Telemach Wiesinger ist Geschichtenerzähler – Filmkamera und Lichtbliderwerfer sind seine Werkzeuge. Die Projektion zeigt Schauplätze, wie sie nur der kinematographische Blick eröffnet: Schwarz auf Weiß, begleitet vom Laufgeräusch der 16 mm Projektoren. Die einzelnen Sequenzen aus Wiesingers "Augenblick"-Serie sind gleichzeitig visuelle Gedichte, Reiseberichte und anthropologische Studien von Hafenstädten und mechanisch-funktionaler Architektur. Gestützt auf die Ästhetik des frühen Kinos, entwickeln seine vielen 3-minütigen Kurzfilme eine besondere Spannung zwischen Bewegung und Stillstand, Beständigkeit und Vergänglichkeit.
Der Komponist Martin Bergande spürt in seiner Musik dem Hintersinn nach. Scheinbar selbstgenügsam, oft sparsam, liegt ihre Bedeutung im Übergang von Textur zu Gestalt. Seine Drehorgelstücke zu Wiesingers "Augenblicken" bewegen sich vom Nachempfinden, Interpretieren und Bestimmen bis hin zur vorgeblichen Animation: als tanze die Telefonkabinentür einen langsamen Walzer, ein Flugsimulator einen Zwiefachen und ein Autoballett zum Lied der Lorelei.
Eine Performance ohne Netz und doppelten Boden, inklusive Wort beim Spulenwechsel – "Manege frei für Illusionen"!
Für weitere Informationen:
http://telemach-wiesinger.de