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10. LICHTER Filmfest Frankfurt International

10. LICHTER Filmfest Frankfurt International

LICHTER schickt zum zehnten Mal die Bembelkandidaten ins Rennen

Regisseure aus der ganzen Region feiern Filmpremieren bei LICHTER

Das LICHTER Filmfest Frankfurt International feiert runden Geburtstag! 2017 geht die mittlerweile zehnte Ausgabe an den Start. Aus dem einst kleinen, regionalen Festival ist im Laufe der Jahre ein überregional bedeutendes Filmfestival geworden, zu dem nicht nur Filmliebhaber, sondern auch Filmschaffende sehr gerne nach Frankfurt kommen. Der Erfolg des LICHTER Filmfests ist in erster Linie dem enormen Herzblut geschuldet, dass die Macher Jahr für Jahr in die finanziell wie zeitlich aufwendige Umsetzung investieren. Angetrieben von der Liebe zum Kino, zum Film und auch zur Region stellen sie nun schon seit einem Jahrzehnt immer wieder ein extrem vielseitiges Programm zwischen Anspruch und Unterhaltung zusammen, das oft auch kleineren, wenig kommerziellen Filmen eine Plattform bietet.

Wahrheit und Virtual Reality zum Zehnjährigen

Die Jubiläumsausgabe vom 28. März bis 2. April steht ganz im Zeichen der „Wahrheit“. Neben internationalen und regionalen Filmen, einer neuen Reihe zur Zukunft des deutschen Films, Gesprächsrunden und Ausstellungen zum Jahresthema, veranstaltet LICHTER 2017 einen Virtual Reality-Wettbewerb. Schirmherrin ist Doris Dörrie.

Über 100 Filme und Veranstaltungen erwarten die Besucher des 10. LICHTER Filmfests im Künstlerhaus Mousonturm und weiteren Kinos in Frankfurt und der Region. Am Eröffnungsabend spricht Doris Dörrie über den Wahrheitsanspruch von Film. „Doris Dörries Filme sind Realitätsstudien und Suchen nach Wahrhaftigkeit“, sagt Festivalleiter Gregor Maria Schubert. „Wir sind glücklich, dass eine der profiliertesten deutschen Filmemacherinnen LICHTER bereichert und uns bei der Suche nach Wahrheit in Film und Gesellschaft unterstützt.“ Am 29. März ehrt LICHTER die Regisseurin mit einer Carte Blanche. Dörrie stellt ihren aktuellen Film Grüße aus Fukushima vor.

18 internationale Langfilme, darunter vier Deutschlandpremieren, und das Begleitprogramm nehmen ganz unterschiedliche Dimensionen von Wahrheit ins Visier: „Im Wettbewerb um den LICHTER International Feature Award stehen zehn Spiel- und Dokumentarfilme“, erläutert die stellvertretende Festivaldirektorin Johanna Süß. „Die Filme der internationalen Reihe fragen nach der Wahrheit von Erinnerungen (By the Time it Gets Dark), inszenieren kafkaeske Justizprozesse (I Am Not Madame Bovary), erzählen von geschickten Hochstaplern (Nuts!) und mythischen Legendenbildnern (The Last Passenger) oder zeigen Frauen in den USA bei ihrem Kampf gegen die Wahrheitswächter in Staat und Kirche (Jackson).“ Im Eröffnungsfilm The Distinguished Citizen wollen die Einwohner einer argentinischen Provinzstadt nicht zwischen Dichtung und Wahrheit unterscheiden. Was folgt, ist eine Jagd auf Leben und Tod.

Die Diskussionsrunden des Begleitprogramms finden in Zusammenarbeit mit dem Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ statt. Philosophen und Kabarettisten, Strafverteidiger, Wissenschaftler und Aktivisten suchen in Zeiten von Populismus, Medienschelte und Verschwörungstheorien nach Wahrheit. Einen humoristischen Ton schlägt die Gesprächsrunde In Vino Veritas. Wir schenken reinen Wein ein! an. Eine Ausstellung des Whistleblower-Netzwerks porträtiert couragierte Verfechter der Wahrheit aus Hessen.

LICHTER goes Virtual Reality

Als erstes Filmfestival in Deutschland richtet LICHTER 2017 einen Storytelling-Wettbewerb für Virtual Reality-Filme aus. Aus über fünfzig Einreichungen hat eine Expertenjury fünf 360°-Filme ausgewählt. Die Finalisten kommen aus Russland, Deutschland, Frankreich, Irland und Kanada. „Die VR-Technik gibt Filmemachern neue Möglichkeiten, stellt sie aber zugleich vor große erzählerische Herausforderungen. Mit dem Wettbewerb wollen wir dem jungen Genre eine Plattform geben und unser Publikum zu einem gemeinschaftlichen VR-Erlebnis einladen“, sagt Gregor Maria Schubert über das neue LICHTER-Segment. Mit einer VR-Brille tauchen die Zuschauer in Unterwasserwelten ab, begeben sich auf einen Streifzug durch Dublin oder spielen in Musikvideos mit. Der Gewinner des LICHTER VR Award wird bei der Preisverleihung am 30. März um 17 Uhr bekanntgegeben. Neben dem Wettbewerb tauschen internationale Experten auf einer Konferenz im Rahmen des ZDF Digital I VR-Lab ihre Erfahrungen mit dem Erzählen in virtuellen Welten aus. Zusätzlich können Filmemacher auf einer zweitägigen Messe Werkzeuge zur Herstellung von VR-Inhalten kennenlernen.

Zukunft Deutscher Film

In der neuen Reihe Zukunft Deutscher Film präsentiert LICHTER ausgewählte Glanzpunkte der deutschen Filmlandschaft. Mit Tiger Girl und Selbstkritik eines bürgerlichen Hundes sind zwei Berlinale-Highlights im Programm, die beweisen, wie mutig und experimentell der deutsche Regie-Nachwuchs aktuell arbeitet. „Gerade unter jungen Filmemachern gibt es viele Talente, die im heimischen Kino leider völlig untergehen. In Frankfurt wollen wir ihnen Sichtbarkeit und den Zugang zu einem begeisterungsfähigen Publikum bieten“, so Johanna Süß. Vanatoare und Marija beschäftigen sich mit am Existenzminimum lebenden Frauen, deren Träume von einer besseren Zukunft auf die zerstörerische Realität trifft.

Das regionale Filmprogramm

Vor zehn Jahren als Plattform des regionalen Filmschaffens gegründet, bringt LICHTER auch in seiner Jubiläumsausgabe die Vielfalt des hessischen Filmschaffens auf die Leinwand. Nicht nur Wiesbadener Kultkneipen (Sylvi´s Bumerang) und verliebte Großstädter (Weltpremiere: Hard & Ugly – eine Liebesgeschichte) treten im regionalen Wettbewerb um den Weißen Bembel an, die Lang- und Kurzfilme führen die Besucher des Festivals auch nach Italien, Armenien und Namibia. In der Deutschlandpremiere A Gravame – das Stahlwerk, der Tod, Maria und die Mütter von Tamburi leiden die Einwohner einer süditalienischen Stadt unter dem größten Stahlwerk Europas. Die Dokumentation Denk ich an Deutschland in der Nacht porträtiert die prägenden Figuren der regionalen Techno-Szene: Ricardo Villalobos, Roman Flügel, Ata und Move D. Der als beste Dokumentation mit dem Hessischen Filmpreis 2016 ausgezeichnete Ghostland – the view of the Ju/`Hoansi begleitet Ureinwoher Namibias auf eine Reise bis nach Frankfurt am Main.

LICHTER Art Award

Für die 7. Ausgabe des LICHTER Art Award haben Videokünstler und Filmemacher über achtzig Werke eingereicht. Die Bandbreite reicht von Dokumentarfilmen über Filmessays bis hin zu fiktiven Erzählungen. Alle Finalisten kommen in diesem Jahr aus Deutschland – laut Kurator Saul Judd ein Beweis für die derzeitige Qualität der Werke, die die deutsche Videokunst-Szene hervorbringt.

Festivalzentrum ist wie im vergangenen Jahr das Frankfurter Künstlerhaus Mousonturm. Im studioNAXOS gastieren der LICHTER Art Award, das ZDF Digital I VR-Lab und die Virtual Reality-Screenings. Weitere Filme sind bei langjährigen LICHTER-Partnern zu sehen: im Mal Seh´n Kino, im Kino des Deutschen Filmmuseums, der Wiesbadener Filmbühne Caligari und dem Lederpalast in Offenbach. Erstmals Spielstätte ist das MMK Museum für moderne Kunst.

Weitere Infos findet Ihr unter: <link http: www.lichter-filmfest.de _blank>

www.lichter-filmfest.de

 

Quelle: Einleitung: Sebastian Betzold, Text: LICHTER Filmfestival