca. 169 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Anzahl der Disc:2
Sprachen:Deutsch, Englisch (DTS-HD Master Audio 5.1), Spanisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel:Deutsch, Englisch, Spanisch, Dänisch, Finnisch, Schwedisch, Norwegisch, Isländisch
Bildformat:16:9 (Variabel 2.40:1 und 1.78:1 [IMAX-Sequenzen]) 1080p High Definition
Extras:Die Wissenschaft von INTERSTELLAR, Inside INTERSTELLAR (14 Featurettes), Trailer
Label:Warner Home Video Germany
Webseite:www.Interstellar-derFilm.de
Amazon Link : Interstellar – Blu-ray

Film: Christopher Nolan hat mit seinem neuesten Film "Interstellar" wieder ganz großes Kino inszeniert. Für mich als Filmliebhaber ist das jüngste Kind vom "Inception"- und "Dark Knight"-Regisseur ein wahres Fest. Für mich als Filmkritiker dagegen erweist sich das Werk dagegen als echte Herausforderung. Denn wie soll man über einen Film schreiben, der dann am intensivsten wirkt, wenn die Zuschauer im Vorfeld so wenig wie möglich über die Handlung und die im Film behandelten Themen wissen? Kleinere Spoiler lassen sich allen Bemühungen zum Trotz leider nicht vermeiden, es sei denn, ich würde die Kritik an dieser Stelle bereits beenden. Doch werden die bedeutenden Wendungen hier natürlich nicht verraten und manche Aspekte der Geschichte nur in Andeutungen bewertet.

Die Geschichte von "Interstellar" spielt in einer nicht allzu fernen Zukunft, in der die natürlichen Ressourcen der Erde erschöpft sind und der Mensch seiner drohenden Ausrottung entgegen blickt. Der ehemalige Pilot Cooper (Matthew McConaughey) versucht nach dem Tod seiner Frau als Farmer seinen beiden Kindern Murph (Mackenzie Foy) und Tom (Timothée Chalamet) noch so etwas wie einen Hauch von Hoffnung auf eine bessere Zukunft zu vermitteln. Doch er muss erkennen, dass diese Hoffnung unbegründet ist. Deshalb schließt er sich einem äußerst riskanten und streng geheimen Forschungsprojekt der NASA an, bei dem auf der anderen Seite eines Wurmlochs nach einer neuen Heimat für die Menschheit gesucht werden soll. Es ist eine Reise ins Ungewisse, die einige wenige Jahre oder Jahrzehnte dauern könnte. Im schlimmsten Fall würde Cooper nicht auf die Erde zurückkehren und seine Kinder nie wieder sehen. Doch so lange es eine Chance gibt, dass die Menschheit fortbestehen kann und Murph und Tom eine Zukunft haben, ist er bereit, dieses Risiko einzugehen. Doch was ihn jenseits unserer Galaxie erwartet, läuft gegen all seine Erwartungen…

Das ist in groben Zügen die Ausgangssituation von "Interstellar", die etwa in den ersten 45 Minuten der knapp 3 Stunden Laufzeit aufgebaut wird. In diesem Teil des Films setzt Nolan auch verstärkt auf eine Mischung aus wissenschaftlich verbürgter Realitätsnähe und sehr menschlicher Emotionalität. Mit einer gewohnt faszinierenden Bildsprache und einem sehr sphärischem Soundtrack von Hans Zimmer, der hier verstärkt auf Orgel-Klänge setzt, schafft Nolan eine ganz besondere Atmosphäre, der man sich nur schwer entziehen kann. Und auch wenn schon hier vermutet werden kann, dass die Vater-Tochter Geschichte ein wenig ins Kitschige abzudriften droht, so bleibt im ersten Drittel kein Zweifel daran, dass Nolan hier ein weiteres Meisterwerk geschaffen hat.

Dieser Eindruck verstärkt sich noch, sobald Cooper und seine Forschungscrew das Wurmloch durchqueren. Die Bilder, die Nolan und sein Team hier auf die Leinwand gebracht haben, sind schlichtweg faszinierend und man möchte sich in diesem Ausflug in eine fremde Galaxie regelrecht verlieren. Doch auch wenn sich die Handlung zurück auf die Erde verlagert und de inzwischen erwachsenen Kindern von Cooper, dargestellt von Jessica Chastain und Casey Affleck, folgt, bleiben die Geschichte und ihre visuelle Umsetzung packend, bewegend und faszinierend. Allerdings fällt es hier schon immer schwerer, den wissenschaftlichen Erklärungen zu folgen. Spätestens jetzt sollte man sich als Zuschauer einfach von der emotionalen Seite der Geschichte tragen lassen und den Rest nicht zu sehr hinterfragen. Denn das könnte den weiteren Genuss an "Interstellar" deutlich schmälern.

Denn mehr und mehr wird deutlich, dass Liebe das zentrale Thema des Films ist. Sicherlich, es gibt einige tolle Spezialeffekte, einige extrem spannende und auch actionreiche Momente und viel wissenschaftliches Gebrabbel. Doch im Endeffekt dreht sich alles nur um Liebe, wobei die von Cooper zu seinen Kindern und ganz besonders zu Murph natürlich im Vordergrund steht. Nolan nimmt sich daher auch viel Zeit für ruhige, emotionale Momente, die im starken Kontrast zum Action-Overkill von "The Dark Knight Rises" stehen. Im Finale droht das Ganze dann ein wenig übers Ziel hinauszuschießen und Zuschauer, die viel Action erwartet haben und für die Gefühlskino der blanke Horror ist, dürften am letzten Akt nur wenig Gefallen finden. Wer sich aber auf das, was Nolan hier erzählen möchte, einlässt und sich auch emotional fallen lässt, der wird wahrscheinlich wie ich von diesem Film am Ende sehr ergriffen sein.

Sicherlich, "Interstellar" ist kein perfekter Film. Bisweilen ist die Musik etwas zu aufdringlich abgemischt, zum Ende kommen auch kleine Längen auf und die Mischung aus ergreifendem Gefühlskino und dem für Nolan üblichen Anspruch einer gewissen Verankerung in der Realität funktioniert gerade im letzten Drittel nur bedingt. Dennoch ist der Film gleich auf verschiedenen Ebenen ein ganz großes Erlebnis. Visuell ist "Interstellar" ein Meisterwerk, das auch auf dem TV-Bildschirm noch sehr gut funktioniert. Die Geschichte ist einfach sehr, sehr schön und die Darsteller ganz hervorragend. Der Film leidet am Ende eigentlich nur unter der Erwartungshaltung der Zuschauer, da Viele von Nolan nach "Inception" oder "Dark Knight" nicht weniger als einen weiteren bahnbrechenden Meilenstein des modernen Kinos erwartet haben. Und so großartig "Interstellar" auch ist, ein solcher Meilenstein ist das Werk eben nicht geworden. Daher gilt: wer seine Erwartungen ein wenig herunterschraubt und sich auf Gefühlskino einstellen und vor allem einlassen kann, der bekommt hier eines der eindrucksvollsten Seherlebnisse der letzten Monate geboten. Absolut sehenswert!!!

Bild + Ton: Die technische Umsetzung der Blu-Ray liegt, wie erwartet werden durfte, auf ganz hohem Niveau. Das sehr saubere Bild verfügt über eine sehr gute Gesamtschärfe, eine angenehme Tiefe und stimmig abgemischte Schwarzwerte, durch die auch in den zahlreichen dunkleren Szenen kaum Details verschluckt werden. Dass die Kontraste in einigen Szenen etwas verwaschen wirken, ist ein bewusst eingesetztes Stilmittel, das daher auch nicht negativ bewertet werden sollte. Der Wechsel des Bildformats zwischen den "normalen" und den im IMAX-Format gedrehten Sequenzen verläuft recht nahtlos und unterstreicht so den sehr positiven Gesamteindruck der Bildqualität.

Genauso viel Spaß wie die visuelle Umsetzung macht auch der Sound, der die zahlreichen Surround-Effekte hervorragend ins Heimkino transportiert. Die Dialoge sind in den meisten Momenten sehr kraftvoll und gut verständlich abgemischt. Dass die Musik das Geschehen in einigen Szenen überlagert, ist ebenfalls wieder von Nolan bewusst gewählt und sorgt Sehr gut!

Extras: Beim Bonusmaterial wird dem interessierten Zuschauer auf der zweiten Disc das volle Programm geboten. Los geht es hier mit der 50minütigen Dokumentation  "Die Wissenschaft von Interstellar", in der Astrophysiker Kip Thorne, der als Berater und Produzent an dem Film beteiligt war, im Mittelpunkt steht. Thorne erklärt hier die wissenschaftlichen Hintergründe, auf denen die Geschichte basiert. Eine höchst interessante und unterhaltsame Dokumentation, die gerne noch etwas länger hätte sein dürfen.

Weiter geht es mit dem Bereich "Inside Interstellar". Hier bieten 14 Featurettes mit einer Gesamtlaufzeit von etwas über zwei Stunden einen umfassenden Einblick in die Konzeption, die Entstehung und Nachbearbeitung des Films. Von der Musik über die Sets, das Design, die Mischung aus Miniaturen und Computereffekten, das Simulieren von Schwerelosigkeit bis hin zum Design der Roboter oder die Herstellung eines Staubsturms werden hier nahezu alle Aspekte der Produktion anhand von Interviews, Fotos und Aufnahmen von den Dreharbeiten analysiert. Das einzige Manko dieser sehr sehenswerten Making-of-Featurettes ist das Fehlen einer "Alle abspielen"-Funktion.

Abschließend hat die Disc noch den Teaser und drei Trailer zum Film zu bieten. Sehr gut!

Fazit: "Interstellar" ist auch auf Blu-ray ganz großes Kino. Wer sich auf die Geschichte und ihre Botschaft einlassen kann, bekommt hier wirklich wunderbares Futter für die Augen, den Geist und das Herz geboten. Die Blu-ray präsentiert den Film in überzeugender Bild- und Tonqualität und hat zudem noch auf einer zweiten Disc jede Menge sehenswerter und informativer Extras zu bieten. Dafür gibt es auch ein mehr als verdientes: Absolut empfehlenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

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