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Molière auf dem Fahrrad - DVD

Molière auf dem Fahrrad - DVD

Frankreich 2012 - mit Fabrice Luchini, Lambert Wilson, Maya Sansa ...

Filminfo

Originaltitel:Alceste a Bicyclette
Genre:Komödie
Regie:Philippe Le Guay
Verkaufsstart:15.08.2014
Produktionsland:Frankreich 2012
Laufzeit:ca. 104 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Anzahl der Disc:1
Sprachen:Deutsch, Französisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel:Deutsch
Bildformat:16:9 (1.85:1)
Extras:Making of, Deleted Scenes, Trailer
Regionalcode:2
Label:Alamode Film
Webseite:www.moliereaufdemfahrrad.de
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Film: Früher war Serge Tanneur (Fabrice Luchini) ein gefeierter Schauspieler, dessen ganze Leidenschaft dem Theater gehörte. Doch diese Zeiten sind lange vorbei. Mittlerweile lebt er vollkommen zurückgezogen auf der Ile de Ré und hat sich geschworen, niemals wieder eine Bühne zu betreten. Das macht er auch seinem ehemaligen Weggefährten, dem TV-Star Gauthier Valence (Lambert Wilson) klar, als dieser plötzlich vor Serges Tür steht und ihn zu überreden versucht, bei seiner Produktion von Molières "Der Menschenfeind" mitzuwirken. Doch Gauthier lässt nicht locker und die Aussicht, doch noch seine Traumrolle des Alceste spielen zu können, lässt Serge weich werden. Er lässt sich darauf ein, ein paar Tage lang mit seinem alten Freund das Stück zu Proben. Wenn danach das Gefühl stimmt, nimmt er die Rolle an. Mehr und mehr öffnet sich Serge wieder für das Spiel und für seine Mitmenschen. Als er die hübsche Italienerin Francesca (Maya Sansa) kennen lernt, scheint alles auf ein Happy End hinauszulaufen. Doch nicht nur auf den Theaterbühnen kommt es oft anders, als man denkt…

Philippe Le Guay, der mit seinem letzten Film "Nur für Personal" auch in Deutschland einen Achtungserfolg landen konnte, versucht in "Molière auf dem Fahrrad", den Klassiker "Der Menschenfeind" in gleich zweifacher Hinsicht zu würdigen. Zum einen steht das Werk im Mittelpunkt der Geschichte, da es für beide Hauptfiguren schon immer ein Traum war, einmal die Rolle des Alceste auf der Bühne zu spielen. Zum anderen ist die Geschichte selbst eine Art Neuinterpretation von Molières Komödie. Zwar sind die Bezüge zum "Menschenfeind" allgemein genug gehalten, dass man an dem Film auch dann seinen Spaß haben kann, wenn man Molières Klassiker nicht kennt. Doch erst mit entsprechenden Vorkenntnissen kann sich der mitunter sehr hintersinnige Humor voll entfalten.

Doch auch einfach nur als Geschichte über zwei alte Freunde, die durch die Liebe zur Bühne verbunden sind und dieses Band neu zu knüpfen versuchen, funktioniert "Molière auf dem Fahrrad" recht gut. Die beiden Hauptdarsteller Fabrice Luchini ("Nur für Personal", "In ihrem Haus") und Lambert Wilson ("Matrix 2 +3", "Von Menschen und Göttern") harmonisieren einfach großartig und die Wortgefechte, die sich die beiden immer wieder liefern, verfügen über viel Witz und gelungenes Timing. Um sich hier gut unterhalten zu fühlen, muss man "Der Menschenfeind" wirklich nicht kennen. Erst im letzten Akt zahlt sich eine Kenntnis der Materie wirklich aus. Denn je mehr die beiden Schauspieler das Stück zusammen proben, desto mehr verinnerlicht Serge die Rolle des Alceste und die Grenzen zwischen Bühne und Realität verwischen endgültig. Sein Verhalten in diesem Teil des Films wird sich so manchem Zuschauer, der den "Menschenfeind" nicht kennt, nur schwer erschließen können, was dem Ganzen natürlich viel von seiner intentionalen Wirkung nimmt.

Doch ganz gleich, ob man nun ein Molière-Kenner ist, oder nicht, so ist "Molière auf dem Fahrrad" für Liebhaber französischer Arthaus-Komödien auf jeden Fall sehr nette Unterhaltung. Mehr allerdings auch nicht. Denn letztendlich fehlt es dem Drehbuch noch etwas an Biss. Gerade da es sich der Film quasi selbst aufbürdet, mit dem komödiantischen Talent Molières verglichen zu werden, hätte es dann doch eines etwas clevereren Drehbuchs bedurft, um dem entsprechen zu können. Die Grundidee, die von Hauptdarsteller Fabrice Luchini und Philippe Le Guay stammt, ist wirklich sehr amüsant und die Inszenierung ist angefüllt mit kleinen gelungenen Momenten. Doch es fehlt am Ende einfach der letzte Funke zur ganz großen Zündung. Wer die nicht braucht und wer einfach nur nette Unterhaltung mit literarischem Bezug sucht, der kann sich getrost mit Molière aufs Fahrrad schwingen. Sehenswert!

Bild + Ton: Das Bild der DVD fängt die wunderschön raue Atmosphäre auf der Ile de Ré mit einer guten Detailschärfe und einer stimmigen Farbgebung sehr gut ein. Größere Unschärfen, Verschmutzungen oder Bildstörungen sucht man hier vergebens. Der Ton ist insgesamt eher zurückhaltend abgemischt, doch gerade bei den direkt an der Küste spielenden Szenen macht sich ein atmosphärisches Surround-Feeling angenehm bemerkbar. Gut!

Extras: Als Bonus hat die DVD einige geschnittene Szenen (ca. 17:55 Min.) zu bieten, zu denen auch längere, sehenswerte Sequenzen gehören, durch die gerade der Charakter von Serge noch etwas facettenreicher erscheint. Daneben gibt es noch ein interessantes Making of (ca. 20:24 Min.) sowie den Trailer zum Film. Gut!

Fazit: "Molière auf dem Fahrrad" ist eine nette, charmante Komödie, die mit zwei wunderbaren Hauptdarstellern, atmosphärischen Drehorten und einer sehr schönen Ausgangsidee punkten kann. Zwar fehlt es dem Drehbuch am Ende ein wenig an Biss, doch für nette, kurzweilige Unterhaltung reicht es allemal. Liebhaber französischer Arthaus-Komödien sollten sich diese technisch gut umgesetzte und mit sehenswertem Bonusmaterial ausgestattete DVD daher auf keinen Fall entgehen lassen. Empfehlenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Molière auf dem Fahrrad - DVD (Frankreich 2012)"
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