Manchester by the Sea
Dass er sich bei der Oscar-Verleihung im Februar gegen La La Land und Moonlight durchsetzen würde, wünschten wir Manchester by the Sea auch deshalb, weil Kenneth Lonergan mit seinem grandiosen, aber gescheiterten (weil kaum in die Kinos gekommenen) Coming-of-Age Drama Margaret einen ziemlich einzigartigen Alptraum hinter sich hat: nach nicht enden wollender Produktionsdauer wurde dieser auf Eis gelegt, weil Lonergan und Fox Searchlight jahrelang darüber prozessierten, ob die von Fox veranlasste Kürzung des Werks rechtens war. Schliesslich kam der Film 2011, also sieben Jahre nach Produktionsstart, kurz in einige US-amerikanische Kinos. In Deutschland wurde er nur auf DVD veröffentlicht - was für ein Drama.
Drama deshalb, weil der Regisseur schon in diesem Werk alles richtig machte, was Manchester by the Sea nun zum globalen Hit macht: die Erzählung ist unglaublich sensibel und präzise, insbesondere dadurch, dass jede Nebenrolle mit einer solchen Tiefe ausgestattet wird, dass sich dem Publikum immer wieder Abgründe und Universen auftun, die es seiner Fantasie weiterspinnt.
Textquelle und weitere Informationen zu dieser Veranstaltung unter: http://www.hafen2.net/