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Suicide Tourist – Es gibt kein Entkommen

Suicide Tourist – Es gibt kein Entkommen

Dänemark/Deutschland 2019 - mit Nikolaj Coster-Waldau, Kate Ashfield, Tuva Novotny, Johanna Wokalek ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Selvmordsturisten
Genre:Drama, Mystery
Regie:Jonas Alexander Arnby
Kinostart:02.07.2020
Produktionsland:Dänemark/Deutschland 2019
Laufzeit:ca. 90 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.facebook.com/dcmworld/

Das beschauliche Leben des Versicherungsagenten Max (Nikolaj Coster-Waldau) an der Seite seiner Frau Lærke (Tuva Novotny) wird jäh zerstört, als er erfährt, dass er an einem unheilbaren Gehirntumor leidet. Seine Versuche, sich das Leben zu nehmen, scheitern allerdings kläglich. Da nimmt die Frau eines vermeintlich toten Klienten Kontakt zu ihm auf. Als einzigen Beweis seines Todes hat sie ein Video bekommen, aufgenommen in Aurora Hotel – einem Luxushotel, das geplante und betreute Suizide durchführt. Nicht zuletzt aufgrund seiner persönlichen Situation übt das Hotel eine faszinierende Anziehungskraft auf Max aus und er beschließt, dorthin zu fahren und den Fall seines Klienten zu untersuchen. Doch hat man erst einmal im Aurora Hotel eingecheckt, gibt es kein Zurück mehr… 

"Suicide Tourist – Es gibt kein Entkommen" erzählt eine im Kern wirklich interessante Geschichte. Gerade zu Beginn wirft alleine das Konzept des Hotels einige interessante ethische Fragen auf. Zudem gibt es Szenen – etwa eine zwischen Max und einem jüngeren Gast des Aurora Hotels – die wirklich zu Herzen gehen. Regisseur Jonas Alexander Arnby gelingt es in seinem zweiten Spielfilm, von Anfang an eine mysteriös-düstere Atmosphäre zu etablieren, die sich in den bisweilen etwas zu dunklen Bildern gut entfalten kann. Und mit Nikolaj Coster-Waldau wurde ein Hauptdarsteller gefunden, der spätestens seit "Game of Thrones" auch über internationale Zugkraft verfügt. 

Insofern hat Arnby vieles richtig gemacht. Dennoch gelingt es dem Film nur bedingt, sein Publikum wirklich mitzureißen. Das liegt zum einen daran, dass es Arnby versäumt, sich wirklich mit dem Thema "begleiteter Suizid" auseinanderzusetzen. Dieser so wichtige Aspekt der Geschichte bleibt zu oberflächlich, was dem Film eine dramaturgische Tiefe, aber in gewisser Weise auch Glaubwürdigkeit verwehrt. Stattdessen verliert sich die Inszenierung in langen Einstellungen und einer verschachtelten Erzählweise, die zu Beginn noch einen gewissen Reiz hat, dann aber zunehmend verwirrt. Sicherlich wird dadurch der Geisteszustand von Max gut wiedergegeben, der immer mehr an dem zweifeln muss, was um ihn herum geschieht. Doch richtig spannend ist das leider nicht. 

"Suicide Tourist – Es gibt kein Entkommen" ist leider weder brisante Charakterstudie, noch fesselnder Mystery-Thriller. Vielmehr liegt Jonas Alexander Arnbys Drama mit seinen surrealen Elementen irgendwo dazwischen. Das hat faszinierende Momente, bleibt aber insgesamt weit hinter seinen Möglichkeiten zurück – gerade in Bezug auf die Auseinandersetzung mit dem Thema Sterbehilfe. Wer Arnbys Erstling "When Animals dream" mochte, der könnte auch an diesem surrealen Mystery-Puzzle Gefallen finden. Für alle anderen aber gilt: Nur mit Einschränkungen sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

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Kino Trailer zum Film "Suicide Tourist – Es gibt kein Entkommen (Dänemark/Deutschland 2019)"
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