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Saphirblau

Saphirblau

Deutschland 2014 - mit Maria Ehrich, Jannis Niewöhner, Peter Simonischek, Josefine Preuß, Katharina Thalbach ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Genre:Romantik, Fantasy, Abenteuer
Regie:Felix Fuchssteiner & Katharina Schöde
Kinostart:14.08.2014
Produktionsland:Deutschland 2014
Laufzeit:ca. 116 Min.
FSK:ab 6 Jahren
Webseite:www.saphirblau-derfilm.de

So wirklich kann sich Gwendolyn Sheperd (Maria Ehrich) noch immer nicht damit anfreunden, dass sie durch die Zeit reisen kann. Obwohl sie die Zeitsprünge langsam unter Kontrolle bekommen hat und sich jetzt eigentlich auf ihre geheimnisvolle Mission konzentrieren sollte, ist sie mit ihren Gedanken doch immer bei ihrem Zeitreise-Partner Gideon de Villiers (Jannis Niewöhner), in den sie sich unsterblich verliebt hat. Doch für Teenager-Liebeleien ist keine Zeit, denn schließlich sollen Gwendolyn und Gideon doch nicht viel weniger schaffen, als die Welt zu retten. Und dafür muss das Mädchen eben eher die Etikette und Tänze aus vergangenen Jahrhunderten lernen, als mit ihrem Liebsten herumzumachen. Doch so richtig will sie nicht daran glauben, dass ihre Mission dem Zweck dient, den man ihr weismachen will. Mit Hilfe ihrer Verbündeten – ihrer Freundin Leslie (Jennifer Lotsi), dem Wasserspeier Xemerius (gesprochen von Rufus Beck), dem Schulgeist James (Kostja Ullmann) und der jungen Version ihres Großvaters (Bastian Trost) – will Gwendolyn mehr über das gut gehütete Geheimnis ihrer Familie herausfinden und so die Wahrheit hinter ihren Zeitreisemissionen ergründen. Doch die Zeit wird knapp, denn der fiese Graf von St. Germain (Peter Simonischek) ist ihr dicht auf der Spur und zieht seine tödliche Schlinge immer fester zu…

"Saphirblau" ist die Fortsetzung des Kinohits "Rubinrot" und die zweite Leinwandadaption aus der "Edelstein"-Trilogie von Kerstin Gier. Die Produktion konnte davon profitieren, dass sich sowohl vor als auch hinter der Kamera in großen Teilen wieder das Team aus Teil 1 zusammengefunden hat und auch in Sachen Ausstattung, Kostüme und visuelle Effekte schon Vieles vorhanden war. Allerdings stand im Gegenzug auch etwas weniger Produktionszeit zur Verfügung, was den Druck auf die Macher durchaus erhöht hat. Schließlich mussten in weniger Zeit mehr Zeitsprünge und historische Massenszenen realisiert werden. Und auch in Sachen Effekte sollte mit dem furiosen Finale und der animierten Figur des Wasserspeiers Xemerius noch eine Schippe draufgepackt werden.

Das Ergebnis hat die gleichen Stärken, aber leider auch die selben Schwächen, wie "Rubinrot". Die größte Stärke dabei ist Hauptdarstellerin Maria Ehrich, die als zeitreisende Heldin wider Willen ebenso überzeugt, wie als ganz normales, liebeskrankes Teenager-Mädchen. Mit viele Charme und einer angenehmen Natürlichkeit spielt sich Ehrich locker über einige der Drehbuchschwächen hinweg. Die Chemie zwischen ihr und Jannis Niewöhner ist stimmig, wodurch auch der romantische Aspekt der Geschichte gut funktioniert. Doch gleichzeitig ist das auch eine der ganz großen Schwächen des Films. Denn der Fokus der Verfilmung wurde zu sehr auf die nicht immer einfache Beziehung zwischen Gwendolyn und Gideon gelegt, was viel von dem Spannungspotential, das die Romanvorlage bietet, schlichtweg verschenkt wurde. Da sich aber die Geschichte gerade in diesem Aspekt irgendwie im Kreis zu drehen scheint und irgendwie repetitiv wirkt, wird die Spannung immer wieder ausgebremst und es macht sich auf Dauer sogar so etwas wie Langeweile breit.

Hier hätte es dem Film sehr gut getan, sich aus dem überdeutlichen "Twilight"-Fahrwasser zu entfernen und die Gewichtung mehr auf das Fantasy-Abenteuer, als auf die Teenie-Romanze zu legen. Das zweite Problem ist wie schon bei "Rubinrot" die klare Zielgruppendefinition. Während viele Aspekte, darunter eben auch die Romanze, eher Mädchen ab 14 Jahre ansprechen, legen andere Momente den Verdacht nahe, dass hier eher jüngere Kinder bis 12 Jahre angesprochen werden sollen. Alleine das Design von Xemerius extrem kindgerecht verniedlicht und auch das Spiel von Katharina Thalbach ist wieder so überzogen, dass darüber eigentlich nur Kinder lachen können. Kleinere Kinder mögen die Geschichte an sich ja auch spannend finden, das viele Geknutsche finden sie aber eher eklig. Und für Teenager, die Gideon oder Gwendolyn anschmachten oder den Film wegen der Fantasy-Elemente anschauen, hätte gerade Xemerius einfach cooler sein müssen, um wirklich zu funktionieren.

Wäre die Inszenierung ganz eindeutig auf ein junges Publikum ab 14 Jahren ausgerichtet und hätte sich das Drehbuch etwas weniger auf das romantische Hin und Her konzentriert, dann hätte "Saphirblau" durchaus das Zeug zu einem ganz großen Fantasy-Abenteuer gehabt. Das Potential ist nicht nur in der Buchvorlage, sondern auch in einigen Szenen der Verfilmung durchaus erkennbar. So aber hat auch dieser Film wie schon "Rubinrot" viele gute Möglichkeiten verspielt. Das Ganze ist zwar noch immer nette Abenteuerunterhaltung, aber mehr eben nicht. Und da hier sehr viel mehr möglich gewesen wäre, ist das einfach sehr schade. Aber immerhin: wer schon die "Rubinrot"-Verfilmung mochte und sich schon dort nicht an den hier aufgeführten Kritikpunkten gestört hat, der wird auch "Saphirblau" lieben. Und für solche Fans gilt dann auch: durchaus sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Saphirblau (Deutschland 2014)"
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