2 Guns

Eigentlich soll es der perfekte Coup werden: in einer kleinen Bank im amerikanischen Nirgendwo sollen einige Millionen Dollar eines mexikanischen Drogenkartells lagern, die sich Bobby (Denzel Washington) und Michael (Mark Wahlberg) unter den Nagel reißen wollen. Doch sie staunen nicht schlecht, als sich in den Schließfächern der Bank sehr viel mehr Geld befindet, als gedacht. Doch damit nicht genug. Wie sich herausstellt, arbeiten sowohl Bobby, als auch Michael undercover, ohne voneinander zu wissen. Bobby hat sich für die DEA in die Umgebung des mexikanischen Drogenbosses Papi Greco (Edward James Olmos), während Michael im Dienst des US-Militärs steht. Als beide Männer merken, dass sie von ihren Vorgesetzten hintergangen wurden und sie plötzlich im Visier von Drogenmafia, korrupten Cops und Militärs stehen, müssen sie weiter zusammenhalten – auch wenn jeder Funken Vertrauen verloren gegangen ist. Doch gegen die mächtigen Gegner, die ihnen nach dem Leben trachten, kommen sie wohl oder übel nur gemeinsam an…

Für "2 Guns" hat sich der isländische Regisseur Baltasar Kormakur erneut die Mitarbeit seines "Contraband"-Hauptdarstellers Mark Wahlberg gesichert. Basierend auf dem fünfteiligen Comic-Roman von Steven Grant und Mateus Santolouco hat Kormakur eine mit viel Action und bisweilen sehr makabren Humor gewürzte Buddy-Komödie inszeniert, die extrem gute Laune macht. Viel davon ist den beiden Hauptdarstellern geschuldet, die mit einer einnehmenden Mischung aus Coolness und Selbstironie perfekt zusammen harmonieren. Während bei Denzel Washington die Coolness dominiert, darf Mark Wahlberg hier wieder sein komödiantisches Talent unter Beweis stellen. Doch auch in den Actionsequenzen machen die beiden Stars eine verdammt gute Figur, was durch die stylische Umsetzung von Kormakur noch unterstützt wird.

Neben dem ungleichen Duo, das in seinen besten Momenten angenehme Erinnerungen an die "Lethal Weapon"-Filme wach werden lässt, glänzt ganz besonders auch Bill Paxton als extrem schmieriger, eiskalter Oberfiesling, der im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen geht, um an das Geld zu kommen, dass sich Bobby und Michael unter den Nagel gerissen haben. Auch bei Paxtons Spiel funktioniert die Mischung zwischen Ernsthaftigkeit und schwarzem Humor sehr gut, was den Unterhaltungswert des Films insgesamt deutlich in die Höhe treibt. Trocken vorgetragene One-Liner, amüsante Running Gags und einige recht blutige Einlagen sind dafür ein mehr als überzeugendes Zeugnis.

Ein weiterer Grund dafür, weshalb "2 Guns" so gut funktioniert, ist, dass er trotz vieler guter Lacher auch richtig spannend ist. Zwar ist die Geschichte nicht gerade neu und auch die "überraschenden" Wendungen dürften wohl nur die wenigsten Zuschauer nicht schon meilenweit im Voraus kommen sehen. Und obwohl Originalität hier nicht wirklich geboten wird, wirkt das Ganze doch erstaunlich frisch und kurzweilig. Großes intellektuelles Kino sollte dabei aber nicht erwartet werden. Und auch Zuschauer, die ein Problem damit haben, wenn die Grenze der politischen Korrektheit hier und da mal überschritten wird, werden es schwer haben, sich mit dem Film anzufreunden.

Doch wer humorvoll serviertes Actionkino liebt, wer sein Popcorn dann am besten genießen kann, wenn das Geschehen auf der Leinwand explosiv und extrem bleihaltig ist und wer eine spannende Geschichte mit zwei coolen Helden sehen will, der kommt bei "2 Guns" voll und ganz auf seine Kosten. Und dafür gibt es dann auch ein mehr als verdientes: Absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold