Office Christmas Party

Schluss mit lustig: Ausgerechnet kurz vor Weihnachten droht die eiskalte Geschäftsfrau Carol (Jennifer Aniston) ihrem Bruder Clay (T.J. Miller) damit, die von ihm geleitete Filiale des Familienunternehmens zu schließen, wenn nicht noch ein Wunder geschieht und ein lukrativer Kunde an Land gezogen werden kann. Doch um den Mann zu beeindrucken müssten Clay und seine beiden besten Mitarbeiter Josh (Jason Bateman) und Tracey (Olivia Munn) eine spektakuläre Weihnachts-Sause für das gesamte Büro organisieren – und das in wenigen Stunden. Das größte Problem dabei ist, dass Carol eine Weihnachtsfeier kategorisch verboten hat. Nun muss sich Clay entscheiden: setzt er sich über seine Schwester hinweg, um die Jobs seiner angestellten zu retten oder ist es ihm wichtiger, seine eigenen Schäfchen ins Trockene zu bringen? Josh Gordon und Will Speck ("Umständlich verliebt") liefern mit "Office Christmas Party" eine Komödie vom Reißbrett ab, die trotz einiger netter Momente nicht viel mehr geworden ist, als ein weiterer "Hangover"-Klon. Das fängt schon bei der Figurenkonstellation an, geht weiter über die ach so verrückten Party-Sequenzen und den unvermeidbaren Penis- und Sex-Witzchen, die derzeit leider gerade in US-Komödien zum Standard gehören zu scheinen. Dem Film fehlt jede Form von Eigenständigkeit, was ihn nicht nur vorhersehbar, sondern auch über weite Strecken einfach nur fad macht. Dass diese ausufernde Weihnachtsfeier dennoch über einen gewissen Spaßfaktor verfügt, liegt in erster Linie an der Besetzung. So ist Jennifer Aniston als eiskalte Ober-Zicke genauso überzeugend wie T.J. Miller ("Silicon Valley") als ihr kindsköpfiger Bruder mit wenig Hirn und ganz viel Herz. Der stets verlässliche Jason Bateman und Olivia Munn harmonieren ebenfalls perfekt miteinander, weshalb auch ihre Szenen trotz des schwachen Drehbuchs gut funktionieren. Der Rest des Ensembles ist okay, bleiben aber – wie die Geschichte und ihre Gags auch – nicht weiter im Gedächtnis haften. Eines muss man "Office Christmas Party" auf jeden Fall zugutehalten: Der Zuschauer bekommt hier exakt den Film geboten, den Titel und Trailer versprechen. Wer diese Art von Humor mag und auch im x-ten Aufguss noch darüber lachen kann, der wird hier sehr viel Spaß haben. Und für solche Zuschauer gibt es dann auch noch ein verdientes: Ho-Ho-Ho-lt Euch die Kinokarten! Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold