Eine Frau mit einer unter die Haut gehenden Stimme am Flügel – da fallen den meisten Leuten erst einmal Tori Amos und Fiona Apple ein. Also sieht sich Rachael Yamagata immer wieder mit diesen Assoziationen konfrontiert. Es ist nicht bekannt, dass sie sich öffentlich dagegen gewehrt hat. Bekannt ist, dass es Blätter gab, die in CD-Kritiken schon zum Frühwerk von Yamagata schrieben, sie sei eigentlich besser als Apple. Ein Journalist hielt der Musikerin aus dem Bundesstaat Virginia zugute, dass sie nicht die (für viele schon mal anstrengende) emotionale Komplexität erreiche, obwohl auch sie verzweifelte Romanzen zu thematisieren versteht. Da sie ihre Gefühlswelten immer auch in gewagte Sounddesigns stellt, wird ihr Tun als couragiert gewürdigt. Um einmal die oben genannten Piano-Ladies hinten anzustellen, ist es immer wieder Yamagatas kraftvolle Stimme mit dem dunklen, geheimnisvollen Timbre, die Vergleiche mit Nick Cave, Tom Waits und PJ Harvey auf den Plan ruft. Auch dagegen muss man sich nicht wehren, zumal sie oft genug bestätigt bekommen hat, längst einen unverwechselbaren eigenen Stil gefunden zu haben.
Textquelle und weitere Informationen zu dieser Veranstaltung: https://www.brotfabrik.de/index.php?id=25&month=4&year=2019
