Reise zur größten Mülldeponie der Erde
Jan-Christoph Gockel und Ensemble
Im Dezember 2016 wird ein Joghurtbecher am Strand gefunden. Er stammt aus dem Jahr 1976 und sieht fast aus wie neu. In dieser Begebenheit spiegelt sich eines der größten Umweltdramen des 20. Jahrhunderts. Plastik will einfach nicht verrotten. In den Weltmeeren haben sich in den letzten Jahrzehnten fünf riesige Strudel aus Mikroplastik und Kunststoffmüll gebildet, deren größter, zwischen Kalifornien und Japan, mittlerweile die Fläche Indiens übersteigt.
Zu Wort kommen Müllarbeiter, Seefahrer, Umweltschützer, Plastikmogule sowie einsame Idealisten, die sich von der Größe des „siebten Kontinents“ nicht abschrecken lassen und der maritimen Müllkippe den Kampf angesagt haben. Aber auch die mythische Ebene der Kunststoffe steht im Fokus dieser Vorstellung. Schließlich ist die Geschichte des 20. Jahrhunderts mit kaum einem anderen Material so dämonisch verschwistert wie mit Plastik. Einst stand es für eine bessere Zukunft – nun gemahnt es die Menschen als schwimmendes schlechtes Gewissen aus Müll an die Hybris ihrer Wünsche.
Textquelle und weitere Informationen zu diesem Stück: http://www.staatstheater-mainz.com/web/veranstaltungen/schauspiel-17-18/siebterkontinent