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Saving Mr. Banks

Saving Mr. Banks

USA/Großbritannien/Australien 2013 - mit Emma Thompson, Tom Hanks, Colin Farrell, Paul Giamatti, Ruth Wilson, Jason Schwartzman ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Saving Mr. Banks
Genre:Komödie, Drama
Regie:John Lee Hancock
Kinostart:06.03.2014
Produktionsland:USA/Großbritannien/Australien 2013
Laufzeit:ca. 125 Min.
FSK:ab 0 Jahren
Webseite:www.saving-mr-banks.de

Den Film kennt fast Jeder, ist "Mary Poppins" doch ein zeitloser Klassiker, an dem sich schon mehrere Generationen erfreut haben. Doch die Entstehung des Films und die Hintergründe der Geschichte um das zauberhafte Kindermädchen stecken ebenso voller Magie, Spannung und bewegenden Momenten, dass sie den perfekten Stoff für einen eigenen Film abgeben. Diesen hat nun John Lee Hancock ("Blind Side") mit einer kongenialen Besetzung, viel Humor und Herz in Szene gesetzt. Das Ergebnis heißt "Saving Mr. Banks" und erzählt von den Bemühungen Walt Disneys (Tom Hanks), das Lieblingsbuch seiner Töchter auf die große Leinwand zu bringen.

Zu dumm nur, dass sich die britische Romanautorin P.L. Travers (Emma Thompson) starrhaft weigert, das lukrative Angebot aus Hollywood anzunehmen. Erst als ihre finanzielle Lage sie fast dazu zwingt, ihr geliebtes Haus verkaufen zu müssen, willigt sie ein, zu Verhandlungen nach Hollywood zu fliegen. Doch weder die vielen Geschenke, die sie in ihrer Hotelsuite erwarten, noch der überaus freundliche Chauffeur Ralph (Paul Giamatti) oder der Enthusiasmus von Disney und seinem Team können die Vorbehalte der missmutigen Schriftstellerin zerstreuen. Zu groß ist ihre Angst, dass ihre Geschichte zu einem seichten Musical verhunzt werden könnte. Während Travers besonders das Komponisten-Duo Richard (Jason Schwartzman) und Robert Sherman (B.L. Novak) wie auch den Drehbuchautoren Don DaGradi (Bradley Whitford) mit ihrer schlechten Laune und ihrem abblockenden Verhalten in den Wahnsinn treibt, begreift Walt Disney mehr und mehr, dass Travers aus ganz persönlichen Gründen derart beschützend an ihrer Kreation klammert – Gründe, die er zu gerne verstehen möchte…

"Saving Mr. Banks" erzählt eigentlich zwei Geschichten, die auf dem ersten Blick auch einen sehr unterschiedlichen Charakter haben. Während der Teil der Handlung, der sich mit der Entstehung des Filmklassikers "Mary Poppins" beschäftigt, voller Witz und Selbstironie steckt, ist die Reise in die Kindheit der Autorin sehr viel dramatischer und emotionaler. Man könnte nun meinen, dass diese Mischung nicht so recht funktionieren will. Doch indem es bestimmte Auslöser wie Lieder oder Textpassagen aus "Mary Poppins" sind, die in Mrs. Travers die Erinnerungen an ihre Kindheit und an ihren Vater – sehr gut gespielt von Colin Farrell – wachrufen, wird ein direkter Bezug zwischen den beiden Handlungssträngen hergestellt, der absolut harmonisch wirkt. Zudem hilft der Humor dabei, dass der dramatischere Teil des Films nicht zu schwer oder sogar deprimierend wirkt.

Vielmehr hat diese Mischung den Effekt, dass man als Zuschauer nicht das Gefühl bekommt, emotional manipuliert zu werden. Man merkt gar nicht, wie sich das herzhafte Lachen langsam aber sicher in ein leichtes Schluchzen verwandelt – vorausgesetzt natürlich, man ist empfänglich für die Disney-typischen Gefühlsattacken. Auch wenn sich der Hollywood-Gigant hier durchaus mit einem selbstironischen Augenzwinkern präsentiert, ist "Saving Mr. Banks" stilistisch ein typischer Disney-Film – und da mangelt es natürlich neben dem Witz auch nicht an einer gehörigen Portion schönstem Kitsch.

Neben der gelungenen Mixtur aus Humor und Drama sind auch die Darsteller ein großer Pluspunkt dieses schönen Films. Auch wenn Emma Thompson als griesgrämige Schriftstellerin keine wirklich neue Seite ihres Könnens zeigt und sich auch Tom Hanks als Walt Disney auf sicherem Terrain bewegt, macht es einfach Spaß, den Schauspielern dabei zuzusehen, wie sie ihre realen Vorbilder zu neuem Leinwandleben erwecken. Und wie nah Thompson mit ihrer Performance an der Wirklichkeit dran ist, davon kann man sich dann noch im Abspann ein Bild machen, wenn einige der echten Tonbandaufnahmen zu hören sind, die P.L. Travers während ihrer Meetings mit den Komponisten und dem Autor gemacht hat.

"Saving Mr. Banks" ist eine bezaubernde und anrührende Huldigung an "Marry Poppins". Gleichzeitig ist es aber auch ein ganz losgelöst davon funktionierendes Feel Good Movie, das mit tollen Darstellern, wunderbaren Dialogen, charmantem Humor und großen Gefühlen zwei Stunden perfekte Alltagsflucht bietet. Wer Wohlfühlkino aus Hollywood und sich Emotionen der Marke Disney nur schwer entziehen kann, der sollte sich dieses schöne Werk auf keinen Fall entgehen lassen. Absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Saving Mr. Banks (USA/Großbritannien/Australien 2013)"
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