Film: Sarajewo im Jahr 1995: Eigentlich ist die US-Navy SEAL Einheit von Matt Barnes (Sullivan Stapleton) im ehemaligen Jugoslawien stationiert, um im Auftrag der Nato Kriegsverbrecher zu jagen. Doch nach einem völlig aus dem Ruder gelaufenen Einsatz sollen die Männer abgezogen werden. Doch da erfahren sie von der einheimischen Lara (Sylvia Hoecks), die eine heimliche Affäre mit Matts Kammeraden Stanton (Charlie Bewley) hat, von einem verschollenen Goldschatz, der seit dem Zweiten Weltkrieg auf dem Grund des nahegelegenen Sees liegt. Die Männer sollen ihr dabei helfen, den millionenschweren Schatz zu bergen – doch sie sind nicht die Einzigen, die nach dem Gold suchen…
Hinter "Renegades - Mission of Honor" mag sich ein sehr prominenter Name verbergen, zeichnet sich doch Star-Regisseur Luc Besson für Drehbuch und Produktion verantwortlich. Trotzdem war es schon ein kleines Wunder, dass es dieses B-Movie auf die große Leinwand geschafft hat. Die Action ist zum Teil ganz ordentlich und gerade das Unterwasserset ist wirklich beeindruckend. Schade ist nur, dass anscheinend das gesamte Budget dafür draufgegangen ist, denn für das Drehbuch ist nicht viel übriggeblieben. Anders lassen sich die schrecklichen Dialoge, die sich in schöner Regelmäßigkeit mit abgestandenen Klischees abwechseln, nicht erklären.
Die Inszenierung wirkt so, als wäre sie irgendwie in den 80ern steckengeblieben. Man erwartet eigentlich jeden Moment, dass Michael Dudikoff um die Ecke biegt – wer mit den typischen Söldner-Actionfilmen aufgewachsen ist, die gerade in den 80er und 90ern die Videotheken überschwemmt haben, wird schon nach wenigen Minuten nachvollziehen können, was ich meine. Das mag ja einen gewissen Charme haben, doch auch dem ergeht es letztendlich, wie der Action und der Ausstattung: durch das schlechte Drehbuch und die nicht gerade Oscar-reifen Leistungen der Darsteller wird jedes Potential auf einen richtig guten Actionkracher zunichte gemacht.
Allerdings muss auch gesagt sein, dass der Film im Heimkino deutlich besser aufgehoben ist und durchaus ordentlichen Stoff für einen vergnüglichen Männerabend liefert, Immerhin gibt es einige Szenen, in denen funktioniert "Renegades - Mission of Honor" richtig gut und kann sogar ordentlich unterhalten. Unterm Strich also solide B-Ware, die leicht konsumiert, aber auch blitzschnell wieder vergessen ist.
Bild + Ton: Das Bild kann gerade bei helleren Außenaufnahmen mit einer soliden Gesamtschärfe überzeugen. Bei den vielen Nacht- und Unterwasseraufnahmen dagegen gehen einige Details verloren. Die Farbgebung ist stimmig und auch die Kontraste sind zufriedenstellend abgemischt. Der Ton liegt in einem recht kraftvollen Dolby Digital 5.1 Mix vor, der besonders in den Actionszenen mit ordentlichen Surround-Momenten punkten kann. Gut!
Extras: Das Bonusmaterial ist vergleichsweise mager. Neben dem Trailer gibt es noch zwei kurze Promo-Featurettes über die Story (ca. 8:40 Min.) und deren Umsetzung, sowie über die Kulissen (ca. 7:13 Min.). Gerade letztere Kurzdoku ist wirklich sehenswert. Der Trailer schließt das übersichtliche Zusatzangebot ab.
Fazit: "Renegades - Mission of Honor" ist nicht wirklich großes Kino, sondern solide B-Movie Unterhaltung, die zwar etliche Schwächen und Klischees aufweist, die aber durchaus auch einige ordentliche Schauwerte und kurzweilige Actionsequenzen bietet. Die DVD ist technisch ordentlich umgesetzt, das Bonusmaterial ist kurz, aber sehenswert. Alles in allem gibt es dafür ein: Empfehlenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold
