Grantchester – Staffel 2 – DVD

Inhalt: Grantchester im Jahr 1954: Der junge Vikar Sidney Chambers (James Norton) hat die traumatischen Erlebnisse aus dem Zweiten Weltkrieg hinter sich gelassen und ist nicht zuletzt durch seine Freundschaft zum örtlichen Polizeikommissar Geordie Keating (Robson Green) zufrieden mit seinem beschaulichen Leben in Grantchester. Das ändert sich schlagartig, als Sidney von dem Vater der 15jährigen Abigail beschuldigt wird, seine Tochter sexuell belästigt zu haben. Der fall nimmt eine dramatische Wendung, als das Mädchen tot aufgefunden wird. Zwar gelingt es Sidney, sich aus dem Kreis der Verdächtigen auszuschließen, aber dennoch wird ihn dieser Fall noch nachhaltig verändern – nicht zuletzt, da seine Freundschaft zu Geordie durch völlig unterschiedliche Ansichten zum Thema Gerechtigkeit auf eine harte Probe gestellt wird… 

Willkommen zurück in Grantchester. Die auf dem Roman "Der Schatten des Todes: Sidney Chambers ermittelt" basierende Krimiserie "Grantchester" baut in den neuen Folgen schwere Hürden zwischen die beiden Hauptfiguren. Es wird einerseits deutlich, wie wichtig die Freundschaft beiden Männern ist, gleichzeitig aber auch, welch unterschiedlichen Charaktere sie sind. Das macht diese Staffel etwas düsterer und komplexer, als die ersten Folgen. Besonders dann, wenn das Thema Todesstrafe einen echten keil zwischen Sidney und Geordie treibt, wird deutlich, wie verschieden ihre Ansichten sind. Ob das überwunden werden kann, das wird die Zukunft der Serie zeigen. 

Aber auch der Umgang mit anderen Themen, wie Homosexualität in den 50er Jahren, macht die neuen Folgen tiefgründig, interessant und auch sehr spannend. Zum Glück aber streuen die Macher auch immer wieder ein klein wenig Humor und Leichtigkeit ein, damit das Ganze nicht zu düster und schwer wird. Gerade in den letzten beiden Episoden dieser Staffel gibt es einige sehr schwere Momente, aber dennoch ist auch Staffel 2 insgesamt ein ganz großes Krimivergnügen. Dass man gleichzeitig auch zum Nachdenken angeregt wird und über mehrere Folgen hinweg mit dem Schicksal einiger liebgewonnener Figuren mithadern kann, macht den Gesamteindruck noch positiver, als er ohnehin schon war. 

Die tollen Darsteller, die detailverliebte Ausstattung und die wirklich guten Drehbücher sorgen dafür, dass "Grantchester" im zweiten Jahr sogar noch besser ist, als in den ersten Folgen. Eine packende Reise in die Vergangenheit, die aber immer noch relevante Themen auf angenehm unterhaltsame, aber niemals oberflächliche Art behandelt – dafür gibt es ganz klar ein: Absolut sehenswert! 

Bild + Ton: Das Bild fängt das 50er Jahre Feeling der Serie gut ein und lässt die vielen schönen Details der Ausstattung ebenso gut zur Geltung kommen, wie die wunderschöne Landschaft. Das Bild ist sauber, die Gesamtschärfe liegt auf einem guten Niveau und echte Schwächen sind auch in dunkleren Szenen kaum auszumachen. Der Dolby Digital 5.1 Mix ist eher unspektakulär, kann hier und da aber durchaus mit einigen guten Surround-Momenten punkten. Gut! 

Extras: Auf der zweiten Disc gibt es ein paar nette Extras. In kurzen Featurettes äußern sich Darsteller und Macher zu ihrer Rückkehr nach "Grantchester" (ca. 2:04 Min.) und zu den Spannungen zwischen Sidney und Geordie (ca. 2:31 Min.), die in der zweiten Staffel die Beziehung zwischen den beiden Männern auf eine harte Probe stellen. Dazu gibt es noch ein kurzes Making of (ca. 10:16 Min.) und Interviews mit den Darstellern und Machern (ca. 16:21 Min.)! 

Fazit: Die zweite Staffel von "Grantchester" stellt die in Staffel 1 etablierte Freundschaft zwischen dem Geistlichen Sidney und dem Polizisten Geordie schon wieder auf eine harte Probe. Neben abgeschlossenen Kriminalfällen gibt es auch einen großen Fall, der sich durch die ganze Staffel zieht und gerade bei Sidney Spuren hinterlässt. Ein paar leichtere Momente sorgen dafür, dass die sechs Episoden nicht allzu düster erscheinen. Unterhaltsam werden wichtige Themen und moralische Fragen behandelt, was auch diese Doppel-DVD absolut empfehlenswert macht. Kurze, aber sehenswerte Extras gibt es auch noch!

Ein Artikel von Sebastian Betzold