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Blinded by the Light

Blinded by the Light

Großbritannien 2019 - mit Viveik Kalra, Kulvinder Ghir, Meera Ganatra, Aaron Phagura, Hayley Atwell ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Blinded by the Light
Genre:Komödie, Drama, Musikfilm
Regie:Gurinder Chadha
Kinostart:22.08.2019
Produktionsland:Großbritannien 2019
Laufzeit:ca. 118 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.facebook.com/WarnerBrosDrama/

Javed (Viveik Kalra), ein britischer Teenager pakistanischer Abstammung, führt im Jahr 1987 ein eher trostloses Leben in der kleinen Arbeiterstadt Luton. In der Schule und auf der Straße wird er ständig mit Ausländerfeindlichkeit konfrontiert und zu Hause herrscht sein unter seiner Arbeitslosigkeit leidender Vater mit straffem Regiment. Nur im Schreiben findet Javed einen Weg, dem tristen Alltag zu entfliehen. Sein Leben ändert sich drastisch, als ihm ein Klassenkamerad Cassetten mit der Musik von Bruce Springsteen auslieht. Der Boss scheint ihm mit seinen Texten direkt aus der Seele zu sprechen. Endlich fühlt er sich verstanden und findet durch die Musik den Mut, seinen eigenen Träumen zu folgen – was nicht nur von seinem Vater nicht gerne gesehen wird… 

Schon wieder ein Musikfilm? Ja, aber ein voll und ganz anderer, als zuletzt "Bohemian Rhapsody" und "Rocketman". Zwar steht auch bei "Blinded by the Light" die Musik eines Künstlers – in diesem Fall Bruce Springsteen – im Mittelpunkt. Und wer seine Songs kennt, weiß, dass damit auch sein Leben in gewisser Weise reflektiert wird. Trotzdem geht es in dem Film nicht um Springsteen. Nur ganz kurz ist er einmal auf einem Fernsehbildschirm zu sehen. Ansonsten aber ist er eben nur in Form seiner Songs präsent. 

Gurinder Chadha, die schon mit "Kick it like Beckham" leichtes Wohlfühl-Kino mit gesellschaftlicher Relevanz inszeniert hatte, zeigt anhand der von wahren Ereignissen inspirierten Geschichte des jungen Javed, welche Kraft Musik und auch Worte haben können. Wie sehr sie einem Menschen, der sich verloren fühlt oder dem der Mut fehlt, seine Träume zu verwirklichen, helfen können. Pate für die Geschichte stand das Leben des Journalisten Sarfraz Manzoor und seiner Liebe zur Musik und den Texten von Bruce Springsteen. Manzoor, der auch am Drehbuch mitgeschrieben hat, hat 2007 in dem autobiografischen Buch "Greetings from Bury Park" seine Jugend in Luton und sein nicht einfaches Verhältnis zu seinem Vater aufgearbeitet. 

Dem Drehbuch und auch der Inszenierung gelingt es, die mitunter sehr schwierigen Themen mit einer adäquaten Ernsthaftigkeit, gleichzeitig aber auch mit einer charmanten Leichtigkeit zu präsentieren, die von den tollen Darstellern absolut glaubhaft und mitreißend transportiert wird. Die Art und Weise, wie die Songs und die Texte von Bruce Springsteen in die Geschichte integriert sind, ist dramaturgisch wie visuell genial gelöst. Und so bleibt es am Ende fast unmöglich, das Kino nicht mit einem glücklichen Lächeln auf dem Gesicht zu verlassen. Dabei spielt es eigentlich keine Rolle, ob man Springsteen-Fan ist, oder nicht. Sicherlich, man sollte die Musik zumindest tolerierbar finden, um den Film genießen zu können, schließlich ist sie doch sehr präsent (begleitet von vielen anderen 80er Jahre Klassikern!). Und als Fan gibt es einige Momente, die man garantiert mehr genießen kann, als das Nicht-Fans gelingen wird. Doch so oder so ist "Blinded by the Light" einfach ein schöner Film, der gesellschaftlich relevant und menschlich absolut bezaubernd ist. Dafür gibt es ein: Absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Blinded by the Light (Großbritannien 2019)"
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