Zwei junge Männer mit Gitarren betreten die Bühne und bereits mit der lakonischen Begrüßung des Publikums wird klar: Anbiedern ist nicht ihre Sache; dafür aber das Gitarrenspiel. Simon & Jan spielen nicht nur technisch perfekt aufeinander abgestimmt, auch ihre Stimmen gehen in den feinen Arrangements eine mustergültige Symbiose ein. Doch gerade wenn man sich dieser Harmonie hingeben will, wird man von den bisweilen bitterbösen und oftmals hinterhältigen Texten aus der Entspannung gerissen: Die beiden haben wirklich was zu sagen, die wollen nicht nur unterhalten. Um ihre Botschaft zu verstehen, muss man sie nicht von links oder rechts betrachten, alt oder jung sein. Die zynischen Balladen dieser neuen Liedermacher sind eine Gefühlsangelegenheit, sie demoralisieren ohne zu moralisieren. Und das ist ihre hohe Kunst.
Quelle und weitere Informationen: https://www.neues-theater.de/programm/veranstaltungen/963/detail/show.html