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Von der bösen Art – DVD

Von der bösen Art – DVD

USA 2010 - mit Cory Knauf, Taylor Cole, Bret Roberts, Christina Prousalis, Nick Tagas ...

Filminfo

Originaltitel:The Violent Kind
Genre:Horror, Thriller, Mystery
Regie:The Butcher Brothers
Verkaufsstart:22.09.2011
Produktionsland:USA 2010
Laufzeit:ca. 83 Min.
FSK:ab 18 Jahren
Anzahl der Disc:1
Sprachen:Deutsch (Dolby Digital 5.1, DTS), Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel:Keine
Bildformat:16:9 (1.85:1)
Extras:Making of, geschnittene Szenen, Trailer
Regionalcode:2
Label:Sunfilm Entertainment
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Film: Eigentlich wollte Cody (Cory Knauf) eigentlich nur mit seiner Biker-Gang den 50. Geburtstag seiner Mutter feiern. Doch Cody hat schon ein ungutes Gefühl, als zu der Party in dem abgelegenen Haus seine Ex Michelle (Tiffany Shepis) mit ihrem neuen Lover auftaucht. Ihre kleine Schwester Megan (Christian McDowell), die schon lange für Cody schwärmt, versüßt ihn den Abend dann aber doch noch ein wenig. Doch der Ärger fängt richtig an, als plötzlich Trixie (Mackenzie Frigens), ein Mädchen aus der Gang, blutverschmiert auftaucht und wie besessen auf ihre Freunde losgeht. Nur mit Mühe kann Trixie ans Bett gefesselt werden. Doch damit sind die Probleme noch längst nicht aus der Welt geschaffen, den mit einem Mal taucht auch noch eine rivalisierende Gang auf und nimmt Cody und die Anderen gefangen. Bald droht das Ganze in einem Blutbad zu eskalieren – doch ist nur die Spitze des Eisbergs...

Mit "Von der bösen Art" haben sich Mitchell Altieri und Phil Flores, besser bekannt als "The Butcher Brothers", an einen kuriosen Genre-Mix gewagt: was als brutaler Biker-Film beginnt mutiert in "Exorzisten"-Horror, nur um dann Folter-Horror im Stil von "Hostel" Konkurrenz machen zu wollen. Und wer glaubt, dass es damit schon genug wäre, der irrt, denn am Ende schleicht sich noch ein weiteres Genre in den Mix, das hier nicht weiter verraten werden soll, um interessierten Zuschauern nicht die Überraschung zu verderben. Das ganze macht zwar überhaupt keinen Sinn, hat aber einen ganz ordentlichen Unterhaltungswert.

Großes Kino sollte allerdings nicht erwartet werden. Schließlich wurde das Ganze mit einem Mini-Budget in gerade einmal 21 Tagen inszeniert. Das ist dem Film dann auch mal mehr, mal weniger deutlich anzumerken. Viel Wert auf ordentliche Charakterzeichnung oder geschliffene Dialoge wurde hier ganz offensichtlich nicht gelegt. Vielmehr sollte wohl mit absurden Ideen und derber Gewalt der Unterhaltungswert in die Höhe geschraubt werden. Ganz klar: für Zuschauer, die auf etwas trashigeren Horror stehen, geht die Rechnung in manchen Szenen durchaus auf. Doch leider gibt es für deutsche Zuschauer da einen großen Wehmutstropfen: ungekürzt kam der Film nicht durch die FSK.

Das war gerade bei der sehr gewalttätigen Eingangssequenz auch wenig verwunderlich. Und so musste "Von der bösen Art" bereits für die Verleihfassung einige Federn lassen. Allerdings sind die meisten Schnitte hier ganz gut vorgenommen, so dass der Film in dieser Version trotz Kürzungen noch funktioniert. Ob das auch für die noch stärker geschnittene FSK 18 Verkaufsfassung gilt, kann an dieser Stelle nicht beurteilt werden, da zum Test die mit dem SPIO-JK Siegel versehene Verleihfassung vorlag. Fakt ist, dass deutsche Horrorfans einmal mehr den Kürzeren ziehen. Allerdings muss, da in zahlreichen Internetforen die Schuld gerne beim Verleih gesucht wird, gesagt werden, dass Sunfilm durchaus versucht hat, den Film ungeschnitten nach Deutschland zu bringen. Dass dies nicht gelungen ist, ist mehr als ärgerlich – gerade in Hinsicht darauf, wenn man sieht, in welche Filme Kinder ab 6 Jahren gelassen werden dürfen (dazu zählen ja leider auch die eigentlich ab 12 Jahren freigegebenen) und man da ja davon ausgeht, dass Erwachsene durchaus einschätzen können, was gut für ihre Kinder ist. Dass sie das auch für sich selber einschätzen können, scheint die FSK nicht zu glauben, da Filme, die eindeutig für Erwachsene gemacht sind, immer wieder nur stark gekürzt veröffentlicht werden dürfen. Die Logik wird sich zumindest mir wohl nie ganz erschließen können.

Aber zurück zum Film: unabhängig von den Kürzungen ist "Von der bösen Art" mit Sicherheit kein wirklich guter Film. Er hat aber auf seine ganz eigene Art und Weise einen ordentlichen Spaßfaktor, sofern der geneigte Horrorfan bereit ist, sich auf die etwas trashige Inszenierung und das mitunter etwas laienhafte Spiel der Darsteller einzulassen. Das völlig abgedrehte Finale ist derart absurd, dass man einfach lachen muss. Keine große Kunst, aber ein annehmbarer Spaß.

Bild + Ton: Das geringe Budget ist der technischen Umsetzung auch anzumerken. Das Bild ist zwar sauber, hier und da wirkt das Ausgangsmaterial aber leicht verwaschen. Insgesamt liegt die Schärfe auf ordentlichem Niveau und kann auch in den dunkleren Momenten, in denen hier und da leichtes Bildrauschen auszumachen ist, überzeugen. Der Sound ist okay, wobei die Dialoge bei der deutschen Tonspur etwas arg frontlastig abgemischt klingen. Insgesamt ist die DTS-Spur die Beste, da hier die wenigen Surround-Effekte am ehesten zur Geltung kommen. Gut!

Extras: Das knapp 19minütige Making of ist absolut werbefrei und bietet einen unterhaltsamen Blick hinter die Kulissen. Allerdings ist der Sound eher dürftig, was insofern störend auffällt, da es hier keinerlei Untertiteloptionen gibt. Das gilt auch für die knapp vier Minuten an geschnittenen Szenen, wobei hier zumindest der Sound wieder gut verständlich aus den Boxen kommt. Des weiteren hat die DVD noch den Trailer zum Film auf Deutsch und Englisch, sowie weitere Programmtipps des Anbieters zu bieten.

Fazit: "Von der bösen Art" ist ein gewöhnungsbedürftiger Genre-Mix, der aber durchaus zu unterhalten weiß, sofern man sich auf die Inszenierung einlassen kann. Die deutsche Veröffentlichung leidet einmal mehr unter zum Teil sehr offensichtlichen Kürzungen, die der Anbieter Sunfilm leider vornehmen musste, nachdem die FSK der ungeschnittenen Variante die Freigabe verwährt hat. Nur wer sich daran nicht stört und wer blutige Unterhaltung der etwas abgefahreneren Art mag, der kann hier getrost einen Blick riskieren.

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

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