Die grausamen Strafen früherer Jahrhunderte sind für uns heute kaum nachvollziehbar. Sie wurden aber keineswegs in einem rechtsfreien Raum verhängt und waren auch nicht willkürlich. Folter, Galgen, Schwert und Scheiterhaufen oder auch das Ertränken von Kindsmörderinnen dienten dazu, den jeweiligen Vorstellungen von Gerechtigkeit Genüge zu tun und abschreckend zu wirken. In biblischer Tradition sehen die sog. Spiegelstrafen, die ein vorausgegangenes Vergehen widerspiegeln, wie etwa das Handabhacken für Diebstahl.
Eine hart durchgreifende Justiz diente aber auch dazu, die bestehenden festen gesellschaftlichen Strukturen zu sichern. Und ebenso war der übliche öffentliche Vollzug von Strafe auch stets eine Demonstration des Machtmonopols der Obrigkeit.
Der Jurist und Rechtshistoriker Dr. Markus Hirte leitet seit 2013 das Mittelalterliche Kriminalmuseums in Rothenburg o.d.T. das, zu einem der beliebtesten Museen zählt und für fachlich hervorragende Ausstellungen und Publikationen bekannt ist.
Textquelle und weitere Informationen zu dieser Veranstaltung: http://www.frankfurter-buergerstiftung.de/node/2511