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Rocky Horror Show in Frankfurt

Seit seiner Uraufführung im Jahr 1973 ist das Musical "Rocky Horror Show" des britischen Schauspielers, Autors und Komponisten Richard O`Brien absoluter Kult. Nicht zuletzt durch die kongeniale Verfilmung aus dem Jahr 1975, die sich nach durchschnittlichen Kritiken und leichten Anfangsschwierigkeiten zu einem Dauerbrenner in vielen Programmkinos entwickelt hat, hat das Musical eine breite Fangemeinde auf der ganzen Welt gewinnen können – eine Fangemeinde, die auch über 40 Jahre nach der Uraufführung noch stetig anwächst. Kein Wunder also, dass es immer ein Spektakel ist, wenn das Musical in seiner Originalinszenierung in die Stadt kommt. Denn bei der "Rocky Horror Show" geht es nicht nur um die Geschichte und die zeitlos guten Songs. Es geht auch um das direkte Miteinbeziehen des Publikums, durch das jede Aufführung zu einer ganz großen Party werden kann.

Bei der Preview in Frankfurt am 31. März 2015 war genau das der Fall. Schon bei der Eröffnungsnummer "Science Fiction Double Feature", stimmgewaltig vorgetragen von Magenta (Maria Franzén), wird deutlich, dass man hier Entertainment par Excellence geboten bekommen wird. Kurz darauf ist das Publikum das erste Mal gefragt, um dem ersten Auftritt des jungen Paares Brad Majors (David Ribi) und Janet (Harriet Bunton) mit wildem Konfettiwerfen zu zelebrieren. Der Spaß steigert sich mit dem ersten Auftritt des Erzählers, der gewöhnlich mit lauten "Boring"-Rufen aus dem Konzept gebracht werden soll. Wie souverän und schlagfertig Sky Du Mont diese Aufgabe absolviert hat, wurde von den Zuschauern auch immer wieder mit lautem Gelächter und Applaus gewürdigt.

Doch es gibt auch echte Gefühlsmomente. Wenn sich etwa bei "Over at the Frankenstein Place" der ganze Saal in ein Lichtermeer verwandelt, sorgt nicht nur die wunderbare Melodie des Songs für eine wohlige Gänsehaut. Doch die weicht schnell wieder echtem Party-Feeling, wenn die Stimmung beim Kultsong "The Time Wrap" ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht. Bei dieser Nummer wird auch klar, dass das Erfolgsrezept des Musicals aus einer perfekten Symbiose aus talentiertem Cast, erstklassigen Musikern, bunten Kostümen und atmosphärischer Ausstattung besteht. Kein Wunder also, dass es die Zuschauer schon nach knapp 20 Minuten kaum noch in den Sitzen hält.

Die Besetzung dieser Inszenierung ist aber auch wirklich ganz hervorragend. Harriet Bunton etwa vollzieht die Wandlung vom schüchternen Mauerblümchen zum sexy Vamp absolut überzeugend, während ihr Partner David Ribi als extrem spießiger Brad genau dann immer besonders amüsant ist, wenn er zeigen möchte, dass er auch absolut locker drauf sein kann. Einfach wunderbar! Auch die Schwedin Maria Franzén gehört zu den Darstellern, die nicht nur aufgrund ihrer äußeren Erscheinung bleibenden Eindruck hinterlassen. Wenn sie am Ende von  "Planet Hot Dog" quasi einen gesanglichen Ausraster erlebt und ohne Bandbegleitung oder Backgroundchor den Saal beschallt, ist das ein hervorragendes Beispiel für die hohe stimmliche Qualität des Ensembles. Aber auch Stuart Matthew Price als Riff Raff und Hannah Cadec als Columbia, die mit ihrer schrillen Stimme so manches Trommelfell beansprucht, sind wirklich perfekt besetzt.

Dennoch gehört die "Rocky Horror Show" natürlich in erster Linie einer Figur: der des "Sweet Transvestite" Frank´n´Furter. Rob Fowler, der einigen Zuschauern noch durch seine Teilnahme bei "The Voice of Germany" bekannt sein dürfte, liefert als außerirdischer Wissenschaftler  vom Planeten Transsexual eine in jeder Hinsicht großartige Leistung ab. Stimmlich über jeden Zweifel erhaben präsentiert er sich auch schauspielerisch in Bestform. Wie er mit kleinen Blicken oder kurzen Äußerungen das Publikum in sein Spiel miteinbezieht, ist einfach wunderbar. Dass seine letzte Nummer "I`m going Home" dann bei der Preview in tosendem Applaus und Standing Ovations gipfelte, war nicht nur mehr als verdient, sondern hat Fowler auch sichtlich gerührt. Spätestens jetzt hatte er alle Sympathien des Publikums für sich gewonnen.

Beim Epilog und den beiden Zugaben kochte der große Saal der Alten Oper dann endgültig. Hier wurde noch einmal deutlich, wie viel Spaß das Musical macht, wie toll alle Darsteller gesungen haben und was für eine hervorragende Leistung auch die in der Empore ein wenig versteckten Musiker abgeliefert haben. Dem Publikum wird bei diesem Musical ein extrem lustiger, bunter, leicht frivoler Abend mit tollen Songs und perfekter Stimmung geboten. Dabei gilt natürlich: je mehr Leute aus dem Publikum mitmachen, desto besser. Ein großes Lob an alle Beteiligten auf und hinter der Bühne, die diese Inszenierung des Kult-Musicals zu einem unvergesslichen Erlebnis machen. Kein Wunder, das ein mich begleitender Freund am Ende begeistert feststellen musste, dass dies von den fünf Inszenierungen, die er bereits gesehen hat, die bislang beste gewesen ist. Daher gilt: wer noch keine Tickets hat, sollte sich beeilen. Denn diese Party sollte sich Niemand entgehen lassen! "Let`s do the Time Wrap again"… and again… and again… (Text von Sebastian Betzold)     

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