Auch wenn The Walkabouts-Mastermind Chris Eckman die jüngste Tamikrest-CD „Kidal“ nicht mehr produziert hat, so bleiben die Karrieren der Musiker auf immer verwoben. Auf dem legendären Festival Au Desert in Essakane trafen sie das erste Mal aufeinander – der Folk- und Country-affine Alternative-Rocker aus Seattle und die „Wüsten-Rocker“, die ihre traditionelle Tuareg-Musik, auch beeinflusst von Jimi Hendrix und Bob Marley, mit E-Gitarren übersetzten. So wollten sie auf die Misere ihres Volkes aufmerksam machen und die Sehnsüchte der jungen Bevölkerung vertonen. Bei gemeinsamen „Tent sessions“ ließ man – jeweils der Sprache des Gegenübers nicht wirklich mächtig – die Gitarren sprechen. „Die Musik, die Menschen, die Umgebung – es war einfach überwältigend", konnte Eckman seine Begeisterung danach kaum in Worte fassen. „Ich verbrachte die drei Tage wie in Trance." Der Beginn einer Freundschaft. 2010 waren Dirtmusic (Eckman mit Hugo Race und Chris Brokaw) und Tamikrest gemeinsam auf Tour, traten auch in der Brotfabrik auf. „Beeinflusst von Flamenco, Pink Floyd und dem algerischen Popmusiker Rachid Taha, erinnert ihr hypnotischer Sound an intensiven und einfach strukturierten kraftvollen Blues, Folk und amerikanischen Wüstenrock“, heißt es in einer Kritik zu „Kidal“ im Musikmagazin INTRO. Kidal ist übrigens der Heimatort der Tamikrest-Musiker, weit oben im Nordosten Malis, bevölkert von halbsesshaften Tuareg und von endlos erscheinender Wüste umgeben. Dahin würde sie nur zu gerne zurückkehren aus ihrem algerischen Exil.
Textquelle und weitere Informationen zu dieser Veranstaltung: https://www.brotfabrik.de/index.php?id=25&month=10&year=2018
