Godzilla II: King of Monsters

Eines der bekanntesten Monster der Filmgeschichte ist zurück! In 28 japanischen Filmen hat "Godzilla" bislang für Angst und Schrecken gesorgt. In der Gewissheit, diesen Erfolg ausbauen zu können, hat sich bereits 1998 Roland Emmerich daran versucht, das japanische Kult-Monster auch international salonfähig zu machen. Obwohl sein Film kommerziell recht erfolgreich war, fiel er bei Kritikern und ganz besonders bei "Godzilla"-Fans völlig durch. 2013 wagte Gareth Edwards einen zweiten Anlauf für einen weltweiten "Godzilla"-Blockbuster. Sein Film hatte zwar einige sehr starke Momente, aber auch zahlreiche Schwächen. Trotzdem war das Einspielergebnis zufriedenstellend und so kommt "Godzilla" jetzt für einen weiteren Leinwandauftritt zurück. 

Einige Jahre sind vergangen, seitdem Godzilla San Francisco in Schutt und Asche gelegt hat. Seitdem tauchen immer mehr Monster seiner Art auf, denen die Menschen scheinbar hilflos ausgeliefert sind. Die Mitglieder der kryptozoologischen Agentur Monarch versuchen einen Weg zu finden, um dieser Gefahr Herr zu werden. Doch ein Gerät, das ihnen dabei helfen könnte, gerät in die falschen Hände. Als die Öko-Terroristen um Jonah Alan (Charles Dance) dann auch noch den dreiköpfigen King Ghidorah aus seinem ewigen Winterschlaf erwecken, scheint das Ende der Menschheit besiegelt. Jetzt gibt es nur noch einen, der dieses Monster aufhalten kann: Godzilla! 

Keine Frage: Michael Dougherty zaubert in "Godzilla II: King of Monsters" einige großartige Kaiju-Kämpfe auf die Leinwand, macht dabei allerdings die gleichen Fehler, wie sein Vorgänger: Zum einen lässt er einen Großteil dieser Monster-Fights im Dunkeln, gewürzt mit etwas Regen stattfinden, so dass man nur relativ wenig zu sehen bekommt – ganz zu schweigen davon, dass die ohnehin schwachen 3D-Effekte dadurch völlig für die Katz sind. Der viel schwerwiegendere Fehler aber ist, dass auch hier wieder nicht die Monster, sondern die menschlichen Protagonisten die meiste Zeit im Mittelpunkt stehen. Genau dadurch wird offenbart, wie schwach das Drehbuch ist. Die Figuren sind absolut platt gezeichnet und geben nur klischeebeladene Plattitüden von sich. Da kann man einfach nicht anders, als immer wieder genervt mit den Augen rollen. 

Wenn man allerdings nicht mit dem Anspruch an den Film herangeht, hier etwas auch nur im Ansatz gehaltvolles geboten zu bekommen und nur noch mehr Monster-Action im Stil des ersten Films - allerdings deutlich mehr und spektakulärer – sehen möchte, inklusive einiger Szenen mit Fan-Liebling Mothra, dann bietet diese Fortsetzung durchaus einen recht hohen Unterhaltungswert. Bleibt zu hoffen, dass für das 2020 stattfindende Aufeinandertreffen von "Godzilla vs Kong", auf das im Film ein wenig angespielt wird, ein besseres Drehbuch verfasst wurde, das nicht nur aus Klischees und wirklich dämlichen Fehlern besteht, wie sie hier gemacht wurden (Etwa wenn auf den Satz "ALLE Systeme sind ausgefallen" ein Blick auf ein einwandfrei funktionierendes Sonargerät folgt. Nee, is klar!). Alles in allem gilt aber: Für Fans von Teil 1 trotz einiger Schwächen durchaus noch sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold