Zwei wahrlich meisterhafte Sonaten stehen in diesem Konzert auf dem Programm, mit dem die für ihre Darstellung sensibler Klangwelten berühmte Pianistin Yulianna Avdeeva dieses Jahr zu den Burghofspielen zurückkehrt. Die Gewinnerin des renommierten Warschauer Chopin-Wettbewerbs von 2010 – als erste Frau, seit Martha Argerich diesen Titel im Jahr 1965 errang – begeisterte das Publikum im letzten Jahr in Edvard Griegs Klavierkonzert. Eingeleitet von Schuberts herzerwärmenden Moments musicaux steht in diesem Jahr nun Beethovens Klaviersonate Nr. 26 Es-Dur op.81a, betitelt „Les adieux“, im Zentrum der ersten Konzerthälfte. Der Komponist selbst hatte sie mit „Sonate caractéristique: Les adieux/ L’absence/ Le retour“ überschrieben, über den ersten drei Vierteln des Anfangssatzes ist außerdem „Le-be-wohl“ notiert. Der zweite Teil des Abends ist Franz Liszt gewidmet. Zunächst erklingen drei Charakterstücke, das geheim nisvolle La lugubre gondola, dann viel aufgewühlter Unstern! Sinistre, disastro, schließlich R.W. – Venezia als verhaltene Hymne an die Lagunenstadt, in der Liszt im Alter lebte. Es folgt die Klaviersonate h-Moll, ein monumentales Werk, das die klassische Sonatenform weit hinter sich lässt. Ist Liszts Schaffen für Klavier schon einzigartig, so ragt dieses Werk noch in seiner Fülle der Gedanken über die anderen hinaus.
- Franz Schubert (1797–1828) Moments musicaux op. 94 D780
- Ludwig van Beethoven (1770–1827) Sonate für Klavier, Nr.26 Es-Dur op. 81a „Les Adieux“
- Franz Liszt (1811–1886) La lugubre gondola S 200, Unstern! Sinistre, disastro S 208, R.W. – Venezia S 201, Klaviersonate h-Moll S 178
Textquelle und weitere Informationen zu dieser Veranstaltung: http://www.wiesbaden.de/microsite/kurhaus/besucher-informationen/veranstaltungen/veranstaltungskalender.php?details_id=110424&termin_id=167901&cal_month=7&cal_year=2017
