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Lost Place – Das Alte Polizeipräsidium Frankfurt Henrich Editionen

Lost Place – Das Alte Polizeipräsidium Frankfurt

von: Fred Bauer, Andreas Gerlach, Ulrich Mattner, Christian Setzepfand

erschienen: Henrich Editionen

am 15.09.2022

www.henrich.de/de/henrich-editionen.

Amazon Link : Lost Place – Das Alte Polizeipräsidium Frankfurt

In Frankfurt werden Tag für Tag zahlreiche Stadtführungen angeboten, bei denen besondere Orte besichtigt werden können. Römer, neue Altstadt, Museen, Friedhöfe – für nahezu alle Interessengebiete gibt es die passende Stadtführung, mal spannend, mal wissenschaftlich und mal humorvoll präsentiert. Es gibt aber kaum eine Stadtführung, die in kürzester Zeit eine solche Beliebtheit erlangt hat, wie die Touren durch Frankfurts „Lost Place“ – das Alte Polizeipräsidium. Seit über zehn Jahren steht das von 1911 bis 1914 erbaute Gebäude im neobarocken Stil nun schon leer. Doch es hat noch jede Menge spannende Geschichten zu erzählen.

Diese erfährt man nicht nur bei den diversen Führungen, die immer wieder angeboten werden und die „Urban Explorer“ aus dem ganzen Land anlocken. Selbst aus Wien sind nach Frankfurt gekommen, um das „Neue königliche Polizeipräsidium am Hohenzollerhof“, wie das Gebäude einst hieß, zu besuchen. Nun gibt es aber noch eine andere Möglichkeit, das heute an der Friedrich-Ebert-Anlage gelegene Gebäude, in dem bis 2002 Verbrechen aufgeklärt wurden, bevor es bis 2010 als Club, Veranstaltungsfläche von Messen oder auch als Boxclub für die Hells Angels diente.  Der Verlag Henrich Editionen hat einen schönen Bildband veröffentlicht, den echte Kenner dieses Ortes zusammengestellt haben: Der pensionierte Polizeibeamte Fred Bauer, der im Polizeipräsidium in verschiedenen Positionen tätig war, der Fotograf Ulrich Mattner, der Stadt- und Gästeführer Christian Setzepfandt sowie hr-Mitarbeiter Andreas Gerlach präsentieren ein Buch voller faszinierender Bilder und nicht weniger faszinierenden Geschichten.

Bis zum Abriss, der schon seit längerer Zeit beschlossen, aber immer wieder verschoben wurde, bieten die Vier Führungen durch diesen faszinierenden und mystischen Ort an. Warum diese so gut angenommen werden, wurde bei der Führung im Rahmen der Buchpräsentation schnell klar. Es gibt kaum eine Ecke, kaum einen Raum, über den es nicht irgendetwas Spannendes oder Amüsantes zu erzählen gibt. Etwa, wenn sich Dinge, die man als besonders authentisch ansieht (da man es aus Filmen und Serien nicht anders kennt) als nachträglich eingebaute TATORT-Kulisse entpuppt. Oder wenn man erfährt, warum der Gefangenenaufzug zweigeteilt war oder was es mit dem „Polizei-Therapeutikum“ auf sich hat, das sich im Keller des Polizeipräsidiums befand.

Das Buch hat jede Menge weiterer Geschichten und Informationen zu bieten. So lässt Fred Bauer einen ganz normalen (von wahren Ereignissen inspirierten) Vormittag bei der Arbeit im Alten Polizeipräsidium Revue passieren, Andreas Gerlach erzählt, warum der Abriss eines Hochbunkers auf dem Gelände abrupt gestoppt werden musste und Christian Setzepfandt taucht in die Ermittlungsarbeiten eines der legendärsten Mordfälle der Stadt, dem gewaltsamen Tod von Rosemarie Nitribitt, ein. Ulrich Mattner liefert zu diesen und seinen eigenen Textbeiträgen jede Menge faszinierende Fotografien, die sehr gut diese besondere Faszination, die von Frankfurts „Lost Place“ ausgeht, einfangen. Die repräsentative Eingangshalle darf da natürlich ebenso wenig fehlen, wie die Haftzellen, der Funkturm, lange, verwaiste Flure oder die zahlreichen mit Graffitis besprühten Wände.

Das Buch vereint vier unterschiedliche Blickwinkel auf diesen Ort, was es in Text und Bild zu einem äußerst gelungenen Rundgang durch das Alte Polizeipräsidium macht, der auch dann noch möglich sein wird, wenn es diesen „Lost Place“ nicht mehr gibt. Solange das aber der Fall ist, solltet ihr – am besten begleitend zum Kauf des Buches – auch unbedingt eine Tour durch diesen geschichtsträchtigen Ort buchen. Solche Touren durchs Alte Polizeipräsidium könnt Ihr HIER buchen

 

Ein Artikel von Sebastian Betzold