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Hail, Caesar!

Hail, Caesar!

USA/Großbritannien 2015 - mit Josh Brolin, George Clooney, Alden Ehrenreich, Channing Tatum, Scarlett Johansson ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Hail, Caesar!
Genre:Komödie
Regie:Joel & Ethan Coen
Kinostart:18.02.2016
Produktionsland:USA/Großbritannien 2015
Laufzeit:ca. 106 Min.
FSK:ab 0 Jahren
Webseite:www.hail-caesar-film.de/

Hollywood in den frühen 1950ern: Eddie Mannix (Josh Brolin) arbeitet als Problemlöser für das große Studio Capitol Pictures. Wenn einer ihrer Starlets freizügige Fotos machen lässt oder einer der Schauspieler mal wieder zu viel getrunken hat, dann ist Eddie zur Stelle, um das Problem aus der Welt zu schaffen, bevor die Klatschpresse davon erfährt. Doch als Braid Whitlock (George Clooney), der größte Star des Studios, inmitten der Produktion zum kostspieligen Bibel-Epos "Hail, Caesar!" entführt wird und eine hohe Lösegeldsumme verlangt wird, könnte es auch für einen Profi wie Mannix schwer werden, das geheim zu halten. Dass er sich nebenbei noch mit einem wütenden Regisseur (Ralph Fiennes) auseinandersetzen muss, der daran verzweifelt, dass Westernheld Hobie Dolye (Alden Ehrenreich) die Hauptrolle in seinem neuesten Drama spielen muss und zusätzlich noch verhindern soll, dass die beiden Klatschreporterinnen Thora und Thessaly Thacker (Tilda Swinton) einen alten Skandal um Whitlock öffentlich machen könnten, macht die Sache nicht gerade leichter. Ein verlockendes Angebot für einen neuen Job, eine schwangere Schauspielerin, eine Gruppe Kommunisten und die ewige Versuchung, den enttäuschten Blicken seiner Frau zum Trotz wieder zu rauchen sorgen dafür, dass Mannix` Fähigkeiten an diesem Tag ganz besonders gefordert werden…

Mit "Hail, Caesar!" haben die Oscar-Preisträger Joel & Ethan Coen eine humorvolle Hommage an das Hollywood-Kino der 1950er inszeniert. Mit einem großartigen Darsteller-Ensemble blicken sie hinter die Kulissen der Traumfabrik und nehmen den Showzirkus der Eitelkeiten dabei gehörig auf die Schippe. Das Ganze fällt hier und da zwar in gewohnter Coen-Manier wunderbar bissig aus, bleibt aber stets auch liebevoll. Der Film soll ja keine Abrechnung mit dem Studiosystem sein, sondern eine augenzwinkernde Liebeserklärung an das goldene Zeitalter Hollywoods. Dabei geht es schon mal recht chaotisch zu und man fragt sich in manchen Momenten als Zuschauer schon, was das Ganze eigentlich soll. Doch auch wenn sich ein tieferer Sinn nicht unbedingt erschließt, so macht diese Komödie doch über weite Strecken richtig viel Spaß.

Denn in einigen Szenen laufen die Coen Brüder wahrlich zur Bestform auf. Wenn sich Mannix etwa von Vertretern verschiedener Glaubensrichtungen bescheinigen lassen möchte, dass "Hail, Caesar!" nicht die religiösen Gefühle des Publikums verletzten wird, dann führt das zu einem Diskurs zwischen den Vertretern, der einfach zu großartig ist. Gleiches gilt auch für die Szene, in der ein verzweifelter Regisseur dem etwas begriffsstutzigen und marginal talentierten Film-Cowboy beizubringen versucht, einen an sich einfachen Satz fehlerfrei in die Kamera zu sprechen. Solche Momente, gepaart mit dem herrlich selbstironischen Spiel von George Clooney und zwei wunderbaren Auftritten von Channing Tatum (inklusive dem besten Sprung eines Mannes auf ein U-Boot der Filmgeschichte), trösten über ein paar eher lauwarme Szenen locker hinweg.

Wenn hinter den mitunter an Slapstick grenzenden Gags auch noch eine hintergründige Cleverness aufblitzt, dann zeigt der Film, welche Genialität eigentlich in ihm steckt. Doch es sind ausgerechnet diese Momente, die am Ende dafür sorgen, dass sich neben dem Gefühl, extrem gut unterhalten worden zu sein, auch ein klein wenig Enttäuschung beimischt. Denn sie machen deutlich, dass "Hail, Caesar!" noch sehr viel mehr hätte sein können, als "nur" eine amüsante Komödie über Hollywood. Doch das ist wahrlich Meckern auf hohem Niveau. Denn letztendlich liefern die Coens genau das ab, was sie hier auf ihre ganz eigene Art so wunderbar zelebrieren: knapp zwei Stunden herrliche Realitätsflucht mit viel altem Hollywood-Flair in zeitgemäßer Verpackung. So macht Kino Spaß – und deshalb gibt es mit kleinsten Punktabzügen ein mehr als verdientes: Absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Hail, Caesar! (USA/Großbritannien 2015)"
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