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Fear X – Im Angesicht der Angst – DVD

Fear X – Im Angesicht der Angst – DVD

USA 2003 - mit John Turturro, Deborah Kara Unger, Stephen Eric McIntyre, James Remar ...

Filminfo

Originaltitel:Fear X
Genre:Drama, Thriller
Regie:Nicolas Winding Refn
Verkaufsstart:05.07.2012
Produktionsland:USA 2003
Laufzeit:ca. 88 Min.
FSK:ab 16 Jahren
Anzahl der Disc:1
Sprachen:Deutsch (Dolby Digital 5.1, DTS), Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel:Deutsch
Bildformat:16:9 (2.35:1)
Extras:Audiokommentar, Making of, Trailer, Programmtipps
Regionalcode:2
Label:Sunfilm Entertainment
Webseite:www.sunfilm.de
Amazon Link : Fear X – Im Angesicht der Angst – DVD

Film: Die Welt von Harry (John Turturro), einem Security Guard in einer großen Shopping Mall, ist völlig zusammen gebrochen, als seine Frau eines Tages scheinbar ohne Grund in der Tiefgarage des Einkaufszentrums ermordet worden ist. Da ihm selbst die Polizei nicht großartig weiterhelfen kann, versucht Harry auf eigene Faust herauszufinden, wer für den Tod seiner Frau verantwortlich ist. Wie besessen durchforstet er die Bänder der Überwachungskameras des Einkaufszentrums, in der Hoffnung, dort Hinweise auf den Täter zu finden. Doch nicht dort, sondern in einem Haus in seiner Nachbarschaft findet Harry schließlich einen Hinweis, der ihn in eine kleine Stadt in Montana führt. Doch als er dort beginnt, Fragen zu stellen, sorgt er besonders bei einem Bewohner für gefährliche Unruhe…

"Fear X – Im Angesicht der Angst" war für Regisseur Nicolas Winding Refn in vielerlei Hinsicht ein wichtiger Film. Zum einen war es nach "Pusher" und "Bleeder" seine erste englischsprachige Produktion. Zum anderen konnte er hier mit einem seiner großen Idole, dem Autor Hubert Selby Jr. ("Letzte Ausfahrt Brooklyn", "Requiem for a Dream") gemeinsam an dem Drehbuch arbeiten. Gerade im Vergleich zu seinem letzten Film "Drive" weist "Fear X – Im Angesicht der Angst" einige deutliche Schwächen auf. Zudem entzieht sich der Film gleich auf mehreren Ebenen den Sehgewohnheiten vieler Zuschauer. Dennoch hat der Thriller eine auf seine Art faszinierende Atmosphäre, die im Ansatz schon die Handschrift späterer Filme von Nicolas Winding Refn offenbart.

Zugegeben, viel passiert in dem Film wahrlich nicht. Manche Momente scheinen geradezu vom Stillstand zu leben, sind erfüllt von einer bedrückenden Ruhe, die nur ab und an durch die Musik von Brian Eno durchbrochen wird. Hier und da macht sich der Einfluss von Filmemachern wie David Lynch bemerkbar, doch gleichzeitig wird deutlich, dass Refn auch nach seinem ganz eigenen Stil gesucht hat. Das geht allerdings auf Kosten der Dramaturgie, die Refn ganz bewusst kryptisch gehalten hat. Gerade die letzten 15 Minuten sind für den Zuschauer ein einziges großes Fragezeichen, für das es eine echte Auflösung nicht gibt. Selbst der Regisseur sagt im Audiokommentar, dass auch er das "Warum", nach dem die Zuschauer verzweifelt suchen werden, nicht kennt.

In einem Interview mit der BBC räumte er zudem ein, dass er bewusst alle Hinweise auf eine logische Auflösung der Geschichte aus der Geschichte  entfernt habe und damit eventuell dem Film geschadet haben könnte. Andererseits, so erzählt er im Audiokommentar, sei er mit dem Ergebnis selber sehr zufrieden. Für ihn sei ein Film ohnehin nur dann interessant, wenn er eine Herausforderung darstellt.  Und das trifft auf  "Fear X" voll und ganz zu. Nicht nur, dass es eine ganze Menge Geduld erfordert, Harry dabei zuzusehen, wie sich seine Trauer langsam in Besessenheit verwandelt, die wiederum in Wahnsinn münden könnte, auch die vielen Fragen, die am Ende offen bleiben, und eine fast schon psychedelisch anmutende Sequenz (deren Stil Refn später auch in "Walhalla Rising" in etwas anderer Form wieder aufgegriffen hat), dürften viele Zuschauer regelrecht vor den Kopf stoßen. Es ist absolut notwendig, sich nicht nur auf das extrem langsame Erzähltempo einlässt, sondern auch darauf, dass die Inszenierung mehrere Interpretationsmöglichkeiten zulässt und keine klare Antwort bietet.

Wer also eine klar strukturierte Geschichte erwartet, der wird spätestens nach 30 Minuten gelangweilt oder verärgert die DVD ausschalten. Wer aber mysteriöse, verschachtelt und sehr kryptisch erzählte Thriller mag und wer die Entwicklung des Filmemachers Nicolas Winding Refn nachvollziehen möchte, der sollte sich unbedingt auf diesen atmosphärischen Trip begeben.

Bild + Ton: Dass der Film vor knapp zehn Jahren mit relativ geringem Budget entstanden ist, ist auch der Bildqualität anzusehen. Zwar verfügt die DVD insgesamt um eine ordentliche Bildschärfe, doch gerade bei der Detaildarstellung gibt es hier und da einige deutliche Schwachpunkte. Die reduzierte Farbgebung dagegen unterstützt die düstere Atmosphäre des Thrillers, was auch auf den sehr zurückhaltenden Sound zutrifft. Die Dialoge sind gut verständlich abgemischt, ansonsten regieren Stille, leise Musik und minimale Soundeffekte. Gut!

Extras: Das wichtigste Extra ist wohl der Audiokommentar, den Nicolas Winding Refn wie schon bei "Bronson" oder "Walhalla Rising" wieder gemeinsam mit dem Filmjournalisten Alan Jones eingesprochen hat. Das ganze ist also mehr ein auf den Film bezogenes Interview, in dem der Regisseur verrät, warum er sich dazu entschlossen hatte, in englischer Sprache und außerhalb Dänemarks zu drehen, wie hoch das Budget war oder wie er den knappen Drehplan hat bewältigen können. Ein hochgradig interessanter Kommentar, der leider nicht untertitelt worden ist. Wer der englischen Sprache einigermaßen mächtig ist und sich fürs Filmemachen interessiert, sollte dem Gespräch dieser beiden Männer aber unbedingt lauschen.

Zudem hat die DVD noch ein recht sehenswertes Making of (ca. 25 Min.) zu bieten, das auch auf einige in dem Kommentar angesprochene Details eingeht. Dazu kommen noch der Trailer zum Film sowie weitere Programmtipps des Anbieters. Gut!

Fazit: "Fear X – Im Angesicht der Angst" ist ein ungewöhnlicher Thriller, der sich gerade in den letzten Minuten den gängigen Sehgewohnheiten vieler Zuschauer entzieht und nicht nur mit seiner getragenen Erzählweise sein Publikum fordert. Dennoch verfügt das Frühwerk von Nicolas Winding Refn ("Drive") über eine ganz besondere Atmosphäre, die diesen Film für Liebhaber etwas fordernder, kryptischer Thriller durchaus sehenswert macht. Der interessante Audiokommentar und das ordentliche Making of sind dann noch zwei weitere Gründe, sich diese DVD anzuschaffen.

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

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