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Bauer unser

Bauer unser

Österreich 2016

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Genre:Dokumentarfilm
Regie:Robert Schabus
Kinostart:23.03.2017
Produktionsland:Österreich 2016
Laufzeit:ca. 91 Min
FSK:ab 0 Jahren
Webseite:www.mfa-film.de

Leben auf dem Bauernhof! Gerade für Menschen aus der Stadt war das lange Zeit eine idyllische Vorstellung. Doch die Realität hat mit der romantisierten Vorstellung nur wenig gemein. Viele Betriebe kämpfen ums Überleben oder mussten notgedrungen aufgeben. Denn das Mantra der Industrie – schneller, billiger, mehr – treibt sie in den Ruin. Es ist entweder nicht möglich, bei der großen Konkurrenz mitzuhalten oder aber die Erträge reichen nicht aus, um die laufenden Kosten zu decken – auch wenn das Geschäft auf den ersten Blick gut zu laufen scheint. So unterschiedliche Ausprägungen der Landwirtschaft es auch geben mag, so sind sich alle einig: So kann es nicht weiter gehen.

In seiner neuen Dokumentation "Bauer unser" wirft Robert Schabus, der selbst auf einem Bauernhof in Oberkärnten aufgewachsen ist, einen ungeschönten, hoch interessanten Blick auf die aktuelle Lage der Landwirtschaft. Dabei kommen Bauern ebenso zu Wort, wie EU-Politiker. Der Film stellt verschiedene Formen der modernen Landwirtschaft vor – vom Biobauer über den kleinen Milchbauern bis hin zu Großbetrieben wie einem Eierbauern mit 65.000 Legehühnern. Dem Zuschauer wird ein Einblick in den Arbeitsalltag gewährt, wobei die Protagonisten sehr ehrlich erzählen, worin sie die größten Probleme sehen und wie sie versuchen, diesen entgegen zu wirken. Das kann funktionieren, sowohl im sehr bescheidenen, als auch im großen Rahmen. Doch nicht selten zahlen die Bauern sogar noch drauf, um ihre Höfe bewirtschaften zu können – und das ist für sie nicht nur entmutigend, sondern absolut Existenz bedrohend.

Mit distanzierter Sachlichkeit, die dadurch entsteht, dass Schabus sich selbst völlig zurücknimmt und nur die Protagonisten aus Landwirtschaft und Politik zu Wort kommen lässt, entlarvt der Film die Probleme, zeigt aber gleichzeitig auch, dass es durchaus Lösungsansätze gibt. Es ist frustrierend, dass es eigentlich relativ einfach wäre, hier für ein System zu sorgen, von dem alle – Landwirtschaft wie Konsumenten – auf lange Sicht profitieren könnten. Doch für den Kunden würde das erst einmal höhere Preise bedeuten und für die Industrie weniger Gewinn. Und leider leben wir in einer Welt, in der wohl die Wenigsten bereit sind, diesen Preis zu bezahlen.

Von diesem Aspekt aus gesehen ist "Bauer unser" absolut frustrierend. Aber zu sehen, dass es Auswege gibt und dass es Menschen gibt, die für Gerechtigkeit kämpfen, schwingt am Ende doch auch noch ein wenig Hoffnung mit. Unterm Strich ist dies aber eine absolut wichtige Dokumentation, da das Thema uns alle betrifft und da schon eine leichte Änderung im eigenen Kaufverhalten dazu beitragen kann, dass sich vielleicht etwas zum Besseren wendet. Denn solange die Konsumenten nicht bereit sind, für Milch und Butter genügend zu bezahlen, so dass die Menschen, die sie für uns herstellen, davon auch leben können, wird sich Nichts ändern. Und das wäre auf lange Sicht wirklich fatal! Daher gilt: Unbedingt sehenswert!!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Bauer unser (Österreich 2016)"
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