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Loving

Loving

USA/Großbritannien 2016 - mit Joel Edgerton, Ruth Negga, Marton Csokas, Nick Kroll, Terri Abney ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Loving
Genre:Drama
Regie:Jeff Nichols
Kinostart:15.06.2017
Produktionsland:USA/Großbritannien 2016
Laufzeit:ca. 124 Min
FSK:ab 6 Jahren
Webseite:www.facebook.com/loving.film.DE/

Virginia, 1958: Richard (Joel Edgerton) und Mildred (Ruth Negga) lieben sich. Sie sind glücklich miteinander und erwarten ein Kind. Richard hat für seine Mildred ein Stück Land gekauft und halt um ihre Hand an. Klingt alles nach einer wunderbaren Liebesgeschichte. Doch in Virginia war diese Liebe verboten. Denn Richards Haut war weiß, die von Mildred schwarz. Um trotzdem zusammen leben zu können, heirateten die Beiden im Staat Washington. Doch in Virginia wurde die Ehe nicht anerkannt, weshalb Richard und die hochschwangere Mildred mitten in der Nacht verhaftet und ins Gefängnis gesteckt wurden. Ihr Fall wird vor Gericht schnell abgehandelt: Entweder sie gehen für ein Jahr ins Gefängnis oder verlassen umgehend den Staat mit der Auflage, 25 Jahre lang nicht mehr gemeinsam zurück zu kehren. Schweren Herzens lassen sich die Lovings auf diesen Deal ein. In Washington findet Richard einen neuen Job und ihre Familie wächst in den nächsten Jahren um drei Kinder. Doch glücklich sind sie hier nicht. Sie wollen zurück. Und so lassen sie sich auf einen Kampf ein, der erhebliche Auswirkungen auf die amerikanischen Bürgerrechte haben wird…

"Loving" erzählt die wahre Geschichte eines Ehepaars, das in einem von Vorurteilen und Rassismus geprägten System um ihre Liebe kämpfen musste. Auch wenn der Beginn ihres viele Jahre andauernden Kampfes schon fast sechzig Jahre zurückliegt, ist die Geschichte von Richard und Mildred Loving leider auch heute noch sehr aktuell. Ob nun Hautfarbe, Herkunft oder Religion – leider ist eine Liebe, die sich nicht um solche Dinge schert und dann auch noch von der Familie oder der Gesellschaft akzeptiert wird, immer noch keine Selbstverständlichkeit. Deshalb kann "Loving" durchaus als wichtiger Film bezeichnet werden. Im Kern ist es aber auch ein sehr schöner, berührender Film, der besonders von Ruth Negga und Joel Edgerton großartig gespielt ist.

Das Problem des Films ist genau das, mit denen schon die vorherigen Filme von Jeff Nichols zu kämpfen hatten. "Take Shelter", "Mud" oder "Midnight Special" sind wirklich gute Filme, doch ihnen allen ist gemein, dass sie sehr langsam und getragen erzählt sind. Und das gilt auch für "Loving". Es gibt viele Momente, die eigentlich wunderbar inszeniert sind, über eine kraftvolle Bildsprache verfügen und extrem stark gespielt sind. Doch sehr oft tritt Nichols gerade in solchen Momenten erzählerisch auf die Bremse und fordert so die Geduld seines Publikums heraus. Und wie schon bei seinen anderen Filmen hat das auch hier zur Folge, dass einige Zuschauer die emotionale Bindung zu der Geschichte verlieren werden. Langsamkeit ist schön und gut, solange sie nicht zur Langeweile wird. Und Nichols bewegt sich generell sehr nah an dieser Grenze.

Man muss sich also auf Sequenzen, in denen nicht viel passiert und auf sehr lange Einstellungen gefasst machen. Wer damit zurechtkommt, der bekommt einen wirklich guten Film geboten, bei dem lediglich das Ende ein klein wenig gehetzt wirkt. Wem aber zähe Szenen, in denen wenig geredet, dafür aber mit finsterer Miene in die Ferne geblickt wird, schnell auf die Nerven gehen, der könnte hier spätestens nach einer Stunde das Interesse an der im Kern wirklich schönen Geschichte verlieren. Und deshalb gibt es nur mit kleinem Vorbehalt das mehr als verdiente: Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Loving (USA/Großbritannien 2016)"
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