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Mr. Morgan`s Last Love

Mr. Morgan`s Last Love

Deutschland/Belgien/USA 2013 - mit Michael Caine, Clémence Poésy, Justin Kirk, Gillian Anderson, Jane Alexander ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Mr. Morgan`s Last Love
Genre:Drama
Regie:Sandra Nettelbeck
Kinostart:22.08.2013
Produktionsland:Deutschland/Belgien/USA 2013
Laufzeit:ca. 115 Min.
FSK:ab 0 Jahren
Webseite:www.mrmorganslastlove.senator.de

Seit dem Tod seiner Frau hat Matthew Morgan (Michael Caine) jede Lust am Leben verloren. Mühsam schleppt er sich durch den von Trauer und Einsamkeit bestimmten Alltag, den der ehemalige Professor an der Princeton Universität jetzt in dem für ihn völlig fremden Paris verbringen muss. Aus Liebe zu seiner Frau ist er nach Frankreich gekommen, hat sich in Sachen Sprache und Kultur immer auf sie verlassen. Jetzt ist Mr. Morgan ganz auf sich gestellt in einem Land, dessen Sprache er nicht versteht. Und das jetzt noch zu ändern, dafür fehlt ihm die Kraft und der Wille. Doch eine Zufallsbegegnung mit der Tanzlehrerin Pauline (Clémence Poésy) holt den sturen Einsiedler zurück ins Leben. Der ansteckende Optimismus und die Lebensfreude der jungen Frau bringen Mr. Morgan wieder ein wenig Licht in sein von Dunkelheit getrübtes Gemüt. Bei langen Spaziergängen, gemeinsamen Essen oder Ausflügen schafft es Pauline, das Herz des alten Mannes soweit zu öffnen, dass der sogar bereit ist, sich wieder seinem völlig entfremdeten Sohn Miles (Justin Kirk) anzunähern. Das erweist sich allerdings als äußerst kompliziert, zumal Miles der Freundschaft zwischen seinem alten Vater und der jungen Frau extrem skeptisch gegenüber steht. Als er und seine Schwester Karen (Gillian Anderson) erfolglos versuchen, Mr. Morgan zurück in die USA zu bringen, um sich dort um ihn kümmern zu können, nimmt plötzlich auch das Leben von Miles eine unerwartete Wendung…  

Mit "Mr. Morgan`s Last Love" liefert die deutsche Regisseurin Sandra Nettelbeck ("Bella Martha") eine sensible und herzerwärmende Verfilmung des französischen Romans "Die letzte Liebe des Monsieur Armand" ab. Die Tatsache, dass aus der französischen Hauptfigur einen Amerikaner gemacht wurde, erweist sich alleine aufgrund des wunderbaren Hauptdarstellers Michael Caine als sehr gute Entscheidung. Mit seinem Spiel sorgt Caine bereits in den ersten Minuten für etliche Gänsehautmomente, die durch die sensible Inszenierung von Nettelbeck noch intensiviert werden. So gibt es etwa einen ganz wundervollen Moment, in dem Matthew bei einem Spaziergang durch die Straßen von Paris von den Erinnerungen an seine Frau überwältigt wird, was sensiblen Zuschauern durchaus kleine Tränen in die Augen treiben könnte.

Gerade in der ersten Stunde ist "Mr. Morgan`s Last Love" ein einfach schöner Film. Wirkt das Ganze zu Beginn beinahe wie eine etwas massentauglichere Version von Michael Hanekes "Liebe", wird daraus bald schon eine sehr zärtliche, lebensbejahende Geschichte über Freundschaft, Gemeinschaft und Familie. Getragen von überzeugenden, charmanten Darstellern und eingetaucht in bezaubernde Bilder von Paris ist die Romanverfilmung auf dem besten Wege, nahezu perfektes Gefühlskino zu werden. Doch das gelingt am Ende dann leider doch nicht. Gerade hinsichtlich des Vater-Sohn-Konflikts verliert sich die Inszenierung im letzten Drittel zunehmend in zu zähen Dialogen oder dramaturgisch überflüssigen Momenten, die den Film unnötig in die Länge ziehen. Das ist insofern störend, da das Ende schon sehr viel früher absehbar ist und der Weg dorthin auf unnötig verkomplizierten Pfaden begangen wird.

Das hinterlässt einen kleinen Makel auf dem sonst so positiven Gesamtbild des Dramas. Zwar erreicht das Ende nicht mehr ganz die emotionale Stärke, die der Anfang noch vermuten lässt, doch für eine kräftige Gänsehaut reicht es allemal. Sandra Nettelbeck versteht es sehr gut, echte Gefühle mit ein wenig auflockerndem Humor zu vermischen, wodurch am Ende ein sehr positiver, mitreißender Blick auf die Schönheit des Lebens entsteht, der den Zuschauer trotz der vielen traurigen Momente mit einem echten Glücksgefühl aus dem Kino entlässt. "Mr. Morgan`s Last Love" mag nicht der ganz große Wurf sein, der er hätte werden können. Doch ein schönes, toll gespieltes und bewegendes Stück Gänsehautkino ist der Film allemal. Wer sich im Kino seiner Tränen nicht schämt und es gerne auch mal etwas sensibler, ganz nah an der Grenze zum Kitsch mag, sollte sich dieses Werk nicht entgehen lassen. Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Mr. Morgan`s Last Love (Deutschland/Belgien/USA 2013)"
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