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Die Schlümpp uff Hessisch Toonfish, ein Imprint des Splitter Verlag

Die Schlümpp uff Hessisch

von: Sascha Ehlert

erschienen: Toonfish, ein Imprint des Splitter Verlag

am 28.04.2021

www.toonfish-verlag.de

Amazon Link : Die Schlümpp uff Hessisch

Vor über sechzig Jahren wurden die kleinen blauen Schlümpfe von dem belgischen Zeichner und Autor Peyo erfunden. Seitdem gab es Comics, Zeichentrickserien, Figuren, Musikalben, Kinofilme und vieles mehr. Man könnte meinen, dass alles über die Schlümpfe, ihre Heimat Schlumpfhausen oder auch ihren Widersacher Gargamel bekannt ist. Doch nach sechs Jahrzehnten ist es dem in Niedernhausen lebenden Autor Sascha Ehlert gelungen, eine ganz neue Wahrheit über die Schlümpfe zu offenbaren: Die kleinen blauen Wesen babbele "Schlumpp", was sich verdammt nach unserm schee Hessisch anhört.

Ehlert, im Impressum von "Die Schlümpp uff Hessisch" als "de aale Babbsack" bezeichnet, hat nach jahrelangem Warten endlich das Okay vom französischen Lizenzinhaber erhalten, die 1963 erschienene Geschichte "Les Schtroumpfs noirs" aus der deutschen Übersetzung von Delia Wüllner-Schulz ins Hessische zu übertragen. Damit ist "Die Schlümpp uff Hessisch" der erste Schlumpf-Comicband überhaupt, der in Mundart erschienen ist. Besonders schön: Selbst das Impressum ist hier in Hessisch gehalten. Da wird aus dem Splitter Verlag der "Schplidder Verlaach" und Peyo wird als "Tekschder" und für die "Kritzeleie" Verantwortlicher gelistet. Auch die "Landkarte", die den Comic einleitet, ist ganz im hessischen Stil gehalten: Da gibt es den "Pfad nach Frankfurt", die "Höhl nach Offebach", den "Weesch zum Riederwald" oder auch "de aale Edersee". Keine Frage: Hier gibt es schon eine ganze Menge zum Schmunzeln, bevor es eigentlich richtig losgeht.

Insgesamt drei Geschichten sind in dem Band enthalten. Los geht es mit den "Blauschlümpp unn Schwazzschlümpp" – ein echter Klassiker, in dem eine fiese "Migg aus Offebach" einen Schlumpf sticht, der sich daraufhin in einen "Schwazzschlumpp" verwandelt, der alles nur noch "Blääd" findet. Nun muss Babba Schlumpp schnell ein Gegenmittel finden, denn immer mehr der Blauschlümpp werden infiziert und hüpfen fortan als Schwazzschlümpp durch Schlumpphause. Kall, mei Drobbe…

Neben dieser Geschichte – zu der es sogar mal ein Brettspiel gab - hat Sascha Ehlert für den Band noch zwei weitere Storys ins Hessische übertragen: "De Schlumpp hinner Giddern" und "De flieschende Schlumpp". In Ersterer versucht der fiese Gargamel sich einen Schlumpf zu schnappen, da er sie für eine Zauberformel braucht, mit der er aus "alle möschlischem Metall Gold mache kann". Und "dadafer holt er sich zaggisch en Schlumpp", was allerdings nicht ganz so einfach ist, wie zunächst gedacht, denn die Schlümpfe halten natürlich zusammen. Oder, wie Babba Schlumpp sagt: "Jaachd alle Schlümpp zesamme, mer schlumppe uff de Stell do hie!" Und in der letzten Geschichte schließlich will ein Schlumpf unbedingt fliegen lernen, um sich einen "legger Appel" vom Baum zu schnappen – was natürlich in allerhand Chaos gipfelt.

"Die Schlümpp uff Hessisch" ist in wirklich jedem Moment einfach herrlich hessisch. Da darf ein Schlumpf sogar mal singen: "Erbaame! Zu schlumpp, die Schlümppe komme…" Die Adaption ist extrem liebevoll und witzig umgesetzt. Sie verpasst den bekannten Geschichten einen ganz eigenen Charakter, ohne dabei den Charme des Originals zu verlieren. Für alle Hesseköpp und Schlumpf-Fans ist dieser Band ein echtes Muss! Darauf schlumpp ich jetzt erstemol einen großen Schlumpp voll Ebbelwoi und beende diesen Beitrag mit dem verdienten Fazit: Absolut schlumpfenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold