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Kiss the Cook – So schmeckt das Leben

Kiss the Cook – So schmeckt das Leben

USA 2014 - mit Jon Favreau, Sofia Vergara, Scarlett Johansson, John Leguizamo, Robert Downey Jr. ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Chef
Genre:Komödie
Regie:Jon Favreau
Kinostart:28.05.2015
Produktionsland:USA 2014
Laufzeit:ca. 114 Min.
FSK:ab 6 Jahren
Webseite:www.KissTheCook-Film.de

Als Küchenchef des "Gauloises" gehört Carl Casper (Jon Favreau) zu den angesagtesten Köchen von Los Angeles. Doch dieser Erfolg hat Carl nicht nur Glück gebracht. Seine Ehe mit Inez (Sofia Vergara) ist in die Brüche gegangen, für seinen 11jährigen Sohn Percy (Emjay Anthony) hat er kaum noch Zeit und sein Chef Riva (Dustin Hoffman) erstickt jeden Versuch kulinarischer Kreativität im Keim. Kein Wunder, dass Carl da nur noch wenig echte Leidenschaft in seine Arbeit steckt, was er sich dann ausgerechnet von dem snobistischen Kritiker Ramsy Michael (Oliver Pratt) aufs Brot schmieren lassen muss. Und so kommt es, wie es kommen muss: aller aufgestauter Frust entlädt sich in einer direkten Konfrontation mit dem Kritiker, die Carl zwar zum YouTube- und Twitter-Star macht, gleichzeitig aber auch seine Karriere im "Gauloises" beendet. Doch Carl nutzt diesen Tiefschlag für einen Neuanfang. In Miami kauft er sich einen heruntergekommenen Food Truck, in dem er ganz neue kulinarische Möglichkeiten erkunden möchte. Gemeinsam mit Percy und seinem Sous-Chef Martin (John Leguizamo) begibt sich Carl auf einen ganz besonders schmackhaften Road Trip, der seine alte Leidenschaft wieder entflammt und auch seinen Blick auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben in ganz neue Bahnen lenken könnte…

"Kiss the Cook" scheint ein sehr persönlicher Film für Jon Favreau zu sein. Denn die Ähnlichkeiten zwischen ihm und seiner Karriere als Filmemacher und Carl und seiner Karriere als Küchenchef sind von der Hand zu weisen. Nach der Arbeit an extrem teuren Großproduktionen wie den ersten beiden "Iron Man"-Filmen und "Cowboys vs Aliens", für den er viel Kritikerschelte einstecken musste, war es Favreaus Wunsch, zum einfachen, ursprünglichen Filmemachen zurück zu kehren und ein echtes Leidenschaftsprojekt zu verwirklichen. Es ist dann auch diese persönliche Nähe zu seiner Hauptfigur und die Leidenschaft, die anstelle eines großen Budgets investiert worden ist, die "Kiss the Cook" trotz einiger kleiner Längen zu einem absolut sehenswerten Wohlfühlfilm machen.

Die Figuren sind bis in kleine Nebenrollen hervorragend besetzt. Auch wenn einige Charaktere wie Carls ehemalige Kollegin und Geliebte Molly (Scarlett Johansson) oder Restaurantbesitzer Riva (Dustin Hoffman) aufgrund der Kürze ihres Auftretens eher oberflächlich bleiben und selbst Robert Downey Jr. nicht mehr bietet, als ein zugegebenermaßen wunderbares Cameo, wirkt es niemals so, als wären diese Figuren nur in die Geschichte geschrieben, um noch einige prominente Freunde des Regisseurs in dem Film unterzubringen und das Filmplakat mit zugkräftigen Namen zu füllen. Vielmehr strahlen alle Charaktere einen gewissen Charme aus, der auch insgesamt der Inszenierung anzumerken ist.

Dabei versteht es Favreau nicht nur sehr gut, es mit der zwar konventionellen, dafür aber wirklich schönen Geschichte seinen Zuschauern warm ums Herz werden zu lassen. Er sorgt zudem mit den mehr als schmackhaften Bildern aus der Küche des "Gauloises" und von der Zubereitung der kubanischen Grill-Sandwiches dafür, dass dem Publikum das Wasser im Mund zusammen läuft und nicht wenige Zuschauer mit knurrendem Magen das Kino verlassen werden. Zugegeben, dramaturgisch ist das Ganze fast so dick aufgetragen, wie die Zutaten auf den Cubanos. Wirklich große Überraschungen hat die Geschichte nicht zu bieten, was am Ende in einem etwas zu gehetzten und glatten Happy End gipfelt, das eigentlich in triefendem Kitsch ertrinken müsste. Doch auch hier hat es Favreau geschafft, mit viel Charme schlimmeres zu verhindern. Auch wenn es eigentlich viel zu kritisieren gäbe, fühlt man sich in der Geschichte einfach so wohl, dass man auch offensichtliche Schwächen und überstrapazierte Klischees gerne verzeiht.

"Kiss the Cook" ist kein großes Eventkino, sondern ein kleiner, sympathischer Film, der nur eines will: sein Publikum gut unterhalten und ein paar Glücksgefühle mit auf den Heimweg geben. Und das schafft diese kulinarische Komödie mit Bravour. Dafür gibt es dann auch ein mehr als verdientes: Absolut sehenswert! Aber bloß nicht hungrig ins Kino gehen, denn sonst könnten einige Szenen wirklich zur Tortur werden!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

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Kino Trailer zum Film "Kiss the Cook – So schmeckt das Leben (USA 2014)"
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