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Volt

Volt

Deutschland/Frankreich 2016 - mit Benno Fürmann, Joy Olasunmibo Ogunmakin, Sascha Alexander Gersak, Anna Bederke ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Genre:Drama, Thriller
Regie:Tarek Ehlail
Kinostart:02.02.2017
Produktionsland:Deutschland/Frankreich 2016
Laufzeit:ca. 80 Min
FSK:ab 16 Jahren
Webseite:volt-film.de/

In einer nicht allzu fernen Zukunft sind überall in Deutschland Transitzonen eingerichtet worden, wo viele tausende Flüchtlinge darauf warten, in der neuen Heimat eingebürgert zu werden oder in ihre Herkunftsländer zurückgeschickt zu werden. In den Lagern herrscht eine rechtsfreie, angespannte Stimmung. Immer wieder kommt es zu brutalen Polizeieinsätzen, die für etwas Ruhe sorgen sollen. Bei einem dieser Einsätze tötet Polizist Volt (Benno Fürmann) den Flüchtling Hesham (Tony Harrisson). Die Tat bleibt zwar scheinbar unbeobachtet. Dennoch wird Volt mehr und mehr von seinen Schuldgefühlen heimgesucht. Diese treiben ihn immer wieder zurück in das Lager, in dem der Tod von Hesham die ohnehin angespannte Stimmung zum Eskalieren zu bringen droht. Als Volt LaBlanche (Ayo), die Schwester von Hesham kennenlernt und sich zwischen ihnen eine Affäre entwickelt, wird er immer mehr in einen gefährlichen Strudel aus Lügen und Schuld gezogen. Und bald schon gerät die Situation völlig außer Kontrolle…

"Volt" ist gut gemeint und ambitioniert. Das steht außer Frage. In düsteren Bildern, untermalt von einem hämmernden Industrial Soundtrack, zeichnet Regisseur Tarek Ehlail ein deprimierendes, unbequemes Bild eines Deutschlands, wie es in einigen Jahren aussehen könnte. Leider gehen die guten Ambitionen in platten Stereotypen und einem irgendwie unfertig wirkenden Drehbuch unter. Es ist fast schon ärgerlich, dass die Mitglieder der Einsatztruppe, der auch Volt angehört, nur aus saufenden und rassistischen Schlägertypen zu bestehen scheint. Auch bei dem Bild, das Ehlail von den Flüchtlingscamps entwirft, fehlt eine gewisse Differenziertheit.

Die Geschichte erfordert an sich eine sehr komplexe Charakterentwicklung, die der Film in gerade einmal 80 Minuten einfach nicht liefern kann. So bleibt das Ganze zu oberflächlich, emotional unterkühlt und zu bemüht, um wirklich fesseln zu können. Die Botschaft, die Ehlail vielleicht vermitteln möchte, geht so ebenfalls fast gänzlich verloren. Sicherlich, in gewisser Hinsicht macht der Film nachdenklich. Doch in erster Linie fragt man sich, wie das Ganze wohl ausgesehen hätte, wenn das Drehbuch etwas weniger eindimensionale Charaktere gezeichnet hätte und die Geschichte etwas besser ausgearbeitet worden wäre. Hier steckt noch so viel Potential drin, das fast vollständig ungenutzt bleibt.

"Volt" ist visuell interessant und auch der Sound sorgt für eine nicht uneffektive Atmosphäre. Trotzdem gelingt es der Geschichte einfach nicht, die emotionale Wucht zu entwickeln, die sie eigentlich benötigen würde, um funktionieren zu können. Daher gibt es beim besten Willen nur ein sehr zögerliches: Mit Abstrichen noch sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Volt (Deutschland/Frankreich 2016)"
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