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Schlussmacher

Schlussmacher

Deutschland 2012 - mit Matthias Schweighöfer, Milan Peschel, Catherine de Léan, Anne Bederke, Nadja Uhl, Badesalz ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Genre:Komödie
Regie:Matthias Schweighöfer
Kinostart:10.01.2013
Produktionsland:Deutschland 2012
Laufzeit:ca. 110 Min.
FSK:ab 6 Jahren
Webseite:www.schlussmacher-derfilm.de

Matthias Schweighöfer weiß, was seinen Fans gefällt. Nachdem er in den vergangenen Jahren besonders im Metier der romantischen Komödie nicht nur als Schauspieler, sondern mit "What a Man" auch als Regisseur Erfolge feiern konnte, bleibt er diesem Erfolgsrezept auch mit seiner zweiten Regiearbeit "Schlussmacher" wieder treu. Allerdings verlässt er sich dieses Mal sehr viel mehr auf zotigen Humor, als auf seinen Charme und die humorvolle Geschichte, was dem Unterhaltungswert leider nachhaltig schadet.

Die Geschichte ist, auch wenn sie aus verschiedenen Filmen wie etwa "Der Auftragslover" oder "Hitch" zusammengeklaut zu sein scheint, wirklich amüsant und viel versprechend: Paul Voigt (Schweighöfer) hat einen ungewöhnlichen Beruf: er ist professioneller Schlussmacher. Für eine Berliner Trennungsagentur unterrichtet er die zukünftigen Ex-Partner seiner Kunden von deren Trennungswunsch. Tag für Tag sieht er dabei zu, wie Beziehungen zerbrechen, was ihn emotional extrem abgestumpft hat werden lassen. Kein Wunder also, dass er seiner Freundin Natalie (Catherine de Léan) nicht die Nähe geben kann, die sie sich wünscht. Doch um sein Privatleben kann sich Paul im Moment so gar nicht kümmern, steht er doch kurz davor, Firmenpartner zu werden. In einer Woche muss Paul noch elf Trennungen vollziehen, dann ist ihm der Aufstieg gewiss. Doch dann muss er ausgerechnet dem sensiblen Toto (Milan Peschel) mitteilen, dass sich seine Freundin Kati (Nadja Uhl) von ihm trennen möchte. Und damit kommt Toto einfach nicht klar. Er weicht Paul nicht mehr von seiner Seite und begleitet ihn sogar auf dessen Dienstreise quer durch Deutschland. Und was eigentlich ein ganz einfacher Weg zum beruflichen Erfolg werden sollte, wird für Paul schnell zum Horrortrip, an dessen Ende er ohne Job und ohne Freundin dastehen könnte…

"Schlussmacher" beginnt mit einigen sehr amüsanten Momenten, die Paul bei seiner Arbeit zeigen. Dabei offenbart Schweighöfer auch erneut sein Talent für eine Mischung aus gutem komödiantischen Timing und einer ansprechenden visuellen Umsetzung. Auch sein zweiter Film sieht einfach gut aus und kann mit seiner guten Kameraarbeit und dem stimmigen Schnitt locker mit vielen internationalen Produktionen mithalten. Zudem konnten erneut einige sehr gute Darsteller vor die Kamera gelockt werden, wobei besonders Milan Peschel erneut seine Wandlungsfähigkeit unter Beweis stellt.

Somit hätte "Schlussmacher" durchaus das Zeug dazu gehabt, eine richtig gute deutsche Komödie zu werden. Doch leider macht Schweighöfer zwei Fehler, die diesem Ergebnis leider im Weg stehen. Der erste Fehler ist der zu ausufernde Einsatz von platten Zoten, die der Film eigentlich nicht nötig gehabt hätte. Sicherlich, auch "What a Man" hat sich nicht unbedingt durch intellektuellen Witz ausgezeichnet und einige der Gags, denen sich Schweighöfer in seiner zweiten Regiearbeit bedient, funktionieren ja auch sehr gut. Doch zu oft zielt der Humor unter die Gürtellinie oder nutzt völlig überzogene Dicken- und Fäkalwitzchen, um das Publikum zum Lachen zu bringen. Da aber gerade am Anfang deutlich wird, dass die Ausgangsidee der Geschichte das Potential für viel bessere Gags bietet, das dann aber fast völlig verschenkt wird, ist das einfach nur schade. Da hilft dann auch der hohe Sympathiewert der Darsteller nur wenig, um dieses Manko wieder auszubügeln.

Der zweite Störfaktor ist das Fehlen jeglicher Subtilität. Das wird gerade durch den viel zu aufdringlichen Einsatz der Filmmusik deutlich, eine Unart, die sich Schweighöfer von seinem Kollegen Til Schweiger abgeguckt zu haben scheint. Während er bei "What a Man" noch etwas mehr Zurückhaltung in dieser Hinsicht an den Tag gelegt hatte, geht er bei "Schlussmacher" diesbezüglich in die Vollen. In manchen Szenen wirkt es so, als würden die Darsteller regelrecht gegen die Musik anschreien, was dann wiederum den Eindruck erweckt, als solle der Zuschauer mit aller Macht auf den in dieser Szene gezeigten Gag aufmerksam gemacht werden. Dabei hätte etwas Zurückhaltung gerade in solchen Momenten dem Film wirklich gut getan. Denn auch wenn die Lacher dann etwas leiser ausfallen, so bleibt am Ende doch ein deutlich positiverer Eindruck zurück, als wenn der Humor quasi mit dem Vorschlaghammer präsentiert wird.

Keine Frage, Fans von Matthias Schweighöfer werden auch an "Schlussmacher" ihre Freude haben. Denn der Schauspieler bemüht sich durch diverse Fan-Events oder soziale Netzwerke, möglichst nah an seinem Publikum zu sein und dadurch auch herauszufinden, was seine Zuschauer sehen wollen. Und das liefert er dann auch mit seinem zweiten Film mit einigen Abstrichen wieder ab. Doch auch wenn die Komödie dadurch ihr Zielpublikum zufriedenstellen wird, bleibt am Ende doch das unschöne Gefühl zurück, dass Schweighöfer sein Talent, das er in der Vergangenheit mehrfach eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat, hier mehr oder weniger verschenkt hat. Immerhin: für hessische Fans des Schauspielers gibt es wieder ein paar schöne Aufnahmen von Frankfurt und einen wirklich köstlichen Gastauftritt von Badesalz zu sehen. Das reicht zwar nicht aus, um die deutlichen Schwächen des Films zu kaschieren. Ein nettes Trostpflaster ist das aber allemal. Daher gilt: nur für Schweighöfer-Fans wirklich sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Schlussmacher (Deutschland 2012)"
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