Fünf Freunde 4

Auf ein Neues: Julian (Quirin Oettl), Dick (Justus Schlingensiepen), George (Valeria Eisenbarth) und Anne (Neele Marie Nickel) haben mal wieder Ferien und wollen die gemeinsam mit Hund Timmy bei Bernhard (Samuel Finzi), dem Vater von Julian, Dick und Anne verbringen. Die Vorbereitungen zu einer großen Ausstellung über Ägypten, bei denen die Kinder helfen sollen, erweist sich schnell als sehr viel spannender, als zunächst gedacht. Denn als sie einen mysteriösen Einbrecher erwischen, der sich an einer alten Mumie zu schaffen macht, finden die Freunde ein geheimnisvolles Goldamulett, das der Sage nach dem ersten Pharao Tutalun I. gehört haben soll. Gemeinsam mit Bernhard und seiner jungen Kollegin Elena (Lucie Heinze) reisen die fünf Freunde nach Kairo, um dort mit Hilfe des Leiters des Instituts für Altertum (Mehmet Kurtulus) dem Geheimnis um das Amulett zu ergründen. Doch das ist erst der Anfang eines viel größeren Abenteuers. Denn plötzlich verschwindet das Amulett und Bernhard wird des Diebstahls bezichtigt und verhaftet. Nur wenn es den Kindern gelingt, das Amulett wieder zu finden und den wahren Dieb zu entlarven, können sie Bernhard retten – nicht ahnend, mit was für einem mächtigen Gegner sie sich dieses Mal angelegt haben…

Nach dem großen Erfolg der ersten drei Neuverfilmungen von Enid Blytons beliebter Jugendbuchreihe "Fünf Freunde", die jeweils über 1 Million Zuschauer in die Kinos locken konnten, kommt jetzt das vierte Abenteuer der jungen Hobby-Detektive in unsere Lichtspielhäuser. Erneut nahm Mike Marzuk, der schon die drei Vorgänger inszeniert hat, auf dem Regiestuhl Platz. Und auch bei der Hauptbesetzung ist alles beim Alten geblieben. Da diese Filme im Jahresrhythmus hergestellt werden und dabei ganz exakt auf die Zielgruppe zugeschnitten sind, sollte da kein hochwertiges Qualitätsprodukt erwartet werden. Zudem haben schon die ersten drei Teile deutliche Schwächen bei den Drehbüchern und dem Einsatz von zu plattem Humor gezeigt.

Doch auch wenn die Geschichte von "Fünf Freunde 4" wieder mit etlichen Logiklöchern, Klischees und unfreiwillig komischen Dialogen zu kämpfen hat, so muss doch gesagt sein, dass Mike Marzuk dieses Mal ein durchaus sehenswertes Jugendabenteuer inszeniert hat. Besonders angenehm ist dabei, dass er auf übertrieben albern agierende Erwachsene weitgehend verzichtet hat. Vielmehr war er offensichtlich darum bemüht, seinem jungen Zielpublikum echte Spannung vor exotischer Kulisse zu bieten. Er konzentriert sich in erster Linie auf das mit fantastischen Elementen durchzogene Abenteuer, anstatt sich wie in den vorherigen Filmen in flachen Gags und um Coolness bemühter Zielgruppenanbiederung zu verlieren.

Zwar lässt auch dieser vierte Teil den Charme der 80er Jahre Verfilmung vermissen, wird aber dem Geist der Vorlage sehr viel besser gerecht, als die ersten drei Filme. Wem diese trotzdem gefallen haben, der kommt bei dem neuesten Abenteuer natürlich voll und ganz auf seine Kosten. Denn wenn die Charaktere, die man im Laufe von drei Filmen ins Herz geschlossen hat, von einer brenzligen Situation in die Nächste katapultiert werden, dann dürfte das für junge "Fünf Freunde"-Fans richtig aufregend sein. Aber keine Angst: die Spannung bleibt stets kindgerecht und es gibt auch in diesem Film genügend auflockernden Humor, damit es nicht angsteinflößend oder zu düster wird. Daher gilt insgesamt: Ein gelungener vierter Teil für alle Fans der Reihe. So kann es ruhig weitergehen. Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold