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Every Thing will be fine

Every Thing will be fine

Deutschland/Kanada/Schweden/Norwegen 2014 - mit James Franco, Charlotte Gainsbourg, Rachel McAdams, Marie-Josée Croze ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Every Thing will be fine
Genre:Drama
Regie:Wim Wenders
Kinostart:02.04.2015
Produktionsland:Deutschland/Kanada/Schweden/Norwegen 2014
Laufzeit:ca. 119 Min.
FSK:ab 6 Jahren
Webseite:www.warnerbros.de/kino/everything_wi

Ein kurzer Moment verändert das Leben des Schriftstellers Tomas (James Franco) und der alleinerziehenden Mutter Kate (Charlotte Gainsbourg) für immer. Es sind nur wenige Sekunden, in denen ein Schlitten vor das Auto von Tomas rast. Wenige Sekunden, die einem der beiden Jungs auf dem Schlitten das Leben kosten. Geplagt von Schuldgefühlen fällt Tomas in eine tiefe Sinnkrise, an der auch seine Beziehung zu Sara (Rachel McAdams) zerbricht. Während er versucht, im Schreiben Halt zu finden, bemüht sich Kate, trotz ihrer Trauer für ihren von dem Unfall traumatisierten Sohn Christopher eine gute Mutter zu sein. Während es Tomas langsam gelingt, seinem Leben wieder einen Sinn zu geben und die Ereignisse zu verarbeiten, scheint das Kate und Christopher nur schwer zu gelingen. Vom Bedürfnis getrieben, endlich verstehen zu wollen, was an diesem verhängnisvollen Abend geschehen ist, versucht der Junge viele Jahre nach dem Unfall Kontakt zu Tomas aufzunehmen. Doch ist der wirklich bereit, sich diesem Trauma erneut zu stellen?

Mit "Every Thing will be fine" hat Regisseur Wim Wenders sein erstes Drama in 3D abgeliefert. Inhaltlich bietet die etwas zähe Trauma- und Trauerbewältigung eigentlich wenig Neues. Mit langen, ruhigen Einstellungen, in denen eher die vom schweren Schicksal gezeichnete Mimik der Darsteller, als die Dialoge sprechen, führt Wenders seine Zuschauer durch die mehrere Jahre umfassende Handlung. Mit symbolschwangeren Bildern und einer bedrückenden Grundatmosphäre kämpft der preisgekrönte Filmemacher immer wieder erfolgreich gegen potentielle Langeweile an. Obwohl im Prinzip nach dem tragischen Unfall nicht viel passiert, ist man als Zuschauer von der Geschichte durchaus gebannt. Mit sensibler Hand inszeniert Wenders ein Unglück, das gerade durch die Zurückhaltung in seiner Umsetzung das Publikum erschüttert und mit allen Beteiligten mitfühlen lässt. Daher möchte man auch wissen, ob und wie sie das Erlebte und den unbeschreiblichen Verlust verkraften – immer in der Hoffnung, dass Wenders seinen Protagonisten irgendeine Form der Erlösung und damit auch eine glückliche Zukunft schenken möge.

Diese emotionale Intensität der Ausgangssituation kann allerdings nicht verhindern, dass im Laufe der zwei Stunden Laufzeit des Films einige Längen aufkommen. Gerade im Mittelteil quält sich die Inszenierung durch einige extrem zähe Momente, gegen die dann auch die Intensität der Bilder nicht mehr viel anrichten kann. Zwar hat Wenders versucht, gerade der visuellen Ebene durch den Einsatz von 3D eine zusätzliche Tiefe und damit mehr Stärke zu verleihen. Doch dieses Vorhaben ist nicht wirklich geglückt. Denn da sich die meisten Szenen in düsterer oder sehr dunkler Umgebung abspielen, wird das Bild je nach Qualität der Projektion durch die 3D Brillen noch zusätzlich verdunkelt. Der Filmgenuss, der aufgrund des schweren Themas nicht gerade angenehm ist, wird dadurch noch anstrengender gemacht. In den hellen Szenen wird deutlich, was Wenders mit der Entscheidung, das Drama in 3D zu drehen, bewirken wollte. Doch in vielen Kinos macht die Technik diesem Vorhaben leider einen Strich durch die Rechnung.

Keine Frage, "Every Thing will be fine" hat einige sehr starke Momente, gelungene Aspekte und nachvollziehbare Ambitionen. Doch das Endresultat ist sehr sperriges, bisweilen auch für Geist und Augen sehr anstrengendes Arthauskino, das leider nicht so bahnbrechend ist, wie es gerne sein würde. Daher gilt: nur mit Abstrichen für geduldige Wenders-Liebhaber sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

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Kino Trailer zum Film "Every Thing will be fine (Deutschland/Kanada/Schweden/Norwegen 2014)"
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