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The Sessions – Wenn Worte berühren

The Sessions – Wenn Worte berühren

USA 2012 - mit Helen Hunt, John Hawkes, William H. Macy, Adam Arkin, Moon Bloodgood ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:The Sessions
Genre:Drama, Tragikomödie
Regie:Ben Lewin
Kinostart:03.01.2013
Produktionsland:USA 2012
Laufzeit:ca. 95 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.the-sessions.de

Seit er als Junge an Kinderlähmung erkrankt ist, muss Mark O`Brien (John Hawkes) einen Großteil seines Lebens in der Eisernen Lunge verbringen. Doch mit 38 beschließt der Journalist und Poet, dass er sein Leben nicht länger durch seine Behinderung bestimmen lassen will und dass er endlich seine Jungfräulichkeit verlieren möchte. Mit dem Segen seines Priesters (William H. Macey) engagiert Mark die Sextherapeutin Cheryl Cohen-Greene (Helen Hunt), die ihn in einer festgelegten Anzahl von Sitzungen zum Ziel seiner Träume führen soll. Doch im Verlauf dieser Treffen weichen durch die Gespräche und die körperliche Nähe zunehmend die professionellen Grenzen zwischen Mark und Cheryl auf und es wird klar, dass nicht nur Hände, sondern auch Worte auf ganz besondere Art berühren können…

"The Sessions – Wenn Worte berühren" basiert auf dem Aufsatz "On Seeing a Sex Surrogate", den Mark O`Brien in den 80er Jahren in einem amerikanischen Magazin veröffentlicht hatte. Der Filmemacher Ben Lewin hat basierend auf dem Artikel, der Autobiografie O`Briens und anhand zahlreicher Gespräche mit seiner Lebensgefährtin Susan Fernbach und mit Cheryl Cohen-Greene einen sehr ergreifenden Film geschaffen, der die perfekte Balance zwischen lebensbejahendem Humor und emotionalem Drama schafft.

John Hawkes, der sich mit Filmen wie "Winter`s Bone" oder "Martha Marcy May Marlene" einen Namen als Charakterdarsteller gemacht hat, liefert mit seiner fast ausschließlich auf seine Mimik beschränkte Darstellung eines schwer behinderten Mannes, der trotz seiner schweren Lebenssituation seinen Optimismus und seinen Humor niemals verloren hat, eine so beeindruckende wie wundervolle Leistung ab. Dabei zielt sein Spiel nicht darauf ab, Mitleid mit Mark zu entwickeln, sondern darauf, sich von seiner Lebensfreude und seinem Charme anstecken zu lassen. Und das gelingt ihm mehr als glaubwürdig.

Was den Film aber wirklich besonders macht, ist sein gerade für einen amerikanischen Film völlig unverkrampfter Umgang mit dem Thema Sex und dem gerne als Tabu angesehenen Bedürfnissen behinderter Menschen. Dabei sind sowohl die Gespräche über Sex, als auch die Nacktszenen vollkommen natürlich inszeniert, ohne offensichtlich provozieren zu wollen oder voyeuristisch zu sein. Dabei legt gerade Helen Hunt mit fast 50 genau mit der natürlichen Unverkrampftheit ihre Kleidung ab, die notwendig ist, um ihre Darstellung der Sextherapeutin glaubwürdig zu machen. Lewin und seine Darsteller umschiffen in den sehr sensibel inszenierten Szenen jede drohende Klippe, die den Film peinlich, verkrampft oder gar lächerlich gemacht hätten, mit Bravour.

"The Sessions – Wenn Worte berühren" ist in vielen Momenten sehr traurig. Gerade da Hawkes mit seinen Blicken deutlich macht, dass sich Mark eigentlich nicht so sehr nach Sex, sondern einfach nach Liebe und einer Art normalen Beziehung sehnt, die ihm niemals möglich sein wird, liegt über dem ganzen Film eine gewisse Schwere, die Lewin aber durch den gezielten Einsatz von zurückhaltendem, aber ganz wunderbaren Humor aufzubrechen versteht. So ist die bewegende Geschichte des 1999 verstorbenen Mark O`Brien am Ende eben kein deprimierendes, sperriges Kunstkino, sondern ein ganz zauberhafter Wohlfühlfilm, der nicht nur das Herz, sondern auch die Lachmuskeln berührt. Und dafür gibt es ein mehr als verdientes: Sehenswert!!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

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Kino Trailer zum Film "The Sessions – Wenn Worte berühren (USA 2012)"
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