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Adé Zweitausendeins: eine Frankfurter Institution schließt ihre Türen

10.03.2017 | 09:26 Uhr | Frankfurt
Adé Zweitausendeins: eine Frankfurter Institution schließt ihre Türen
Adé Zweitausendeins: eine Frankfurter Institution schließt ihre Türen
Adé Zweitausendeins: eine Frankfurter Institution schließt ihre Türen

Was ist noch besser als ein Buch und ein Sofa? Ein Kaffee zu einem Buch auf einem Sofa. Für mich jedenfalls. Und obwohl Zweitausendeins, die Frankfurter Institution der linken Literatur, ein stattliches Sofa und zuletzt auch Kaffee aufzuweisen hatte, schließt sie nun am Kornmarkt Samstag in einer Woche endgültig ihre Tore. Aktuell sind in einer kräftigen Rabattaktion noch Bücher, Platten, statt Google Maps: Landkarten und Reiseführer zum Anfassen zu haben!

Warum ist das Ende von Zweitausendeins zu bedauern? Die 68er Generation wird sich noch am allerbesten an die ungewöhnliche Werbung des Verlags erinnern, indem die Eigentümer Kataloge namens „Merkheft“ auf hauchdünnem Papier mit den Neuigkeiten verschickten. Die F.A.Z. schreibt  von einem „Kraftwerk, das die Jugend der damaligen Zeit bis ins flache Land unter subkulturellen Strom setzte“. Mit Zweitausendeins geht auch eine Institution, die eng mit der Frankfurter Verlagsszene, sprich Siegfried Unseld verbunden war und Erstklassiges zu günstigen Preisen anbot.  Kurios für die damalige Zeit war der Vertrieb ausschließlich über den Versand! Wie zukunftsweisen. Erst 1974 eröffnete hier in der Stadt der erste Laden. In den Regalen stand alles, was politisch links Rang und Namen hatte: die Frankfurter Schule sowie die Deutschland-Berichte der SPD.

· Auf kritische oder intellektuelle Anregung muss in einer Stadt wie unserer aber niemand verzichten. Für alle, die Bücher gern mit Speis und Trank verbinden, sei das Café Ypsilon ans Herz gelegt. Als ich vor vielen Jahren hierherzog, suchte ich eindringlich nach einem solchen Ort und fand ihn in der Berger Straße: links die Bücherregale, rechts mit einer Schiebetür verbunden das Café. Wer sich als Flaneur versteht, wird sich dort wohlfühlen.

· Lesungen der besonders feinen Art veranstaltet auch der Buchladen „Land in Sicht“ im Nordend, der in der Selbstbeschreibung schon sehr sympathisch von „Büchern und meer“ spricht. Dabei halten sie die Fahne der Gemütlichkeit von Buch und Tee hoch, und geben Lesetipps für die Kundschaft zu Themen der Zeit.  Speziell: Mit dem Verkauf von Fingerpuppen  (sehr humorvoll: Siegmund Freud und Couch) unterstützt der Buchladen das neue Frankfurter Psychoanalytische Institut.

· Eine Einkehr in eine schier endlose Welt der Bücher bietet in der Innenstadt natürlich „Hugendubel“. Der Reiz des Ganzen? Zahlreiche Bücher unter den Arm klemmen, dann einen Milchkaffee zum süßen Stückchen bestellen, um stundenlang in Bildbänden zu blättern oder Krimis anzulesen.

· Drinnen oder draußen, in einem kleinen Innenhof, der im Sommer an Italien erinnert? Was wünscht sich ein Bücherfreund mehr?  Am <link http: www.ardmediathek.de tv hauptsache-kultur rosa-ribas-schreibt-erfolgreiche-frankfu hr-fernsehen _blank>24. März lädt das Lesécafe in Sachsenhausen zu einer Lesung mit Rosa Ribas ein, die erfolgreich Frankfurt-Krimis schreibt. Auch wenn es sich hier in erster Linie um ein Café mit Buchanschluss handelt, ist es doch eine der schönsten Verbindungen der Welt: ein Buch, ein Kaffee, ein Sofa.

Besondere Buch-Orte in Frankfurt:

<link http: y-buchladen.de _blank>Café Ypsilon, Berger Straße 16, 60316 Frankfurt Nordend

<link http: www.land-in-sicht-buchladen.de start.html _blank>Land in Sicht, Rotteckstraße 13, 60313 Frankfurt

<link https: www.facebook.com daslesecafe _blank>Das Lesécafe Diesterwegstraße 7, Sachsenhausen

Hugendubel, Steinweg 12, 60313 Frankfurt

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