Laufen, Wandern, Spazierengehen – auch in Zeiten, in denen die meisten Menschen Autos haben, das Rad oder E-Roller nutzen oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, legen wir doch die meisten Wege zu Fuß zurück. Nicht nur im Alltag, sondern auch in der zeitgenössischen Kunst spielt das Gehen eine bedeutende Rolle, was in der aktuellen Ausstellung der Schirn Kunsthalle Frankfurt in verschiedenen Facetten beleuchtet wird. In dieser international besetzten Gruppenausstellung werden Fotografien, Videoarbeiten, Performances, Collagen, Zeichnungen, Malereien und Skulpturen gezeigt, die mit Hilfe eines breiten Spektrums künstlerischer Positionen der Gegenwart die Fortbewegung zu Fuß thematisieren.
Die Besucherinnen und Besucher erwartet eine sehr vielseitige Ausstellung, die den Akt des Gehens auf sehr unterschiedliche Art beleuchtet. Dabei werden in den Auseinandersetzungen nicht nur städtische und ländliche Umgebungen, sondern auch mentale und virtuelle Räume mit eingeschlossen. „WALK!“ zeigt dabei rund 100 Werke von über 40 internationalen Künstlerinnen und Künstlern, in deren Schaffen die diversen Aspekte des Gehens ein wesentliches Element darstellen: Das Umherlaufen ohne Ziel etwa eröffnet in den Werken von u. a. Francis Alÿs oder Sebastián Díaz Morales einen neuen Raum der Erfahrbarkeit. Wie das Gehen beobachtet und überwacht wird, zeigen Arbeiten von Bani Abidi oder Özlem Günyol & Mustafa Kunt. Werke wie etwa von Kubra Khademi oder Pope.L thematisieren ein Nicht-Gehen, das die soziale Dimension des Gehens hervorhebt. Das erzählende Gehen findet sich in Arbeiten von u. a. Hiwa K, Minouk Lim oder Milica Tomić. Für Jan Hostettler oder Hamish Fulton, dem Pionier der Walking Art, ist das Gehen an sich die Grundlage der künstlerischen Reflexion. Die Werke von Carole McCourt oder Fabian Herkenhoener entstehen durch, während oder im Anschluss an das Gehen.
Mit partizipativen Projekten wird die Ausstellung zudem in den öffentlichen Raum erweitert.
