Asterix im Land der Götter

Beim Teutates! Noch immer ist es Julius Cäsar nicht gelungen, ganz Gallien zu besetzen. Dieses kleine Dorf voller unbeugsamer Gallier durchkreuzt immer wieder seine Pläne. Doch damit soll jetzt endgültig Schluss sein. Nicht etwa mit Waffengewalt will Cäsar die Gallier besiegen, sondern dadurch, dass sie den Verlockungen der römischen Lebensart erliegen. Um das zu erreichen, soll eine prunkvolle Wohnsiedlung mit dem Namen "Das Land der Götter" direkt vor dem kleinen Dorf errichtet werden. Doch Asterix, Obelix und Co. wollen das natürlich verhindern. Es kann ja nicht sein, dass die Römer einfach ihren geliebten Wald abholzen und sich dann dort breit machen. Doch als es die Sklaven sind, die unter der Sabotage des Baus zu leiden haben, geben die Gallier nach. Die Römer können sie auch später noch verkloppen. Doch was sie nach dem Bau der Luxuswohnanlage erwartet, ist selbst für unsere tapferen Gallier eine echte Herausforderung…

"Asterix im Land der Götter" basiert auf "Die Trabantenstadt", einem der besten Bände der Kult-Comicreihe. Diese Vorlage haben Louis Clichy und Alexandre Astier als Ausgangspunkt genommen, um einmal einen neuen Ansatz für einen "Asterix"-Film auszuprobieren. Dabei wollten sie einerseits zurück zu den Wurzeln und andererseits aber auch einen großen Schritt in eine für die Reihe neue Richtung: die 3D-Computeranimation. Nach den traditionellen Zeichentrickfilmen und den erfolgreichen, aber künstlerisch eher enttäuschenden Realverfilmungen eigentlich eine konsequente Weiterentwicklung. Die sollte aber nicht ohne die Beteiligung von "Asterix"-Schöpfer Albert Uderzo stattfinden. In die Gestaltung der Figuren war er ebenso involviert, wie in die Ausarbeitung der Comic-Geschichte, die in Astiers Drehbuch einige neue Facetten erhalten hat.

Das Ergebnis ist ohne Zweifel einer der besten "Asterix"-Filme überhaupt. Zugegeben, einige Gags sind arg überdreht und überaus albern. Doch insgesamt ist es den Machern sehr gut gelungen, den Witz und den Charme der Comics auf die Leinwand zu übertragen. Das gilt sowohl für die visuelle Umsetzung, wie auch für das Drehbuch. Der computeranimierte 3D-Look wirkt nicht zu glatt und unterkühlt, sondern lässt den Zuschauer auf wunderbare Art direkt in die Welt der Gallier eintauchen. Zudem gibt es unzählige kleine Details zu entdecken, die den Spaßfaktor an dem Film noch zusätzlich intensivieren. Die bekannte Geschichte wurde sehr gut um einige Figuren und Handlungselemente erweitert, wobei sich hier einige ganz wunderbare Gags im klassischen "Asterix"-Stil mit zeitgemäßem Slapstick zu einem extrem spaßigen Ganzen vermischen.

"Asterix im Land der Götter" ist einer der Trickfilme, deren Humor auf mehreren Ebenen funktioniert, so dass sowohl Kinder als auch Erwachsene ein großes Vergnügen daran haben können. Es wird deutlich, dass die Macher die Vorlage lieben und ihr mit dem nötigen Respekt begegnet sind, gleichzeitig aber auch ihren eigenen Stil und neue Ideen einbringen konnten. Ein ganz großer Kinospaß, der sowohl in 2D, als auch im wirklich guten 3D bestens funktioniert und der auf sehr unterhaltsame Art zeigt, warum die Einwohner des berühmten gallischen Dorfes schon seit mehr als fünf Jahrzehnten ganz großer Kult sind. Nach den eher enttäuschenden Realverfilmungen endlich wieder ein charmanter, witziger und cleverer "Asterix"-Film, der ein "Absolut sehenswert" mehr als verdient hat!

Ein Artikel von Sebastian Betzold