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Into the Woods

Into the Woods

USA 2014 - mit Meryl Streep, Emily Blunt, James Corden, Anna Kendrick, Johnny Depp, Chris Pine ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Into the Woods
Genre:Musikfilm, Fantasy
Regie:Rob Marshall
Kinostart:19.02.2015
Produktionsland:USA 2014
Laufzeit:ca. 125 Min
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.into-the-woods.de

Ein einfacher Bäcker (James Corden) und seine Frau (Emily Blunt) wünschen sich Nichts mehr, als endlich ein Kind zu bekommen. Doch vor vielen Jahren hat eine Hexe (Meryl Streep) einen Fluch auf die Familie des Bäckers gelegt. Um diesen zu bannen, müsste das Paar der alten Hexe ein paar wichtige Zutaten für einen magischen Trank besorgen. Dafür müssen sie tief in die Wälder um ihr Dorf herum eintauchen, wo sie auf Rotkäppchen, Rapunzel, Aschenputtel und so manch andere Märchengestalt treffen. Doch gerade, als sie sich dem Punkt nähern, an dem es in der Regel heißt "Und sie lebten glücklich und zufrieden bis ans Ende ihrer Tage", nimmt die Geschehen eine unerwartete, düstere Wendung…

Das Broadway-Musical "Into the Woods" von Stephen Sondheim verwebt auf sehr amüsante Art verschiedene Märchen – von "Aschenputtel" über "Hans und die Bohnenranke" bis hin zu "Rapunzel" und "Rotkäppchen" – zu einem schrägen, schwarzhumorigen Ganzen. Das Musical lief bei seiner Erstaufführung knapp 800mal am Broadway und wurde mit mehreren Tony-Awards ausgezeichnet. Rob Marshall, der bereits mit "Chicago" und "Nine" Musicalhits von der Bühne auf die Leinwand transportiert hat, wagt sich nun an das schwierige Unterfangen, auch "Into the Woods" als massentaugliches Filmmusical umzusetzen. Dafür hat er eine wirklich großartige Besetzung zusammengetrommelt: Meryl Streep als Hexe, Johnny Depp als bösen Wolf, Anna Kendrick als Aschenputtel oder Chris Pine als selbstverliebter Prinz dürfen hier ihr schauspielerisch wie gesangliches Talent unter Beweis stellen.

Obwohl die Geschichte das Potential dafür gehabt hätte, hat Marshall der Versuchung widerstanden, das Musical mit großen Special Effects aufzupeppen. Es gibt zwar einige sehr gelungene Computereffekte, doch die meiste Zeit agieren die Darsteller an atmosphärischen Sets, die mitunter das Bühnenfeeling des Musicals sehr gut widerspiegeln. Große Ereignisse wie Jacks Besuch im Land der Riesen spielen sich im Verborgenen ab und werden dem Zuschauer lediglich in den Songs berichtet. Womit wir auch schon beim zentralen Thema wären: die Lieder! Wer sich "Into the Woods" ansieht, muss sich darüber im Klaren sein, dass es sich hierbei nicht um einen Film mit ein paar Gesangseinlagen handelt, sondern dass in etwa 90 Prozent der über zwei Stunden langen Laufzeit mal mehr, mal weniger gut gesungen wird. Da die Melodien von Stephen Sondheim nicht gerade bekannt für ihre Eingängigkeit sind, kann dies auf Nicht-Musical-Fans auch schon mal äußerst anstrengend wirken.

Zudem muss auch klar sein, dass dies trotz der Märchen-Thematik kein Kinderfilm ist. Obwohl die Filmadaption im Vergleich zur Bühnenversion ein wenig abgeschwächt wurde, geht es hier gerade in der zweiten Hälfte noch immer sehr düster zu. Der Humor ist mitunter sehr böse und einige Szenen könnten auf junge Zuschauer durchaus ein klein wenig verstörend wirken. Wem all dies klar ist und wer sich auf die Musik einlassen kann, der wird bei diesem schrägen Ritt durch die Märchenwelt aber garantiert jede Menge Spaß haben. Die Songs, die im englischen Originalton mit deutschen Untertiteln präsentiert werden, stecken voller herrlichen Wortwitz und das Spiel der Darsteller ist erfüllt von wunderbarer Selbstironie. Das Gesangsduell der beiden eitlen Prinzen etwa ist so affektiert vorgetragen, dass es schwer fällt, hier nicht in schallendes Gelächter auszubrechen.

Wie so viele andere Musical-Verfilmungen wird es auch "Into the Woods" schwer haben, in Deutschland ein breites Publikum ansprechen zu können. Wer aber schon an "Sweeney Todd" Spaß hatte und sich von "Les Miserables" hat gefangen nehmen lassen, der wird auch hier eine märchenhaft gute Zeit im Kino erleben. Alleine für das gut gelaunte und angenehm selbstironische Ensemble, sowie die tolle Ausstattung gibt es dann auch ein schmetterndes: Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Into the Woods (USA 2014)"
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