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Rock of Ages

Rock of Ages

USA 2012 - mit Julianne Hough, Diego Boneta, Russel Brand, Tom Cruise, Alec Baldwin, Paul Giamatti, Malin Akerman, Catherine Zeta-Jones ...

Filminfo

Originaltitel:Rock of Ages
Genre:Musikfilm, Komödie
Regie:Adam Shankman
Kinostart:14.06.2012
Produktionsland:USA 2012
Laufzeit:ca. 123 Min.
FSK:ab 6 Jahren
Webseite:www.RockOfAges-DerFilm.de

Als Kleinstadt-Girl und Musikliebhaberin Sherrie (Julianne Hough, "Footloose") 1987 nach Los Angeles kommt, scheinen sich all ihre Träume nach einem etwas holprigen Start zu erfüllen. Sie lernt den smarten Musiker Drew (Diego Boneta, "Pretty little Liars") kennen, der ihr einen Job im legendären Bourbon Room auf dem Sunset Strip verschafft. Dessen Besitzer Dennis Dupree (Alec Baldwin) hat derzeit mit mächtigen Problemen zu kämpfen. Denn nicht nur, dass die Finanzen schon seit geraumer Zeit nicht mehr stimmen. Nun will auch noch der Bürgermeister Mike Whitmore (Bryan Cranston) im Zuge seiner von seiner Frau Patricia (Catherine Zeta-Jones) angeführten Initiative zur Säuberung des Sunset Strips den "Sündenpfuhl" schließen. Ein Auftritt des legendären Rockstars Stacee Jaxx (Tom Cruise) soll die Kassen des Clubs füllen und so seinen Fortbestand sichern. Doch der schmierige Agent Paul Gill (Paul Giamatti), die Reporterin Constance Stack (Malin Akerman) und nicht zuletzt ein unglückliches Missverständnis zwischen Sherrie und Drew tragen dazu bei, dass auf dem Sunset Strip bald für immer die Lichter ausgehen könnten…

Nach dem großen Erfolg seiner Musical-Verfilmung "Hairspray" hat sich Regisseur Adam Shankman mit "Rock of Ages" erneut an die Adaption eines Broadway-Hits gewagt. Die Geschichte des für fünf Tony-Awards nominierten Jukebox-Musicals ist um zahlreiche Rock-Hits der 80er Jahre von Bands wie Bon Jovi, Foreigner, Poison, Whitesnake, Guns N´Roses, Journey, Twisted Sister, Extreme oder Night Ranger herum aufgebaut. Daher ist es für einen ungetrübten Genuss dieses wunderbaren Gute-Laune-Musicals unerlässlich, dass man diese Art von Musik mag und sich nicht an einem sehr selbstironischen Umgang mit ihr und der Zeit, in der sie entstanden ist, stört. Auch wenn einige der Hits, die hier zu hören sind, durch die Serie "Glee" auch einem jüngeren Publikum bekannt sind und die beiden Hauptdarsteller genau diese Zuschauer ansprechen, kann der Film insgesamt eher 80er-Rock-Fans der Generation 30+ ans Herz gelegt werden.

Denn eigentlich bezieht das Musical viel von seinem Unterhaltungswert aus den vielen Anspielungen an die Ära fieser Frisuren und dramatischer Rock-Balladen. Ob die Joan Jett Gedächtnisfrisur von Russell Brand oder die nur Sekunden andauernden Gastauftritte von 80er Jahre Stars wie Sebastian Bach von Skid Row, Kevin Cronin von REO Speedwagon, Nuno Bettencourt von Extreme oder dem ehemaligen Teenie-Sternchen Debbie Gibson, solche Kleinigkeiten erhöhen den ohnehin schon ordentlichen Spaßfaktor für Kenner der Ära und ihrer Musik erheblich.

Die Story selbst, die für die Filmadaption leicht abgeändert worden ist, strotzt nicht unbedingt vor Originalität. Der schmierige Politiker, der sich hinter verschlossenen Türen gerne mal den Hintern versohlen lässt, die aufrechte Christin mit dunkler Vergangenheit, das brave Mädel vom Lande, das gleich nach der Ankunft in der großen Stadt ausgeraubt wird, all das sind freilich recht abgedroschene Klischees. Doch ihre Aufarbeitung ist derart unterhaltsam, dass man nur zu gerne über jede Form von Vorhersagbarkeit hinwegsieht. Alleine die Art und Weise, wie die bekannten Songs perfekt in die Handlung eingeflochten sind, ist schlichtweg genial. Die sich regelrecht ekstatisch steigernde Version von Foreigners "I want to know what love is", die wunderbare Verwendung von REO Speedwagons "Can`t fight this feeling" oder die mitreißende Abschlusshymne "Don`t stop believin`"  machen den Soundtrack zu einem echten Highlight, bei dem es manchmal wirklich schwer fällt, ruhig im Kinosessel sitzen zu bleiben. (<link https: www.amazon.de dp b007uuv52k ref="as_li_tf_til?tag=frankfurttipp-21&amp;camp=1410&amp;creative=6378&amp;linkCode=as1&amp;creativeASIN=B007UUV52K&amp;adid=0CQ6DEGTXA6554D02R6S&amp;" _blank>Die Soundtrack-CD zum Film können Sie HIER bestellen).

Doch "Rock of Ages" wäre ohne seine großartige Besetzung sicherlich trotz des tollen Soundtracks und der spaßigen Inszenierung nur halb so gelungen. Ob Alec Baldwin als alternder Clubchef, Comedian Russel Brand als sein ergebener Gehilfe, Paul Giamatti als herrlich schmieriger Agent, Malin Akerman als zunächst etwas verklemmt erscheinende Journalistin, Catherine Zeta-Jones als verbissene Bürgermeistergattin oder Mary J. Blige als mütterliche Stripclub-Besitzerin, sie alle sorgen mit offensichtlichem Spaß an der Sache dafür, dass sich dieser auch schnell auf den Zuschauer überträgt. Doch der eigentliche Star des Films ist eindeutig Tom Cruise. Seine Darstellung des ständig zugedröhnt wirkenden Rockstars, der mit nur einem Blick die Frauen reihenweise zum umkippen bringt, ist einfach nur großartig. Nicht nur die Tatsache, dass er mit beinahe 50 noch eine derart gute Figur macht, sondern in erster Linie seine mit viel Selbstironie gewürzte Demontierung eines von Allen vergötterten Superstars macht jede Sekunde, die Stacee Jaxx in dem Film zu sehen ist, zu einem echten Genuss. Ganz gleich, was man von der Person Tom Cruise halten mag, als Schauspieler ist er hier über jeden Zweifel erhaben. Und auch stimmlich passt er perfekt in die Rolle des massentauglichen Rockers mit hohem Sex-Appeal.

Gegen diese geballte Star-Power bleiben die eigentlichen Hauptdarsteller Julianne Hough und Diego Boneta freilich etwas blass. Es dauert ein wenig, bis man sich an sie und ihre nicht ganz so kräftigen Stimmen gewöhnt hat. Doch mit der Zeit fügen sich die Beiden gut in das Gesamtbild ein und es wird klar, dass auch sie wirklich gute Leistungen abliefern.

"Rock of Ages" ist kein anspruchsvolles Arthauskino und sicherlich keine große Herausforderung für den Intellekt. Dafür ist das Musical ein Spaßfilm der besten Sorte, ein mit viel Nostalgie und liebevoller Ironie durchzogener Blick zurück in die 80er, in eine Welt vor iTunes und YouTube, in der Musik noch einen ganz anderen Stellenwert hatte, als Heute. Ob sich auch eine jüngere Zielgruppe für den Film begeistern kann, sei dahin gestellt. Doch wer sich selbst noch an die zahlreichen Frisursünden, ausgiebige Besuche im Plattenladen oder Clubs wie den Bourbon Room erinnern kann, der sollte sich diese zwei Stunden puren Vergnügens auf keinen Fall entgehen lassen. Und am Ende wird es dann wohl so mancher Zuschauer Nachwuchsrocker Drew gleichtun und laut ausrufen: "I want to Rock"! Absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Rock of Ages (USA 2012)"
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