Hotel Transsilvanien 3 – Ein Monster Urlaub

Nur mit Mühe hat sich Drakula daran gewöhnt, dass seine geliebte Tochter Mavis den trotteligen Menschen Johnny geheiratet hat und dass sein Enkelsohn Dennis kein reiner Vampir ist. Doch längst ist wieder der Alltag in Drakulas Hotel Transsilvanien eingekehrt. Mavis merkt immer öfter, dass ihr Vater gestresst ist. Liegt das an der vielen Arbeit? Oder ist er einfach nur einsam? Egal, dagegen muss etwas unternommen werden. Kurzerhand organisiert das Vampirmädchen eine Kreuzfahrt für ihren Vater und all seine Monsterfreunde in Richtung Atlantis. Obwohl Drakula zunächst nicht gerade erfreut von dieser Überraschung ist, ändert sich das schlagartig, als er sich Hals über Kopf in Captain Ericka verliebt – wenngleich diese auch ein Mensch ist. Völlig benebelt von seinen Gefühlen merkt der Vampirfürst nicht, dass er und seine Freunde auf dem Schiff geradewegs in eine tödliche Falle segeln… 

Mit dem ersten Besuch im "Hotel Transsilvanien" landete Regisseur Genndy Tratakovsky im Jahr 2012 einen respektablen Achtungserfolg. Mit einem Einspielergebnis von weltweit über 350 Millionen Dollar konnte der Animationsstreifen ein Vielfaches seiner Produktionskosten erwirtschaften, was eine Fortsetzung quasi unvermeidbar machte. Teil 2 konnte dann sogar nochmal 100 Millionen Dollar mehr einspielen, weshalb es drei Jahre später das dritte Wiedersehen mit Vampiren, Mumien, Schleimmonstern, Werwölfen und Unsichtbaren gibt. Um es gleich vorwegzunehmen: wem die ersten beiden Teile gefallen haben, der wird sich auch hier wieder köstlich amüsieren können.

Dabei fällt allerdings auf, dass sich der doch wenig subtile Humor der Geschichte im Laufe der Filme etwas abgenutzt hat. Die arg überdrehte Ausführung, die sich besonders in den völlig überzeichneten Bewegungen der Figuren zeigt, kann in vielen Momenten nicht mehr für herzhafte Lacher, sondern höchstens noch für ein müdes Schmunzeln sorgen. Die zum Teil wirklich hässlichen Animationen – auch wenn genau dieser Look beabsichtigt ist – tragen ebenfalls wenig dazu bei, dass am Ende ein durchweg positiver Gesamteindruck bleibt.

Zugegeben, es gibt dann hier und da doch ein paar sehr amüsante und sogar originelle Einfälle. Doch unterm Strich ist "Hotel Transsilvanien 3" nur eine leichte Variation von bekannten Gags, die im dritten Anlauf einfach nicht mehr ganz so gut funktionieren. Schade ist auch, dass für die deutsche Synchronisation nicht alle Sprecher der vorherigen Filme engagiert wurden. Selbst Hauptfiguren wie Mavis und Johnny wurden in bislang jedem Film von anderen Sprechern vertont. Die Kreuzfahrt der Monster bietet ganz nette Unterhaltung, doch am Ende bleibt das Gefühl, dass jetzt vielleicht der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um das Hotel Transsilvanien für immer zu schließen – denn für einen vierten Aufguss sind die Gags einfach viel zu lahm. Mit Abstrichen sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold