Der Kaufhaus Cop 2

Paul Blart (Kevin James) ist wieder im Einsatz: Nachdem er kurze Zeit als Held gefeiert wurde, hat es das Leben mit dem Kaufhaus-Cop nicht gerade gut gemeint. Seine große Liebe hat sich schon nach wenigen Tagen Ehe wieder von ihm getrennt und seine geliebte Mutter wurde von einem Milchlieferanten überfahren. Einzig seine Tochter Maya (Raini Rodriguez) gibt ihm in dieser frustrierenden Zeit Halt. Doch dann gibt es endlich einen kleinen Glücksmoment, als Paul zur großen Security Guard Expo nach Las Vegas eingeladen wird. Er ist sicher, dass dort seine Rettung der West Orange Pavilion Mall vor sechs Jahren gewürdigt wird. Doch es kommt alles ganz anders, als erwartet. Denn ausgerechnet in dem Hotel, in dem die Expo stattfindet, soll ein großer Kunstdiebstahl über die Bühne gehen. Und das kann ein Kaufhaus-Cop wie Paul Blart natürlich nicht zulassen…

Die Filme von Kevin James mögen nicht unbedingt die größten Kritikerlieblinge sein. Kassenschlager sind sie in der Regel aber schon. Als Kaufhaus-Cop Paul Blart konnte er trotz mieser Kritiken vor sechs Jahren weltweit fast 200 Millionen Dollar in die Kinokassen spülen. Das ist bei einem sehr überschaubaren Budget von 26 Millionen Dollar ein recht satter gewinn, weshalb eine Fortsetzung eigentlich unausweichlich war. Und so darf sich Paul Blart jetzt wieder auf seinen Segway schwingen und von einer Katastrophe in die nächste schlittern. Dabei bleibt "Der Kaufhaus Cop 2" oberflächlich gesehen dem Konzept des ersten Teils in jeder Hinsicht treu. Es gibt mal wieder ein spektakuläres Verbrechen, dass Blart mit mehr Glück als Verstand verhindern muss. Und es gibt auch wieder jede Menge Slapstick, über den Fans von Kevin James sicherlich wieder herzlich lachen können. Sicherlich, einige der guten Gags sind eigentlich nur leicht variiert aus dem ersten Teil übernommen, wie etwa die amüsanten Folgen von akutem Zuckermangel bei dem trotteligen Sicherheitsbeamten. Doch trotz eines gewissen Widererkennungswerts funktionieren sie für die Zielgruppe trotzdem recht gut.

Das eigentliche Problem des Films ist die Art und Weise, wie sich der Charakter von Paul Blart im Laufe der Jahre verändert hat. In Teil 1 war er noch der liebenswerte Loser, dem man alles Glück der Welt gegönnt hätte. Nach nur wenigen Minuten hatte Paul Blart die Sympathien der Zuschauer ganz klar auf seiner Seite. Im zweiten Teil nun wirkt er völlig realitätsfremd, überheblich und gerade in Hinsicht auf seine Tochter wie ein komplett unsensibler Idiot. Auch wenn klar ist, dass dies nur eine Fassade ist, so fällt es gerade in der ersten Filmhälfte schwer, diesen Paul Blart ebenso zu mögen, wie den aus dem ersten Teil.

Das hat dann auch zur Folge, dass viele der Gags nur noch schleppend daher kommen. Da helfen auch die falschen Zähne und lustigen Frisuren, die einigen der Nebendarsteller verpasst wurden, wenig. Bis es Paul Blart mit den bösen Jungs aufnehmen darf, zieht sich der Film arg in die Länge und bringt sein Publikum viel zu selten zum Lachen. Das letzte Drittel kann dafür zwar ein wenig entschädigen. Wirklich gut wird der Film dadurch aber noch lange nicht. Sicherlich, "Der Kaufhaus Cop 2" ist nicht fürs Feuilleton gemacht, sondern soll in erster Linie Fans des ersten Teils in die Kinos locken und ihnen dort 90 kurzweilige Minuten bieten. Und das schafft die Brachial-Komödie unterm Strich recht gut. Wer den Humor der Kevin James oder Adam Sandler Filme mag, der bekommt hier auf jeden Fall ein paar gute Lacher für sein Geld geboten. Wer aber schon über den ersten Einsatz von Paul Blart nur müde lächeln konnte, der wird auch durch die Fortsetzung garantiert kein Fan vom "Kaufhaus Cop". Daher gilt: Nur für Fans mit Abstrichen durchaus sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold