Hot Tub – Der Whirlpool… ist `ne verdammte Zeitmaschine!

Ob ein Delorian, ein Fernseher oder eine Telefonzelle, schon die ungewöhnlichsten Objekte wurden in Hollywood dazu genutzt, um Filmhelden durch Raum und Zeit reisen zu lassen. Nun gesellt sich eine weitere Zeitmaschine dazu, die ein besonders feucht-fröhliches Vergnügen verspricht: "Hot Tub – Der Whirlpool… ist `ne verdammte Zeitmaschine!"

Der Film mit diesem lyrischen Titel erzählt die Geschichte von Adam (John Cusack), der einst mit seinen Freunden Lou (Rob Corddry) und Nick (Craig Robinson) die besten Zeiten seiner Jugend erlebt hat. Doch die Zeiten sind längst vorbei, Alltagsfrust bestimmt nun das Leben der Männer, die sich fast völlig aus den Augen verloren haben. Als sich Rob scheinbar das Leben zu nehmen versucht, beschließen Adam und Nick, mit ihrem suizidgefährdeten Kumpel in eben jenes Skigebiet zu fahren, wie sie einst die wildesten Partys gefeiert hatten. Mit Adams Neffen Jacob im Schlepptau soll für ein Wochenende wieder Schwung ins Leben der Freunde kommen.

Doch die Freude wird jäh getrübt, als sich die einstige Partymeile als mittlerweile heruntergekommene Geisterstadt entpuppt und von guter Laune nur wenig zu spüren ist. Da hilft nur eins: mit viel Alkohol ab in den Whirlpool. Was Adam, Lou, Nick und Jacob nicht ahnen: der Whirlpool ist `ne verdammte Zeitmaschine, der die Vier direkt in die 80er Jahre zurück schickt, in eine Nacht, die den Verlauf des Lebens der Freunde entscheidend geprägt hat…

John Cusack, selbst Star etlicher 80er Jahre Teenie-Komödien, und Regisseur Steve Pink haben sich bei den Dreharbeiten zu "High Fidelity" kennen gelernt und wollten seitdem unbedingt wieder einmal zusammen arbeiten. Die absurde Zeitreise in die 80er Jahre schien da das perfekte Spaß-Projekt zu sein. Pink, der zuvor mit "S.H.I.T. – Die High School GmbH" eine trotz ihres dämlichen Titels ordentliche Komödie abgeliefert hatte, bringt an sich die perfekten Voraussetzungen für eine komische wie liebenswerte Hommage an die 80er Jahre mit. Doch leider ist das Endergebnis längst nicht so amüsant geworden, wie die Grundidee hoffen lässt.

Denn gleich in der ersten Szene, in der einem Hund ein mit Fäkalien verschmierter Autoschlüssel aus dem Hintern geholt wird, wird deutlich gemacht, auf welchem Niveau sich die Gags bewegen. Zwar ist die fiese 80er Jahre Ausstattung sehr gelungen und ein sehr amüsanter Running Gag, bei dem der aus "Zurück in die Zukunft" bekannte Crispin Glover eine wichtige Rolle spielt, sorgt immer wieder für gute Lacher. Doch die unnötig übertriebene Verteilung von verschiedensten Körperflüssigkeiten und billige Sex-Zoten lassen jeden noch so guten Moment in einem Wust aus Niveaulosigkeiten verwelken. Angesichts des Talents, das besonders John Cusack in der Vergangenheit immer wieder gezeigt hat und das auch Steve Pink offensichtlich innewohnt, ist das eine herbe Enttäuschung.

Sicherlich, wer auf leichte US-Komödien der derberen Sorte steht und über einfachste Pipi-Kacka-Witze lachen kann, der kann getrost in diesen Whirlpool steigen. Alle Anderen sollten von der Zeitreise in die 80er auf jeden Fall die Finger lassen!

Ein Artikel von Sebastian Betzold