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Australien 2013 - mit Mia Wasikowska, Adam Driver, Rainer Bock, Rolley Mintuma, John Flaus ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Tracks
Genre:Drama, Abenteuer
Regie:John Curran
Kinostart:10.04.2014
Produktionsland:Australien 2013
Laufzeit:ca. 113 Min.
FSK:ab 6 Jahren
Webseite:www.spuren-derfilm.de

Gelangweilt von dem Leben in der Großstadt und auf der Suche nach einem tieferen Sinn in ihrem Dasein, verschlägt es im Jahr 1975 die junge Robyn Davidson (Mia Wasikowska) in das australische Städtchen Alice Springs. Von hier aus will sie sich einen ganz besonderen Traum erfüllen: alleine mit ihrem Hund Diggity und vier Kamelen will sie die australische Wüste bis zum Indischen Ozean durchqueren. 2.700 Kilometer durch sengende Hitze und gefährliches Terrain, und das als Frau – das will hier Niemand so recht ernst nehmen. Dennoch gelingt es Robyn nach vielen Rückschlägen, die Reise anzutreten, muss dabei aber einen großen Kompromiss eingehen: um die notwendige Finanzierung zu sichern, darf sich der National Geographic-Fotograf Rick Smolan (Adam Driver) Robyn in regelmäßigen Abständen anschließen und sie fotografieren. Doch obwohl sich die junge Abenteurerin von dem ungewollten Begleiter gerade zu Beginn extrem gestört fühlt, muss sie bald erkennen, dass sich ihr auf dieser Reise noch sehr viel größere und gefährliche Hindernisse in den Weg stellen werden…

"Spuren" basiert auf dem gleichnamigen Buch von Robyn Davidson, mit dem die Australierin Millionen von Lesern begeistern und inspirieren konnte. Der in New York lebende Regisseur John Curran hat diese ganz besondere Grenzerfahrung in ein packendes Leinwanddrama verwandelt, das ganz besonders von zwei Aspekten lebt: zum einen von der grandiosen Bildsprache, die einige ganz faszinierende, in ihrer Schönheit aber auch bedrohliche Momente zu bieten hat. Zum anderen ist es die Leistung von Hauptdarstellerin Mia Wasikowska, die einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Die 24jährige Australierin, die spätestens seit "Alice im Wunderland" zu den erfolgreichsten Nachwuchsschauspielerinnen Hollywoods gehört, verkörpert perfekt die eigenwillige Robyn, die verzweifelt versucht, ihre innere Leere zu füllen und sich dafür nicht nur gegen die von Männern dominierte Gesellschaft, sondern auch gegen die rauen Regeln der Natur auflehnt. Wie sie verbissen an ihrem Ziel festhält, sich aber im Angesicht von körperlicher Erschöpfung, totaler Einsamkeit und lebensgefährlichen Situationen der Welt, ihrem Leben und anderen Menschen wie dem Aborigine Mr. Eddy (Rolly Mintuma) öffnet, ist dank Wasikowkas eindringlichem Spiel sehr bewegend, eindringlich und auch nachvollziehbar umgesetzt.

Auch wenn Robyns Reise durch die Wüste Dank der Kameraarbeit von Mandy Walker rein visuell die beeindruckendsten Momente zu bieten hat, so sind die Vorbereitungen und die damit verbundenen Rückschläge dramaturgisch gesehen der spannendste Teil des Films. Wie Robyn wilde Kamele zähmt, eine Bindung zu den Tieren aufbaut, fast bis zur körperlichen Erschöpfung schuftet, nur um dann wieder ganz zum Anfang zurückgeworfen zu werden, ist herzzerreißend mit anzusehen. Dass sie daran nicht zerbricht, sondern sogar an Stärke gewinnt, wird durch die recht ausführliche Abhandlung dieses Teils der Geschichte gut vermittelt. Wenn die eigentliche Reise losgeht, hat Robyn nicht nur die Sympathien, sondern auch den Respekt der Zuschauer voll auf ihrer Seite und sie wirkt nicht mehr, wie vielleicht zu Beginn noch, wie eine idealistische Traumtänzerin.

Dass der Zuschauer die sengende Hitze regelrecht spürt, mit Robyn nach Wasser oder nach Erholungsphasen lechzt und über sich über jedes noch so kleine Erfolgserlebnis mit freut, spricht für die kraftvolle Inszenierung. Allerdings wirken auch die traurigen und schrecklichen Augenblicke dadurch umso intensiver. "Spuren" ist im Großen und Ganzen ein wunderschöner Film, aber er hat eben auch Momente, die nur schwer zu ertragen sind. Zwar werden diese stets weit im Voraus angekündigt, doch an ihrer Wirkung ändert das nur wenig.

Der Film ist zwar nicht perfekt, dafür gibt es doch zu viele kleine Längen, einige etwas klischeehaft gezeichnete Nebenfiguren und ein paar Szenen, denen es an Subtilität fehlt. Doch trotz kleinerer Schwachpunkte ist "Spuren" ein mitreißendes Abenteuer geworden, das unbedingt auf der großen Leinwand erlebt werden sollte. Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Spuren (Australien 2013)"
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