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Selma

Selma

Großbritannien/USA 2014 - mit David Oyelowo, Tom Wilkinson, Carmen Ejogo, Tim Roth, Oprah Winfrey ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Selma
Genre:Drama
Regie:Ava Duvernay
Kinostart:19.02.2015
Produktionsland:Großbritannien/USA 2014
Laufzeit:ca. 128 Min
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.selma.studiocanal.de

Amerika im Jahr 1965: Obwohl mit dem Wahlrecht für Afroamerikaner formal ein großer Schritt zur Bekämpfung der Rassentrennung gemacht zu sein scheint, sieht die Realität gerade im rassistischen Süden ganz anders aus. Hier wird es schwarzen Bürgern nahezu unmöglich gemacht, ihr Recht auch in die Tat umzusetzen. Und es wird keine Gelegenheit ausgelassen, sie spüren zu lassen, dass man sie nur als Bürger zweiter Klasse ansieht. Für den frisch gebackenen Friedensnobelpreisträger Dr. Martin Luther King (David Oyelowo) sind das untragbare Zustände. Da sich Präsident Lyndon B. Johnson (Tom Wilkinson) nicht im notwenigen Umfang mit dem Problem beschäftigen möchte und auf Zeit spielt, will King in der Kleinstadt Selma ein friedliches Zeichen setzen, das die ganze Nation wachrüttelt. Doch obwohl er durchaus mit gewaltsamem Widerstand von Seiten des Sheriffs, der Justizbehörden und der State Police gerechnet hat, ahnt er nicht, welche weitreichenden und tragischen Folgen der Protestmarsch in Selma haben wird…

Kaum zu glauben, aber wahr: "Selma" ist der erste Film, bei dem Dr. Martin Luther King im Mittelpunkt steht. Bislang hatte sich noch kein Filmemacher an ein Biopic über diesen bedeutenden Bürgerrechtler gewagt. Dabei ist sein Wirken und die Botschaft, die er in seinem gewaltfreien Kampf vermitteln wollte, auch über fünfzig Jahre nach seiner Ermordung, von enormer Bedeutung und die Probleme, gegen die er angehen wollt, noch immer von erschreckender Aktualität. Angesichts der Ereignisse in den letzten Monaten, die gezeigt haben, dass Rassismus in den USA längst noch nicht der Vergangenheit angehört, ist Ava Duvernays Film nicht nur längst überfällig, sondern auch enorm wichtig.

Es ist eine gute Entscheidung gewesen, dass Duvernay nicht ein umfassendes Biopic über Kings Leben inszeniert hat, sondern den Fokus auf ein entscheidendes Ereignis legt. So kann sie sich ganz darauf konzentrieren, die gesellschaftliche Stimmung in den USA, das angespannte Verhältnis zwischen King und Präsident Johnson oder auch die Schwierigkeit, den gewaltfreien Protest aufrecht zu erhalten und nicht in einen Bürgerkrieg ausarten zu lassen, darzulegen. Mit diesen Zutaten kann sie eine extrem mitreißende, aufwühlende und inspirierende Geschichte erzählen, die unbedingt ein möglichst großes Publikum erreichen sollte. Denn in einer Zeit, in der Vorurteile, Angst vor dem Fremden oder Hass auf das Anderssein das Weltgeschehen zu bestimmen scheinen, ist die Botschaft von "Selma" wichtiger denn je.

Davon abgesehen ist Duvernay einfach ein guter Film gelungen. Hauptdarsteller David Oyelowo verschwindet fast vollständig hinter der Figur des Dr. Martin Luther King, dessen Gestik und Mimik er genial verinnerlicht hat. Selbst seinen Tonfall hat er perfekt imitiert, was allerdings nur in der englischen Originalversion deutlich wird. Aber auch die Nebendarsteller, angefangen bei Tom Wilkinson als US-Präsident Johnson über Oprah Winfrey bis zu Tim Roth, liefern allesamt ganz großartige Leistungen ab. Auch die technischen Aspekte wie Ausstattung, Kameraarbeit oder die Musik sorgen für ein extrem stimmiges Gesamtbild, das zweifelsohne zu den großen Höhepunkten des Kinojahres 2015 zählt. Ein großartiges Drama, das den Zuschauer fordert und dazu auffordert, sich eingehender mit den Hintergründen zu beschäftigen. Dafür gibt es ein ganz klares: Absolut sehenswert!!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Selma (Großbritannien/USA 2014)"
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