Secretariat – Ein Pferd wird zur Legende

Geschichten, in denen sich Menschen und/oder Tiere schier unüberwindbaren Hindernissen entgegenstellen und am Ende als Sieger dastehen, erfüllen immer wieder die Herzen von Millionen von Zuschauern – besonders dann, wenn es sich um eine wahre Geschichte handelt. "Secretariat – Ein Pferd wird zur Legende" erzählt eine solche Geschichte, die in den USA große Popularität genießt. So war es dann auch kein Wunder, dass die Verfilmung von Randall Wallace, dem gefeierten Drehbuchautor von "Braveheart", an den amerikanischen Kinokassen ein voller Erfolg war.

Als ihre Mutter stirbt, bricht für Penny Chenery Tweedy (Diane Lane) eine Welt zusammen. Ihr Vater (Scott Glenn) hat sich völlig in sich zurückgezogen und die Ranch und Pferdezucht der Familie steht kurz vor dem Ruin. Doch auch wenn sich ihr eigener Bruder gegen sie stellt, will Penny Alles versuchen, um das Vermächtnis ihrer Familie zu retten. Big Red, das neueste Pferd aus dem Rennstall der Familie, soll den erhofften Geldsegen bringen. Mit dem exzentrischen Lucien Laurin (John Malkovich) als Trainer soll Big Red unter dem Namen Secretariat von Sieg zu Sieg rennen. Doch auch wenn die Rechnung zu Beginn aufzugehen scheint, stößt Penny in dem von Männern dominierten Rennzirkus immer wieder auf Widerstand. Und auch ihr eigener Ehemann (Dylan Walsh) lässt die notwendige Unterstützung vermissen. Doch davon lässt sich Penny nicht abschrecken. Sie glaubt an sich und an Secretariat – und schreibt dadurch Geschichte…

"Secretariat – Ein Pferd wird zur Legende" ist ein schöner Familienfilm, der von seinen überzeugenden Darstellern und der wunderbaren Kameraarbeit lebt. Die Geschichte von Secretariat, der vom amerikanischen Sportsender ESPN auf Platz 35 der besten Sportler des 20. Jahrhunderts gewählt worden ist, und seiner Besitzerin Penny Chenery Tweedy, die in einer Szene des Films als Statistin zu sehen ist, ist von Randall Wallace natürlich in bester Disney-Manier aufgearbeitet worden. Es gibt viel Pathos, Moral und Herz. Dennoch verkommt der Film nie zu einem rührseligen Schmachtfetzen, sondern behält immer diese gewisse Magie, die von dem realen Hintergrund ausgeht.

Diane Lane ist als Hausfrau, die sich in einer Männerdomäne behauptet, einfach großartig. Übertrumpft wird sie nur von John Malkovich, der als launischer Trainer mit einem Faible für "geschmackvolle" Hüte eine herrliche Darstellung abliefert. Schon sein erster Auftritt, in dem sich Lucien als frischgebackener Rentner als Golfer versucht, gehört zu einem der humorvollen Höhepunkte des Films. Zwar werden Lane und Malkovich von zahlreichen großartigen Nebendarstellern unterstützt, wie etwa James Cromwell oder Scott Glenn, doch es sind die beiden Hauptdarsteller, die diese unterhaltsame Geschichte auch über die etwas getrageneren Momente retten.

"Secretariat – Ein Pferd wird zur Legende" ist eine typisch amerikanische Erfolgsgeschichte und daher auch ein typisch amerikanischer Film. Auch wenn das die Chancen, in Deutschland ebenfalls zum Sieg zu galoppieren, eher schmälert, weniger sehenswert wird der Film dadurch nicht. Wer solide Familienunterhaltung mit Herz, Witz, Spannung und tollen Rennsequenzen mag, der kann hier getrost aufsatteln! Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold