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Brighton Rock

Brighton Rock

Großbritannien 2010 - mit Sam Riley, Andrea Riseborough, Helen Mirren, Andy Serkis ...

Filminfo

Originaltitel:Brighton Rock
Genre:Drama, Thriller
Regie:Rowan Joffe
Kinostart:21.04.2011
Produktionsland:Großbritannien 2010
Laufzeit:ca. 111 Min
FSK:ab 16 Jahren
Webseite:www.brightonrock.de

Bereits 1947 ist Graham Greenes Klassiker "Brighton Rock", in Deutschland bekannt als "Am Abgrund des Lebens", erfolgreich verfilmt worden. Nun hat sich Rowan Joffe erneut des Stoffes angenommen, die Handlung in die Sechziger verlegt und so eine ganz eigenständige Version des Dramas geschaffen.

Der Film entführt die Zuschauer in das malerische Seebad Brighton. Doch die Idylle trügt, denn in der Unterwelt tobt ein blutiger Machtkampf. Besonders der Nachwuchskriminelle Pinkie (Sam Riley) will mit allen Mitteln Karriere machen. Dafür legt er sich sogar mit dem mächtigen Gangsterboss Colleoni (Andy Serkis) an. Einer dessen Männer lässt im Zweikampf mit Pinkie sein Leben, wodurch das Ansehen des jungen Ganoven schlagartig steigt. Zu dumm nur, dass er kurz vor dem Mord am Pier fotografiert worden ist und ihn die naive Kellnerin Rose (Andrea Riseborough) identifizieren könnte. Und so bleibt Pinkie keine Wahl: mit rauem Charme verführt er das Mädchen und zieht sie immer mehr in seinen gefährlichen Bann. Jeder Versuch von ihrer Chefin Ida (Helen Mirren), Rose aus der kriminellen Szene heraus zu halten, schlägt fehl und schon bald bahnt sich eine handfeste Katastrophe an...

An sich hat "Brighton Rock" genügend gelungene Elemente, um davor gefreit zu sein, als typisches Remake abgetan zu werden. Die Darsteller sind überzeugend, allen voran Newcomerin Andrea Riseborough und "Control"-Star Sam Riley. Und auch die Arbeit von Kameramann John Mathieson, der schon Filme wie "Gladiator", "Robin Hood" oder "Das Phantom der Oper" in einnehmende Bilder umgesetzt hat, kann nur als großartig bezeichnet werden. Trotz dieser guten Vorgaben und dem der Geschichte zugrundeliegenden Roman kann diese Version von "Brighton Rock" nur geringfügig überzeugen.

Denn all den gelungenen Aspekten steht eine sehr sperrige Inszenierung gegenüber, die unter unsympathischen Charakteren, hölzernen Dialogen und zum Teil recht theatralisch anmutendem Spiel der Protagonisten leidet. Es wird dem Zuschauer extrem schwer gemacht, sich emotional auf die Figuren einzulassen und so Interesse für ihr Schicksal zu entwickeln. Und was nützen die schönsten Bilder, wenn dem Zuschauer die Geschichte egal ist? Das triste Geschehen bedarf einer etwas entspannteren Umsetzung, die es dem Zuschauer erlaubt, sich in die Geschichte einzufügen. Sicherlich, es kann nun argumentiert werden, dass sich Joffes Drehbuch sehr eng an die literarische Vorlage hält und dass dadurch der etwas sperrige, artifizielle Charakter der Inszenierung erklärt werden könnte. Doch vielleicht wäre der Film seiner Vorlage eher gerecht geworden, wenn Joffe sich noch ein paar Schritte von dem Buch entfernt hätte um so aus dem Literarischen etwas noch eindeutiger Cineastisches zu machen.

Gute Darsteller, eine einnehmende Bildsprache und eine interessante Geschichte stehen unterm Strich bei "Brighton Rock" auf der positiven Seite. Dadurch könnte das Thrillerdrama zumindest beim Arthauspublikum, das etwas sperrigere Werke gewöhnt ist, Anklang finden. Doch wer eher gradlinige Mainstreamware - die ja nicht zwangsläufig weniger anspruchsvoll sein muss – schätzt, wird sich hier eher wenig unterhalten fühlen.

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Brighton Rock (Großbritannien 2010)"
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